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Channel: Fran-tastic! Leben, Mode und mehr Ü50
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Kleid? Culotte? Oder was?

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Hey, ich habe einen wirklichen Vorteil von 20 Grad und bewölktem Himmel gefunden: Ich kann meine Liebe zum freundichen Schwarz ausleben, ohne dass man mich betroffen anguckt und fragt, ob ich zu einer Beerdigung gehe. Und wenn die Kleidung schon schwarz ist, dann darf sie ruhig etwas exzentrisch sein. Das „Ding“ von heute hat übrigens schon einigen Mitmenschen Rätsel aufgegeben. Ja, was ist das denn nun? Kleid? Culotte? Zweiteiler? Hä?

Des Rätsels Lösung: Es ist ein Jumpsuit, der vielleicht ein wenig außergewöhnlich geschnitten ist. Vielleicht konnte sich derjenige, der ihn designed hat, nicht wirklich entscheiden. Zu wenig Kaffee am Morgen, zu wenig Schlaf, ein Glas Wein zu viel.... Und dann wurde halt wundersamerweise dieses „Ding“ daraus. Wenn ich unschuldig in der Gegend herumstehe, sieht es aus wie ein Kleid. Setze ich mich in Bewegung, kommt die Hose zum Vorschein.

Wie auch immer, als ich den Jumpsuit im COS Online-Store sah, war klar, was passieren musste. Vor allem weil das in der Phase passierte, als mein Koffer noch herrenlos durch den Düsseldorfer Flughafen stromerte und ich meinen schwarzen Seiden-Jumpsuit betrauerte, den ich Euch schon hier gezeigt habe. Der Koffer tauchte wieder auf und nun wohnen hier halt zwei Jumpsuits. Macht nix, ich liebe beide.

Man kann nämlich beide hervorragend ganz unterschiedlich stylen. So wie hier mit Jeansjacke und Turnschuhen machen sich die Jumsuits im Büro hervorragend. Ein wenig aufgepimpt mit Pumps oder Sandalen und einer anderen Jacke oder einem großen Tuch dürfen sie dann im Herbst abends das Haus verlassen. Im Winter werden Cardigan und Boots bemüht, dann geht auch das.

Und das Beste: Das Ding ist gesundheitsfördernd. Denn den Reißverschluss hinten bekommt man allein nur zu, wenn man zwei Wochen Dehnübungen hinter sich hat. Und die sind ja bekanntlich total gesund!









Liebe Grüße
Fran


Jumpsuit: COS
Jeansjacke & Rucksack: H&M

Schuhe: Keds

Viel zu viele Touristen hier...

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Diejenigen, die hier schon länger mitlesen, wissen, dass ich Barcelona liebe. Ich weiß gar nicht mehr, wann ich das erste Mal da war. Vor ungefähr sieben Jahren? Wie auch immer. Seitdem vergeht kein Jahr, in dem ich nicht für mindestens eine Woche hinfliege. Da Begeisterung bekanntlich ansteckt, haben sich auch im „richtigen“ Leben mit dem Barcelona-Virus angesteckt. Einige waren begeistert. Andere waren entsetzt.

„Diese Stadt besteht ja nur aus Touristen“, lautet der wohl am häufigsten geäußerte Kritikpunkt. Stimmt. Der Tourismus in Barcelona boomt. Ich kann das niemandem verdenken. Die Stadt ist wunderschön. Aber trotzdem finde ich den Satz merkwürdig. Denn sowohl ich als auch der Freund, der ihn äußerte, sind - Touristen.


In den letzen Jahren sind die Touristenzahlen in Barcelona explodiert. Flüge sind billig, dank Airbnb die Unterkunft auch. Die Stadt hat einen tollen Strand und großartiges Wetter. Beste Voraussetzungen also, zwischen Mai und Oktober Touristen in Massen anzuziehen. Dazu kommen die Kreuzfahrt-Passagiere, die täglich die Stadt überschwemmen. Jede Mittelmeerkreuzfahrt - und die sind heutzutage auch schon für wenig Geld zu haben - beinhaltet einen Stop in Barcelona. Rund acht Millionen Touristen sollen im vergangenen Jahr Barcelona besucht haben. Das lässt auch den hartgesottensten Katalanen inzwischen nicht mehr kalt - und viele Touristen auch nicht.

Die Kolumbus-Statue am Port Vell, dem alten Hafen. Kolumbus zeigt übrigens nicht in Richtung "neue Welt", sondern ziemlich zielgenau auf Mallorca ;-)
Unter den Einwohnern gibt es seit einigen Jahren wachsende Proteste. Barcelona lebt zwar zu einem nicht unbeträchtlichen Teil von Touristen, aber die unangenehmen Begleiterscheinungen wie Lärm, Müll, eine völlig überfüllte Altstadt und vor allem die Partytouristen, die im Sommer den wirklich entzückenden Stadtteil Barceloneta im Griff haben, führen dazu, dass die Einwohner so langsam die Nase voll haben. Der Spiegel berichtete schon 2014 über die wachsenden Proteste, Focus ebenfalls.

Ein Nebeneffekt der Millionen von Touristen: Die Mieten im Zentrum Barcelona steigen in schwindelnde Höhen. Die Altstadt war, bevor sie für die olympischen Spiele 1992 aufpoliert wurde, ein Viertel, in dem niemand leben wollte. Dort wohnten nur noch diejenigen, die sich eine Wohnung in den „besseren“ Vierteln nicht leisten konnten und große Teile der Altstadt waren „no go area“. Heute sind Wohnungen, Häuser und Grundstücke dort begehrt wie nie. Jeder, der es irgendwie einrichten kann, vermietet seine Wohnung via Airbnb. Das ist zwar nicht legal. Aber es bringt Geld. Und treibt die Mieten weiter in die Höhe. Für die Einwohner von Barcelona eine Katastrophe, denn sie sind von der geplatzten Immobilienblase sowieso hart gebeutelt. 


Aber zurück zur Touristen-Kritik von Touristen. Ich finde es selbst bedauerlich, dass sich inzwischen unaufhörlich Massen von Touristen durch die Altstadt schleppen und dort bitteschön alles vorfinden möchten wie daheim in Castroph-Rauxel mit einem spanischen Anstrich. Ich wäre todtraurig, wenn mein Barcelona sich in den nächsten Jahren zum Ballermann auf dem Festland entwickelt. Und trotzdem bin ich eben auch „nur“ Tourist dort. Wenn mein Freund sich darüber beschwert, dass er in der Altstadt ausschließlich auf Englisch angesprochen wird, dann finde ich das manchmal unfreiwillig witzig. Er spricht nämlich kein Spanisch - wie bitte möchte er denn dann kommunieren? Und selbst wenn er spanisch spräche - in Barcelona spricht man Català. Mit Spanischkenntnissen ist man zwar quasi der Einäugige unter den Blinden. Aber man wird trotzdem sofort als Tourist identifiziert.

Die Kathedrale in Barcelona. An den Samstagen kann man hier Katalanen ihre traditionellen Sardana tanzen sehen

Im Kreuzgang der Kathedrale leben Gänse, die die Kirche beschützen sollen.
Barcelona wird in erster Linie von jungen Leuten angesteuert. Die sorgen dann dafür, dass man an quasi jeder Straßenecke in den touristischen Vierteln die üblichen Hipster-Kantinen findet. Avocado-Toast und vegane Fruit-Bowls lassen grüßen. Das ist ungefähr genauso typisch für die Küche Kataloniens wie Sauerbraten. Aber es lässt sich damit Geld verdienen. Für die älteren Besucher aus dem Ausland und die „Eingeweihten“ gibt es Tapas - die isst der Bürger Barcelonas schließlich auch. Tut er. Manchmal. Aber in der abgeranzten Eck-Kneipe weit außerhalb der Altstadt ;-)

Und die Schlangen vor der Sagrada Familia erst! Stimmt. Die sind lang. Die am Parc Güell auch. Die Sehenswürdigkeiten der Stadt heißen nicht umsonst Sehenswürdigkeiten. Sie sind es wert, angesehen zu werden. Sind sie wirklich. Auch wenn es inzwischen wohl sehr uncool ist, sich Sehenswürdigkeiten anzusehen, aber das ist wieder ein anderes Thema. Die Schlangen bestehen zum Großteil übrigens aus Touristen - so wie ich einer bin. Oder eben mein Freund, der es blöd findet, wenn andere Touristen die gleiche tolle Idee haben wie er.

Tja, und dann sind eben alle Touristen auf der Suche nach Geheimtipps. Unverfälschtes Barcelona quasi. Aber bitte auf deutsch oder wenigstens Englisch - sonst versteht man die Speisekarte ja nicht. Google spuckt übrigens bei der Suche nach „Geheimtipps Barcelona“ mehr als 100.000 Ergebnisse aus. Soviel zum Thema geheim. Also bitte nicht wundern, wenn die Geheimtipps auch inzwischen von Touristen bevölkert sind.

Am Olympiahafen tobt nicht nur das Nachtleben, sondern hier gibt es auch ganz hervorragende Fischrestaurants.

So, und wie kommt man nun zum „echten“ Barcelona-Erlebnis? Ich weiß es auch nicht so genau. Aber ein paar Tipps hätte ich doch parat. Die gelten übrigens auch für viele andere Städtetouren.

  • Bucht kein Appartement via Airbnb, sondern besser ein Hotel. Die sind lizensiert und schaffen Arbeitsplätze. Es gibt auch lizensierte Ferienwohnungen, buchbar über die einschlägigen Buchungssysteme. Mit unlizensierten Apartments trägt man dazu bei, die Bürger Barcelonas aus ihrer eigenen Stadt auszusperren.
  • Fliegt nicht in den Sommermonaten. Barcelona ist selbst im Januar schön. Ich schwöre!
  • Entdeckt Barcelona am besten zu Fuß. So wahnsinnig groß ist die Stadt nicht. „Ist nicht weit“ ist der Standardspruch, den meine Kinder hassen ;-)
  • Wer tatsächlich einigermaßen authentisch essen möchte, der möge das nicht unbedingt in der Altstadt versuchen. In den weniger hippen Stadtteilen zum Beispiel rund um die Universität oder im Barri Nou wird man fündig - wenn man damit leben kann, dass die Restaurants nicht ganz so stylish sind. 
  • Ein paar sehenswerte Dinge zum Teil abseits der ganz großen Touristenströme habe ich in diesem Jahr hier und hier und hier gebloggt. Dafür, dass man dort nicht inzwischen auch von Menschenmassen überrrannt wird, übernehme ich keine Garantie ;-)
  • Nehmt Rücksicht. Ich kann jeden verstehen, der in Barcelona lebt und genervt ist von all den Touristen. Ein bisschen Freundlichkeit, vielleicht ein paar Brocken Spanisch und ein Lächeln bringen einen definitiv weiter als der Touri-Wahlspruch „Dafür bezahle ich ja“ oder „Nur dank mir habt ihr hier überhaupt Arbeit“. Ihr seid Gäste dort.
  • Und last but not least. Ihr werdet in Barcelona vielen Menschen begegnen, die Euch um einen Euro bitten. Das spanische Sozialsystem ist mit dem deutschen nicht zu vergleichen. Hartz IV oder Ähnliches gibt es nicht. Die Arbeitslosigkeit ist verdammt hoch, die Mieten ebenso. Und vermutlich ruiniert Euch ein bisschen Kleingeld nicht, das ihr dem Gitarrespieler in der U-Bahn-Station oder dem alten Mann auf der teuren Einkaufsstraße gebt. Wer das nicht möchte: Es gibt in ganz Spanien, auch in Barcelona, die Aktion "Café pendiente". Wenn ihr diesen Begriff auf einem Hinweisschild vor dem Lokal findet, könnte ihr dort zusätzlich zu Eurer eigenen Rechnung einen café pendiente bezahlen. Damit ermöglicht ihr es jemandem, der es sich eigentlich nicht leisten kann, dort einen Kaffee zu trinken, ohne dafür bezahlen zu müssen. Eine Kaffee in einer Besuch zu trinken ist für Spanier ein Teil ihrer Kultur. Die können sich viele aber nicht mehr leisten. 

Liebe Grüße
Fran


Hier nochmal die Links:
Fran-tastic: Barcelona









Das Blumenkleid

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Eigentlich ist kaum etwas an diesem Kleid so wirklich meins. Naja, bis auf die schwarze Grundfarbe. Die schon. Und vielleicht noch die Form. „Sack“, wie Kind, klein, es völlig undiplomatisch ausdrückte. Ich nenne es oversized und bequem ;-) Aber Stickereien? In gemäßigter Anzahl ok, in solchen Menge eigentlich zu viel. Die bunten Farben? Nee, bunt ist nicht meine Farbe. Blümchen? Ich doch nicht! Blümchen gehören in Vasen. Nicht auf Kleidungsstücke.

Tja, aber als ich dieses Kleid vor ein paar Wochen auf Instagram an einer zugegeben etwa 30 Jahre jüngeren Bloggerin entdeckte, war ich ihn und weg. Natürlich war das Kleid gerade ausverkauft. Aber es gibt ja diese wunderbare Benachrichtigungsfunktion, wenn etwas wieder im Lager eintrudelt. Beim ersten Mal war ich zu langsam, beim zweiten Mal klappte es dann.

Tja, und was soll ich sagen: Auch wenn ich mit leicht über 50 vermutlich tatsächlich 30 Jahre zu alt für dieses Kleid bin und es zudem auf gefühlten 1000 Blogs schon zu sehen war - ich mag es. Bisher durfte ich allerdings meine roten Doc Martens mit leichter Tendenz in Richtung pink nicht dazu tragen. DAS hat sich das Tochterkind verbeten. Sie wolle nicht blind werden, meinte sie. Nun denn, sie wird blind werden. Denn wenn es noch ein klitzekleines bisschen kälter wird, werde ich die Docs aus dem Keller befreien und hemmungslos tragen. Vielleicht sollte ich andeuten, sie zum Elternabend anziehen zu wollen. Dann wird das Tochterkind mir verbieten, hinzugehen :-) Win-win-Situation sozusagen!

Bis dahin erfreue ich die Spaziergänger am Deich mit den schwarzen Boots. Schwarz geht ja immer. Und manchmal eben auch, wenn bunte Blumen raufgestickt sind!









Liebe Grüße
Fran


Elbfest mit Teatime

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Endlich ein fast freies Wochenende! Da das bei mir und meiner Freundin eher selten der Fall ist, verabredeten wir uns für etwas, was wir schon mindestens ein halbes Jahr lang geplant hatten. Teatime bei Messmer in der Hamburger Hafencity. Immerhin ist unser letzter Tee in London schon lange her und Sandwiches, Scones und Co mit Blick auf den Hafen ist ja auch nicht zu verachten.

Dass an diesem Wochenende gerade das Elbfest in der Hafencity gefeiert wurde, wussten wir nicht, aber es war uns recht. Obwohl die Menschenmassen, die sich durch die Straßen schoben, ein wenig gewöhnungsbedürftig waren und auch die Suche nach einem freien Parkplatz sich zu einem echten Marathon auswuchs. Schließlich hatten wir es dann aber doch geschafft: Auto geparkt, Tee-Dorado gefunden und sogar noch ein Plätzchen am Fenster ergattert.



Was soll ich sagen: Die clotted cream war eher geeiste Sahne, aber der Rest war wirklich lecker. Und ja, ich habe das alles gegessen. Das Früchtbrot meiner Freundin noch oben drauf ;-) Sie kennt das schon, kein Grund zu Besorgnis! Ich bin verfressen und stehe dazu. 

Dort, wo normalerweise nur ein paar alte Kähne dümpeln, herrschte Hochbetrieb. Viele Schiffe aus dem Museumshafen Övelgönne waren extra für das Elbfest in die Hafencity gekommen, alte Hafenkräne aus dem Hafenmuseum waren ebenso dabei und wir entdeckten sogar einen alten Ewer aus den Vierlanden, mit dem vor hundert Jahren Gemüse und Blumen in die Stadt transportiert wurden. Ich habe vor ein paar Jahren mal ein Interview mit einer hundertjährigen Damen gemacht, deren Eltern einen solchen Ewer besaßen und die als Kind immer mit nach Hamburg schipperte. Sie verriet mir damals, dass das schönste war, wenn ihre Mutter in Hamburg Stoffe kaufte, die dann zur Schneiderin gebracht wurden und neue Kleider für die Familie genäht wurden. Tja, heute wird online geordert...







Der Nachmittag verging wie im Flug, wir hatten so viel zu gucken und zu erzählen... Hach, es ist einfach schön, einen halben Tag einfach so zu verbummeln :-) Gefreut habe ich mich auch darüber, mein Geburtstagsgeschenk zum ersten Mal auszuführen :-) Die Lederjacke hatte ich in einem Geschäft in Valencia entdeckt und fand sie sooooo schön. Mein Mann war eigentlich draußen geblieben, weil er einen winzigen Vogel retten musste. Eine ältere Dame hatte ihn nämlich gebeten, das kleine Vögelchen, das wohl aus dem Nest gefallen war und das hektisch piepsend auf dem Gehweg herumhopste, zurück ins Nest zu setzen. Für sie selbst war das viel zu hoch, für meinen Mann mit 2 Metern ein Klacks. Er war übrigens stolz wie Bolle, dass a) die Damen ihn auf Spanisch ansprach, also nicht sofort als Touristen enttarnt hatte und er sie b) auch noch problemlos verstand.

Nach der Vogel-Rettungsaktion hat er dann noch heimlich die Jacke vor dem grausamen Schicksal gerettet, weiter in dem Laden hängen zu müssen ;-) Tja, und inzwischen ist es immerhin kühl genug, um sie auch zu tragen. An den Füßen hatte ich aber immer noch meine liebsten Schnürsandalen, die so langsam wohl eingemottet werden müssen. Geiches gilt vermutlich für die Chino, die so langsam etwas zu dünn wird. Tja, der Herbst ist wohl nicht mehr aufzuhalten *jammer*



Wenn er allerdings noch mehr so nette Nachmittag parat hat, dann bin ich wieder versöhnt :-) Meine Freundin und ich haben übrigens festgestellt, dass der klassische Sonntagsausflug wohl immer noch angesagt ist. Wie ist das bei Euch? Sonntagsausflug? Oder eher nicht?



Liebe Grüße
Fran


Lederjacke: Sandro
Chino: COS
Bluse & Sandalen: H&M
Rucksack: Pull & Bear

Die Sockenfrage. Gelöst.

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Was macht man, wenn die Temperaturen am Morgen bei lauschigen 13 Grad liegen, man kalte Füße hat und der Hund einem unmissverständlich klarmacht, dass er mit dem Morgenspaziergang keinesfalls warten möchte, bis das Thermometer die 20 Grad-Grenze knackt? Man zieht Socken an. Was aber, wenn man sich in den Kopf gesetzt hat, die wunderbaren roten Schleifenschuhe zu tragen?

Dann durchsucht man einfach mal die Sockenschublade! Und weil die Damen Töchter ihrer Mutter fast jedes Mal ein Paar Socken mitbringen, wenn sie durch Hamburg ziehen (hier haben nämlich alle einen leichten Socken-Tick), findet sie weiße Socken mit roten Punkten. Diese Punkte, das wird ganz schnell klar, passen farblich hervorragend zur Schuhfarbe. Also probieren wir das doch mal kurz aus. Töchterchen erspäht das Desaster und verdreht die Augen. Hm. Hat sie etwa Recht? Also Socken wieder aus. Die Füße sagen: Socken her. Also Socken wieder an. Egal. Keine Zeit mehr. Und irgendwie finde ich die Socken-Schleifenschuh-Lösung cool.

Meine Kollegen gucken etwas kritisch. Sie verdrehen ihre Augen nicht ganz so offensiv wie das Tochterkind. Das allerdings liegt vermutlich eher an der Riesenpackung Snickers, die ich dabei habe. Und an den Lebkuchen. Meine Kollegen sind hungrig. Und sie wissen genau, wenn sie über meine Socken maulen, esse ich die Snickers allein und gebe kein einziges davon ab. Wer Süßes will, sollte meine Socken also bitte cool finden :-)

Übrigens passen nicht nur die Socken farblich zu den Schuhe, sondern sogar die Äpfel, die sich gerade zu Hunderten unter dem Zierapfelbaum türmen. Ich habe mir einfach zwei gegriffen und jonglieren geübt. Das richtige Posen für Blogfotos habe ich nämlich auch nach fast einem Jahr Bloggen irgendwie nicht drauf. Da sind ein paar Äpfel seeehr hilfreich. Obwohl ich auch das mit dem Jonglieren nicht drauf habe. Zirkus und Germanys Next Top-Best-Ager-Model fallen also weg, falls ich mal nen neuen Job suche. Heidi hätte definitiv kein Foto für mich und im Zirkus könnte ich höchstens als Platzanweiser arbeiten. Der Job wiederum ist so schlecht bezahlt, dass ich mir keine roten Schleifenschuhe mehr kaufen könnte.

Also stelle ich mich einfach weiterhin gut mit meinen Kollegen, bringe weiterhin Snickers mit ins Büro und hab lieber warme als kalte Füße. Und die rote Hose, die darf auch wieder öfter aus dem Schrank. Genauso wie die weiße Jeansjacke. Ich kann übrigens fehlerfrei drei Snickers nacheinander essen, ohne Schokoflecken auf der Jacke zu produzieren. DAS ist auch mal eine Kernkompetenz!










Liebe Grüße
Fran

P.S. Das Töchterchen sagt inzwischen, die Socken sind cool. Mag die etwa neuerdings auch Snickers?


Schuhe & Hose: Zara
Hemd und Halstuch: H&M
Jeansjacke: Isabel Marant
Socken: Happy Socks

Äpfel: Mein Garten

Mini. Und dann noch Leder.

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Für die heutigen Fotos reichte es gerade mal für einen Abstecher in den Garten. So langsam machen sich beim Tochter, groß, die normalerweise die Fotos für den Blog macht, nämlich Zeitprobleme breit. Ganz ehrlich? Ich habe die Jammerei angesichts von zwölf Jahren Schule bis zum Abitur ja immer für ein bisschen übertrieben gehalten. Inzwischen sehe ich das ein wenig anders.

Während ich damals, Anfang der Achtziger (oh mein Gott, ist das lange her) mit meinen Laber-Leistungskursen Deutsch und Englisch wirklich gut bedient war und das letzte Schuljahr nach Kräften genoss, stehen heute fast 40 Wochenstunden auf dem Plan. Drei Leistungskurse, zwei weitere Prüfungsfächer und tonnenweise Pflichtfächer, bei denen die dritte Fremdsprache zugunsten so wirklich elementarer Dinge wie Religion abgewählt werden muss, halten die Kids mächtig auf Trab. Irgendwie war das damals gemütlicher. Wobei ich ja in Nordrhein-Westfalen Abitur gemacht habe und angeblich gab es das damals ja für fehlerfreies Buchstabieren der Lieblingsfarbe. Ich möchte da vehement widersprechen! Und das Kind war natürlich auch nicht so weise wie ihre Mutter und wählte Leistungskurse, in denen man mit möglichst viel Schwafeln möglichst weit kommt, sondern entscheidet sich für eher lernintensive Fächer. Abgesehen davon ist sie aus unerfindlichen Gründen ziemlich ehrgeizig. Von mir hat sie das nicht! Wie auch immer, anstatt gemütlich zu chillen wird gepaukt, dass ich nur noch mit den Ohren schlackere. Für Fotos bleibt wenig Zeit, also ab in den Garten. Leider nicht zu ändern.

Dafür ist der Rock schön kurz und - oh Gott - aus Leder. Voll anrüchig also. Da rotiert es sicher schon wieder in dem einen oder anderen Hirn: Darf man mit über 50 noch einen Minirock aus Leder tragen? Mir fiel in der vergangenen Woche zufällig die Frauenzeitschrift „Petra“ in die Hände, die in meinem gesegneten Alter a) das Golfspielen und b) das Verhüllen der kompletten Beine empfahl. Ja nun. Ich lose schon beim Minigolf fürchterlich ab. Alle Sportarten, bei denen Bälle im Spiel sind, sind nicht meins. Sorry. Beim Golfspielen treffe ich den Ball, wenn überhaupt, dann so, dass Umstehende besser Schutzwesten tragen sollten. Da sind selbst meine Ergebnisse beim Schwarzpulverschießen besser. Habt ihr das jemals gemacht? Total spaßig.

Aber zurück zum Rock. „Man“ darf das nicht. Also mit über 50 einen Mini, und dann noch aus schwarzem Leder *hach wie verrucht aber auch*. Ich dagegen darf das. Und das, obwohl sich die leichte Sommerbräune an den Beinen auch schon wieder verabschiedet hat. Meine Unfähigkeit in Sachen Mode wurde mir aber sowieso kürzlich auf einem befreundeten *hüstel* Blog bescheinigt. Also genieße ich ab sofort Narrenfreiheit *hurrah*. Damit der Rock nicht allzu verrucht rüberkommt, gibt es einfach eine Jeansjacke und Turnschuhe dazu. Darf man vermutlich auch nicht. Aber die Unfähigkeit... ihr wisst schon ;-)

Ach ja, alle, die mir als künftiges Thema statt Mode das Kochen ans Herz legten: Das kann ich noch weniger. Der Chefkoch im Hause W. ist männlich. Handarbeiten fällt auch aus. Ich bleibe bei Klamotten. Für alle, die das nicht ertragen: Sorry.

Liebe Grüße
Fran

Lederrock & Bluse, Jeansjacke: H&M

Schuhe: Adidas









Happy Birthday!

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Tusch und Feuerwerk! Heute feiere ich den ersten Geburtstag meines Blogs. Vor genau einem Jahr habe ich auf den „Veröffentlichen“-Button gedrückt und war ganz schön nervös. Wollte ich das wirklich? Mich regelmäßig vor eine Kamera stellen und die Ergebnisse nicht im Giftschrank lagern, sondern ins Netz stellen? Um es kurz zu machen: Ja, ich wollte. Und es macht mir immer noch Spaß.

Ich habe eine ganze Menge erlebt in diesem Jahr. Ich habe fast 200 Posts veröffentlicht, angefangen mit dem hier. Ich habe liebe Blogger-Freunde gewonnen. Ich habe Euch nach Barcelona, Valencia und London mitgenommen. Ich bin des Öfteren mit meinen Blog-Gedanken angeeckt. Und ihr musstet mir beim achtwöchigen Sofa-Marathon mit gebrochenem Sprunggelenk Gesellschaft leisten. Mein Fazit: Das Jahr war toll. Also meistens ;-)

Ich habe lange überlegt, ob und wie ich den ersten Geburtstag meines Blogs überhaupt zum Thema machen will. Denn so wirklich wichtig ist er nicht. Aber da seit einigen Wochen beim Rundumblick in die Bloglandschaft ein Thema in mir arbeitet, habe ich beschlossen, dem Blögchen ein Geburtstagsgeschenk zu machen. Was das ist? Ganz einfach.  Ab sofort wird es keine Werbung mehr "aushalten" müssen. Keine Kooperationen. Keine bezahlten Links und keine Affiliate-Links. Einfach nur ein Blog, an dem ich Spaß habe. Und ihr hoffentlich auch.

Wie komme ich jetzt auf sowas, wird der eine oder andere sich fragen. Ist das jetzt ein neuer Trend? Habe ich mich auch gefragt, nachdem ich in der vergangenen Woche den Post von Anna gelesen habe. Die Antwort ist gar nicht so einfach. Ich fühle mich einfach nicht wohl damit.

Fest steht: Ich brauche Werbung nicht, denn der Blog kostet mich lediglich Zeit. Kosten habe ich nicht. Rechner und Kamera besaß ich auch vor den Blog-Zeiten und die Fotos-Sklaven machen ihren Job im Gegenzug für Bratkartoffeln oder ein Lächeln von mir (ok, letzteres ist gelogen). Das einzige, was ich investiere, ist Zeit. Nicht dass ich davon zu viel hätte, aber solange es mir Spaß macht, blogge ich halt. Andere gehen zum Fliegenfischen.

Schon seit einiger Zeit rumort es in mir. Jede Anfrage nach einer Kooperation gucke ich misstrauisch an und denke mir: Echt jetzt? Will ich das? Will ich das wirklich? Und ganz ehrlich: Eigentlich will ich das gar nicht.

Was ich will, ist Euch hier meine Outfits zeigen - auch auf die Gefahr hin, dass die eine oder andere mir rät, es doch lieber mit einem Koch-Blog zu versuchen - und ich will Geschichten erzählen. Und zwar so, wie mir der Schnabel gewachsen ist. Und nein, ich will damit jetzt keinen Blogger auf irgendwelche Anklagebänke setzen. ICH komme mit dem Phänomen Werbung nicht wirklich klar. Das sieht bei anderen Bloggern anders aus und das ist auch gut so.

Vielleicht liegt das an meinen beruflichen Wurzeln. Klar gibt es in fast jeder Zeitung und Zeitschrift Werbung. Aber dort sind Redaktion und Anzeigenabteilung getrennt. Ich weiß nicht, welche Anzeige auf welcher Seite erscheint. Das geht mich auch nix an. Ich schreibe, andere verkaufen zwei Stockwerke tiefer Anzeigen. So kenne ich das und so möchte ich das haben. Das funktioniert aber bei einem Ein-Mann-Blog nicht. Und deshalb schenke ich meinem Blog bis auf Weiteres Werbefreiheit. Vielleicht ändert sich das irgendwann. Vielleicht finde ich irgendwann ein Konzept, mit dem ich werben, leben und Spaß haben kann. Aber vorerst isses, wie es ist.

Liebe Grüße
Fran

Und sonst so? September 2016

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Wow, war das ein September! Mehr als zwei Wochen lang herrschte hier der etwas verspätete Hochsommer und ich habe ihn so sehr genossen! Abends lange draußen sitzen, mit dem Roller cruisen, ohne zu frieren und ganz viel Eis essen war angesagt. Und natürlich Licht und Sonne tanken.



Ich glaube, ich habe noch nie so viele Sonnenauf- und untergänge fotografiert wie im letzten Monat. Die waren aber auch phänomenal. Abends stand hier oft die halbe Straße voller Autos, weil Dutzende von Menschen am Strand saßen und einfach nur den Sonnenuntergang betrachteten. Vor ein paar Jahren war man da noch ganz allein, inzwischen hat sich das Spektakel „Sonnenuntergang über Elbe“ scheinbar herumgesprochen.


Neben ganz viel Arbeit - vor allem die letzen Wochen vor der Kommunalwahl waren wirklich stressig - habe ich bei schweißtreibenden 30 Grad noch ein Projekt in Angriff genommen: Ich habe mein Zimmer gestrichen. Das letzte Mal ist einige Jahre her und ich konnte die blau gewischten Wände nicht mehr sehen. Außerdem sollte ein neues Sofa einziehen und dazu passte das blau nun wirklich nicht. Also habe ich mir kurzerhand drei Tage Urlaub gegönnt, Malerutensilien besorgt und losgepinselt. Das hätte ich mich vor ein paar Jahren noch nicht getraut. Aber nach der Mission „Frauen sind die besseren Maler“ im vergangene Jahr, als die Damen Töchter und ich das Wohnzimmer aufgehübscht haben, weiß ich, dass Streichen eigentlich ein Klacks ist. Ein Tag ging fürs Streichen drauf, ein Tag dafür, endlich mal gründlich alle Kisten, Kästen und Regale auszumisten. Und am dritten Tag habe ich mein neues Zimmer samt neuem Sofa genossen.


Dann war da noch das kleine Familientreffen bei meinem Vater, bei dem wir es tatsächlich geschafft haben, alle unter einen Hut zu bekommen. Wir sind zwar nur drei Geschwister, aber da wir alle drei nicht unbedingt nah beieinander wohnen, kommt es sehr selten vor, dass alle an einem Tisch sitzen. Dafür sind die seltenen Gelegenheiten dann umso schöner. Ich habe die Gelegenheit genutzt und Tochter, groß, meine ehemalige Schule gezeigt. Jetzt ist sie ein bisschen neidisch, weil ihre Schule als 70er-Jahre-Bau keine so imposanten Eingang hat und einen so wunderschönen Namen auch nicht. Immerhin habe ich beides damals damit erkauft, dass ich Latein als erste Fremdsprache wählen musste...  Was im Übrigen nicht tragisch war, denn ich bin der lebende Beweis dafür, dass man mit Englisch dann noch im fortgeschrittenen Alter von 13 Jahren beginnen kann und trotzdem ein Übersetzerstudium problemlos absolviert, während die Generation meiner lieben Kinder, die mit Englisch in der ersten Klasse oder im Kindergarten begann, leider im Abitur immer noch mit der grundlegende Grammatik kämpft. Nehmt dies, Verfechter der frühkindlichen Bildung! Früher war bestimmt nicht alles besser, aber mein Englischunterricht definitiv ;-)



Was gab es noch? Zu viele Snickers im Büro ;-), Essen bei meiner Freundin, bei dem ich leider vor lauter Hunger nicht zum Fotografieren gekommen bin, aber den Haus-Igel, den habe ich beim abendlichen Mahl geknipst. Ein Ausflug nach Hamburg und eine abenteuerliche nächtliche Disco-Fahrt. Nee, nicht ich war in der Disco. Ich habe nur dieses junge Gemüse gefahren. Mach ich nie wieder *grins* Aber dazu demnächst mal mehr. Ganz viele Outfits, bei denen mir gerade auffällt, dass ich farblich mal aufrüsten könnte. Ganz schön viel schwarz und weiß. Und ein bisschen rot.









Und was passiert im Oktober? Ich habe erstmal himmlische Ruhe, weil die Damen Töchter heute in Richtung Paris abheben und ihre liebe Tante einige Tage in den Wahnsinn treiben. Dafür darf ich einen Abstecher nach Rom machen. Anschließend ist meine Schwester für einige Tage in Hamburg *jippie* und am Ende des Monats kommt dann die Austausschülerin aus Japan. Ich bin seeeehr gespannt! By the way: Kennt irgendjemand ein gutes japanisches Restaurant in Hamburg und/oder Berlin? Und hat jemand Tipps, in welchem Hotel in Berlin sechs 17-jährige ohne erwachsene Begleitung absteigen können? Geht das überhaupt?

Liebe Grüße

Fran


Zufallsfund: Silberne Tasche

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Was sind schon silberne Schuhe ohne eine passende Tasche? Äh ja. Silberne Schuhe halt. Würde ein Mann sagen. Und vermutlich auch ziemlich viele Frauen. Aber ich hatte mir nun mal eine silberfarbene Tasche in den Kopf gesetzt, nachdem ich diese hübschen Schühchen in Valencia gekauft hatte. Online-Shops durchforstet, selbst in der Kleinstadt ums Eck geguckt - nix. Entweder waren die Taschen viel zu klein. Oder das Silber passte nicht. Oder sie gefielen mir nicht. Oder sie kosteten ein halbes Monatsgehalt.

Und dann renne ich hinter den Tochterkindern durch den nächsten H&M, um die Herde zusammenzutreiben und sehe sie: Silberfarbene Tasche in genau dem Farbton, den ich wollte. Groß. Wabbel-weich. Ha! Meine! Ich entriss sie also dem Tochterkinde und trollte mich zur Kasse. Klar, das Ding ist aus miesem Plastik und wird vermutlich von jedem ernsthaften Taschen-Experten mit Entsetzen betrachtet. Aber ich mag sie! Alles, was ich zum Überleben für einen Bürotag brauche, passt rein und bildet ein schönes Kuddelmuddel. Das sorgt für Überraschungen, weil man manchmal Dinge findet, die man nicht mal vermisst hat. Einkäufe, die man mittags noch schnell erledigt, passen auch noch rein. Man sollte allerdings aufpassen, wenn man Joghurt kauft. Die Tasche hält das aus, die ist abwischbar. Die Kamera nicht so. Aber wer würde auch einen Joghurt zur Kamera in die Tasche werfen? Ich? Niemals. Also fast.

Der Rest des Outfits ist eher unspektakulär. Die Hose mag ich und solange die Temperaturen nicht unter fünf Grad sinken, dürfen die Löcher am Knie bleiben. Das Hemd ist ebenfalls ein Zufallsfund. Eigentlich ein Herrenhemd, gekauft in einem Skaterladen, in den es mich ganz ohne Absicht verschlug. Ich fand das Muster so schön :-) Die Jacke hat immer noch keinen Verschluss und heißt eventuell auch Mantel. Oder „Ding“. Kann aber im Notfall auch für den Zeltbau verwendet werden. Groß genug ist sie.

Der klassische Blazer ist ja eher nicht mein Metier. Ich fürchte, das wird auch nix mehr in diesem Leben. In Ausnahmefällen, wenn wichtige Politiker auf Wahlkampftour vorbeikommt, dann ja. Wobei es wichtigen Politikern auf Wahlkampftour wirklich piepegal ist, ob ich Löcher am Knie habe oder eine Blazer trage. Habe ich getestet. Die möchten gern positive Berichterstattung. Mehr nicht. Allerdings auch nicht weniger ;-) 








Habt noch einen wunderschönen Feiertag!
Liebe Grüße

Fran

Ich wünsche dir ein schönen Tag

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Wo ist eigentlich der gute, alte Akkusativ geblieben? Ihr wisst schon, der vierte Fall, nach dem man mit „wen oder was“ fragt. Das frage ich mich neuerdings des öfteren. Nachdem die Rettung des Dativ irgendwie fehlgeschlagen ist *werbrauchtauchschoneinendativ*, scheint es jetzt dem Akkusativ an den Kragen zu gehen.

Am Anfang waren es wieder mal die bösen Jugendlichen. Ihr wisst schon. „Das hätte es bei uns früher nicht gegeben“. Die meine ich. Na gut, die nuscheln eh alle. Da kann man die Akkusativendung dann eh nicht mehr hören. Aber dann setzte sich das Phänomen auch auf Blogs und vor allem auf Instagram durch. Merkwürdigerweise ausschließlich bei der Verwendung des unbestimmten Artikels bei maskulinen Substantiven. Also ihr wisst schon: Männliche Nomen. Es geht quasi den Männern an den Kragen.

„Ich wünsche dir ein schönen Tag“
„Ich habe mir ein neuen Rock gekauft“
„Ich hole mir jetzt ein Kaffee“

Finde den Fehler ;-)

Vor drei Jahren hießt das noch
„Ich wünsche dir einen schönen Tag“
„Ich habe mir einen neuen Rock gekauft“
„Ich hole mir jetzt einen Kaffee“

Da war die Welt noch in Ordnung. Und jetzt ist das -en plötzlich weg. Spurlos verschwunden Dreimal kaputter Akkusativ an einem Vormittag? Das hat doch Methode! Und woran liegt das nun?

Sind Instagram und Blog-Kommentare ein so schnelles Medium, dass das „einen“ auf dem Weg durch das Netz die letzten beiden Buchstaben aufgrund überhöhter Geschwindigkeit verliert? Sind die immer schneller durchs Netz flutschenden Daten Schuld? Oder etwa die Kupferleitungen der Telekom? Fressen die die Buchstaben? Wird sich das Problem mit Glasfaser wieder erledigen?

Oder sind wir im Netz inzwischen so von der englischen Sprache geprägt, dass wir uns angleichen? Die Engländer und Amerikaner habe nämlich diese üble Veränderung des unbestimmten Artikels nicht. Da ist es „a“ oder „an“, je nachdem, ob ein Konsonant oder ein Vokal folgt. Klar, das ist wesentlich einfacher als die deutsche Entsprechung. Jeder, der gerade im Deutsch-für-Ausländer-Kurs diese Spitzfindigkeit der deutschen Sprache büffelt, würde uns allen um den Hals fallen, wenn wir die Akkusativendung endlich beerdigen. Und alle anderen bitte gleich dazu.

Oder ist das etwa der neue Feminismus? Wollen wir Gleichberechtigung jetzt auch bei unbestimmten Artikeln? Heißt es demnächst dann auch: „Ich habe mir ein neue Seife gekauft“? Merkwürdigerweise habe ich DAS noch nie gelesen. Aber die Seife ist ja auch weiblich. Die kann man quasi nicht kastrieren. Den Rock schon. Denn der ist ja männlich. Wo wir wieder bei den Wundern der deutschen Sprache sind. Warum heißt es eigentlich „die Hose“, wo die doch eigentlich ein männliches Kleidungsstück ist? Und „der Rock“ ist männlich, obwohl er bekanntermaßen eher Frauen ziert. 

Zurück zum Akkusativ. Können wir ihn bitte wiederbeleben? Würde bitte bitte irgendjemand sagen, dass ihn das auch stört? Ich leide wirklich körperlich, wenn ich „ein schönen Tag“ lese. Kinders, meine Eltern haben mir dreizehn Jahre Schule und sechs Jahre Universität spendiert, damit ich die Sache mit dem Akkusativ lerne. Soll das wirklich umsonst gewesen sein?

Leidende Grüße
Fran


P.S. Ja. Ich bin piefig. Ich bin ein Klugscheißer. Aber ich liebe meine Muttersprache und kann bei sowas nicht wortlos zusehen ;-)

Aus Kleid mach Hemd

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Manchmal verfluche ich das Leben auf dem Dorf. Kein Supermarkt, kein Bäcker, kein Arzt - nix. Aber manchmal liebe ich es auch. Beim Einkaufen auf dem Bauernhof zum Beispiel. Und weil Dorf noch lange nicht doof bedeutet, geht das hier rund um die Uhr.

Zusätzlich zur Milch-Tankstelle, an der es jederzeit frische Rohmilch gibt und die den Nebeneffekt hat, dass der Landwirt für die Milch seiner Kühe nicht 20 Cent von der Molkerei, sondern einen Euro vom Endverbraucher bekommt, gibt es im Nachbardorf nämlich jetzt auch einen Eier- und Käseautomaten. Da gibt es Eier von den Hühnern, die pickend und scharrend den ganzen Tag lang über die Wiese laufen und, auch wenn kein Bio draufsteht, ein wirklich glückliches Leben führen. Und es gibt den besten Käse weit und breit. In ebenjenem Nachbardorf gibt es nämlich seit einigen Jahren eine winzig kleine Käserei, in der die Milch der eigenen Kühe verarbeitet wird.

Sowohl Milchtankstelle als auch Käserei sorgen dafür, dass die Milchviehhalter nicht in die Massentierhaltung einsteigen müssen, sondern tatsächlich mit wenigen Kühen existieren können. Und sie sorgen dafür, dass wir keinen Industrie-Käse essen oder doofe H-Milch trinken müssen. Abgesehen davon können wir, wenn der Hunger nachts zuschlägt, immer noch den Fahrenholzer Käsetopf aus dem Automaten befreien.

Auf dem Weg dorthin lagen die hübschen Rundballen einfach so am Wegesrand. Und weil ich schon als Kind liebend gern auf Heu- und Strohballen herumgeturnt bin - und einmal vom Heuboden direkt in den Bullenstall gefallen bin - mussten wir natürlich einen kleinen Fotostopp einlegen. Das Hemd, das ihr in diesem Post noch als Kleid kennengelernt habt, war zwar zu diesem Zeitpunkt nicht mehr taufrisch, weil es einen Bürotag und eine Hundetour hinter sich hatte, aber das war beim Klettern auf den Ballen dann auch egal.

Wenn schon oben oversized, dann sollte wenigstens die Hose eng sein, habe ich gelernt und die schwarze Hose mit dem Jaquard-Muster ausgebuddelt, die seit mindestens fünf Jahren in meinem Schrank wohnt und von September bis April ganz oft getragen wird. Dazu meine allerliebste schwarze Lederjacke, die langsam ebenfalls nach ungefähr fünf Jahren die ersten Gebrauchsspuren bekommt. Da das Leder aber superweich und einfach nur schön ist, hoffe ich, sie macht ihren Job noch ein paar Jahre. An den Füßen und auf der Schulter ein bisschen silber und fertig ist das Outfit, das eigentlich den ganzen Tag lang alles mitmacht. Von der Pressekonferenz bis zum Turnen auf Strohballen. So mag ich das.









Liebe Grüße

Fran

Drachenfest in Travemünde

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Ungefähr alle sechs Wochen brauche ich eine Dosis Seeluft. Als gebürtige Münsterländerin habe ich zwar keine Ahnung, woher ich diese Eigenart habe, aber es zieht mich regelmäßig ans Meer. Und wenn ich kein Meer kriege, kann ich grantig werden. Die Elbe reicht dann nicht, der Hamburger Hafen auch nicht. Ich will Meer. Und zwar regelmäßig. Der Rest der Familie kennt diese Marotte und hat sich damit abgefunden ;-) Was lag also näher, als den Tag der deutschen Einheit nicht auf dem Sofa zu verbringen, sondern an der Ostsee? Die Wetterprognose klang zwar nicht wirklich großartig, aber kinderfreie Tage muss man ausnutzen. Die Damen weilten nämlich in Paris und feierten den 17. Geburtstag von Tochter, groß, vermutlich im Sephora.

Diesmal ging es in Richtung Travemünde. Ich mag Travemünde. Timmendorf mag ich nicht. Das liegt vermutlich daran, dass Timmendorf sich für den „besseren“ Teil der Lübecker Bucht hält. Wenn ich an der Ostsee bin, brauche ich als allererstes ein Fischbrötchen. Immer. In Timmendorf isst man aber keine banalen Fischbrötchen, da geht es etwas feiner zu. Also bin ich schon seitdem ich im Norden lebe, im Team Travemünde. Travemünde ist bodenständig, da gibt es sogar einen Fischereihafen. Und frischer sind die Fischbrötchen eigentlich nirgends.




Außerdem ist Travemünde wirklich schön. Wenn man die Bausünden ausblendet. Das fällt zwar bei dem wirklich gruseligen Maritim-Turm direkt an der Strandpromenade schwer. Aber ich kann das inzwischen perfekt. Dieser Turm hatte früher mal immerhin ein Café im oberen Stock, aus dem man einen spektakulären Ausblick hatte. Das Café gibt es seit mehr als zehn Jahren nicht mehr. Im Prinzip kann das Ding wirklich weg. Genauso wie manche 70er-Bausünde in der eigentlich wunderhübschen Straße längs der Trave. Aber das eine oder andere wunderbare alte Haus findet man auch hier. Und die irren Treppengiebel versöhnen einen dann auch mit den Neubauten nebenan.



In einem dieser alten Häuser findet man übrigens das Café Lichtblick. Der Kuchen ist superlecker, der Service irre nett und außerdem kann man jede Lampe im Café kaufen. Irgendwann kommt der Tag, an dem ich einen Kronleuchter da rausschleppe. An diesem Tag wird mein Mann nicht dabeisein. Der mag nämlich keine Kronleuchter. Bisher lässt er mich nicht allein nach Travemünde. Er weiß genau, warum. Aber eines Tages.... :-)




Leider kam an diesem wunderschönen Tag, der sich dankenswerterweise nicht an die Wetterprognose hielt, halb Norddeutschland auf die großartige Idee, nach Travemünde zu fahren. Immerhin haben wir den Altersschnitt wieder mal gesenkt. Und festgestellt, dass wir das in 15 Jahren voraussichtlich nicht mehr schaffen werden. Bis dahin müssen wir einen anderen Lieblingsort an der Ostsee gefunden haben, in dem der Altersschnitt höher liegt *grins*. Boltenhagen hat da gute Chancen, nehme ich an. Allerdings hat Boltenhagen einen anderen Fehler. Jedesmal, wenn wir dort hin fahren - und wir waren immerhin schon zweimal da - kriegt mein Mann ein Knöllchen für zu schnelles Fahren. Das wurmt ihn. Beim nächsten Mal fahre halt einfach ich.





Zurück nach Travemünde: Es war voll. Und noch voller. Am vollsten war es dann an der Strandpromenade. Der Grund war mit einem Blick zum Himmel schnell gefunden: Drachenfest. Dutzende von Drachen flatterten im Wind, einer größer und bunter als der andere. Ein toller Anblick. Blauer Himmel, bunte Drachen, der breite Strand, im Hintergrund das Meer und viele, viele Segelboote. Hach. War das schön. Da waren dann auch schon fast die vielen Menschen egal. Wenn ich im November wiederkomme, sind die sowieso alle weg. Und dann habe ich Travemünde wieder fast für mich allein :-)

Liebe Grüße

Fran

Grauer Cardigan an Jeans und Ostsee

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Nachdem ich Euch gestern mit nach Travemünde genommen habe, gibt es heute nochmal das Outfit dazu. Und das war gar nicht so einfach. Als wir morgens losgefahren sind, zeigte das Thermometer nämlich gerade mal sieben Grad. Also hatte ich anfangs sogar noch einen Kaschmirschal um den Hals. Im Laufe des Tages wurde es dann immer wärmer und am Nachmittag beim Kaffee in der Sonne hatte ich das Gefühl, gleich geröstet zu werden.

Da ist mir so ein ehrlicher Sommertag ja irgendwie lieber. Man zieht morgens etwas möglichst Leichtes an und das passt dann den ganzen Tag lang. Nix da: Jacke an, Jacke aus, Schal um den Hals, Schal wieder wegpacken... Andererseits liebe ich meine Wollmonster und freue ich, dass ich sie jetzt endlich wieder tragen kann. Und wenn das Wetter so schön ist und die Sonne strahlt, dann geht auch noch die weiße Jeans.

Ich bin übrigens in diesem Herbst erstmals von der Gunda-Krankheit befallen worden: Kalte Füße! Deshalb habe ich die handgestrickten Wollsocken, die ich jedes Jahr auf dem Weihnachtsmarkt im Nachbardorf erstehe, tatsächlich schon hervorgezaubert. Normalerweise habe ich niemals kalte Füße. Die hängen sogar nachts aus dem Bett, weil niemals nicht eine Decke sie berühren darf - dann wird mir zu warm. Und jetzt? Ich fürchte, ich werde alt. Gunda, geht das wieder weg?

So, während ihr noch ein paar Blicke auf Travemünde werfen dürft, bin ich in Rom unterwegs und genieße olle Steine und kaputte Bauwerke. Hoffentlich mit warmen Füßen, denn die Temperaturen sollen angenehmer sein als in Norddeutschland. Die armen Kinderlein mussten samt Hund zuhause bleiben, denn die waren ja gerade in Paris unterwegs. Ich bin gespannt, ob ich meinen Mann abschütteln kann, um vielleicht ein klitzekleines bisschen shoppen zu gehen.... drückt mir die Daumen!









Liebe Grüße

Fran

Weiße Blusen gehen immer

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Könnte mal jemand ein paar höhere Temperaturen vorbeibringen? Vor ein paar Wochen war noch Sommerkleid-Wetter und inzwischen trage ich heimlich meinen Daunenmantel, wenn ich morgens mit dem Hund rausgehe. Die Sache mit dem Herbst ist ja gut und schön, aber er muss sich ja nicht gleich als Winter verkleiden.

Naja, immerhin scheint manchmal noch die Sonne. Und Fine sind die Temperaturen sowieso egal, Hauptsache es regnet nicht. Dieser Hund ist nämlich etwas schräg drauf. Regen findet sie echt doof. Wasser von oben findet sie sowieso blöd. Diesen Hund in die Wanne zu setzen, um ihn zu baden, ist ein völlig sinnloses Unterfangen. Aber Wasser zum Reinspringen - das ist etwas völlig anderes. Das ist toll. Selbst im Winter, wenn man mit Eisschollen um die Wette schwimmen kann und die olle Fran sich Sorgen macht, dass der Hund sich verkühlt.

Am allerschönsten ist es natürlich, wenn man Dinge aus dem Wasser holen darf, die Frauchen reingeworfen hat. Deshalb habe ich immer eine Frisbee-Scheibe dabei. Allerdings ist es scheinbar gar nicht so einfach, die Frisbee-Scheibe zu finden, wenn die irgendwo in der Elbe dümpelt. Da passierte es dann ganz schön oft, dass der arme Hund losschwimmt und die Richtung verpeilt. Dann stehe ich am Strand und brülle gern mal aus Leibeskräften "Weiter links" oder "Einen halben Meter nach rechts". Blöd nur, dass Fine keine Ahnung hat, wo nun links oder rechts ist. Also nehme ich die Arme und Beine zu Hilfe und zeige laut brüllend in die richtige Richtung.  Nicht dass das irgendeinen Sinn hätte. Fine hat nämlich die Sache mit dem Zeigen der Richtung auch nicht wirklich kapiert. Sie paddelt dann fröhlich herum und manchmal findet sie die Frisbee-Scheibe sogar. Manchmal auch nicht. Sollte also jemand irgendwo elbabwärts von Hamburg einen Frisbee im Wasser finden, das ist unserer. So ungefähr 30 davon haben wir sicher schon versenkt... Falls ihr also einen findet - Adresse steht im Impressum ;-)

Äh ja, aber eigentlich wollte ich Euch ja was über mein Outfit erzählen. Stichwort weiße Bluse. Was meinen Mit-Bloggerinnen das Ringelshirt, ist mir die weiße Bluse. Geht immer. Als ich kürzlich dieses Exemplar mit dem Stehkragen fand, habe ich mich sehr gefreut, denn die gibt es bisher in meinem Schrank noch nicht. Sichere Bank zu weißer Bluse ist immer eine Jeans. Und eine Lederjacke. Simpel, aber ich mag es. Außerdem ist die Jeans, die ich irgendwo vor Jahren mal für nen Appel und nen Ei gekauft habe, wie eine eis. Möge sie noch lange Jahre halten... Für Hund und Strand müssen natürlich Turnschuhe sein. Auch wenn man die anschließend erstmal saubermachen darf, denn Elbschlick ist sehr anhänglich. Ich geh dann mal Schuhe putzen...









Liebe Grüße
Fran


Lederjacke: Zara
Jeans: 7 for all mankind
Bluse: Zara
Schuhe: Adidas
Hund: Fine vom Lipperoder Bruch

Falten sind das neue Fett

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In ein bis zwei Wellen pro Jahr kommen sie über uns, die neuen Leiden der Frauen. Nicht mehr die üble Speckrolle über dem Hosenbund verhagelt den Bloggerinnen die Laune, sondern die Krähenfüße neben den Augen, die dank schwerer Lider nicht mehr so hell und strahlend wie einst mit neun Jahren in die Welt blicken. Die Zornesfalte sorgt gleich dutzendweise dafür, dass die Kollegen oder wahlweise der Gatte ständig fragt, auf wen man denn gerade wütend sei. Und die Naso-Labialfalte ist sowieso ein Graus! Genauso wie die hängende Kinnpartie!

All diese Alterserscheinung sorgen dafür, dass reihenweise Bloggerinnen plötzlich kreuzunglücklich dreinschauen. Und das, obwohl sie sonst wirklich unglaublich dymanische, wahnsinnig starke und irre souveräne Frauen sind. Und nun wird all diese Souveränität, all diese mentale und körperliche Stärke ausgehebelt. Von fiesen Falten, Furchen und hängender Haut. Da beginnt man sich dann tatsächlich zu fragen, wie Angela Merkel mit DEN Mundwinkeln eines der mächtigsten Länder der Erde zu regieren im Stande ist.

Das betrifft bei weitem nicht nur Frauen über 40. Bereits Endzwanzigerinnen fragen sich via Snapchat und Instagram, ob es nicht langsam an der Zeit ist, den fiesen Falten Einhalt zu gebieten. Und weil cremen da schon lange nicht mehr reicht, werden härtere Geschütze aufgefahren. Botox, Filler und was es dank der modernen Medizin sonst noch so gibt. Filler und Co. bringen das Lebensglück zurück. Die Zornesfalte weicht, die Lider heben sich, die Konturen werden gestrafft und schwupps - das Leben ist wieder schön!

Versteht mich nicht falsch. Wer mit den äußeren Zeichen des Alterns nicht leben mag, der muss das nicht. In Würde altern - das kann man mit und ohne Falten tun, ganz wie man mag. Hier von Würde zu sprechen wäre wohl am Thema vorbei. Wer das Bedürfnis hat, der darf gegen seine Falten tun, was immer er möchte. Und das ist gut so.

Wenn dann allerdings der Wettbewerb der Hersteller dieser Produkte nicht mehr auf der Ebene der Ärzte, sondern neuerdings auf Blogs und bei Instagram ausgetragen wird, dann ist das ein kleines bisschen - grenzwertig? Filler beispielsweise sind zwar keine Medikamente, sondern Medizinprodukte, aber auch als solche unterliegen sie Werbebeschränkungen, ebenso wie Ärzte selbst. Ärzte wissen das, Filler-Hersteller ebenfalls. Aber manchmal frage ich mich, ob Blogger das auch wissen. Es gibt nämlich Regeln, wie man für solche Produkte werben darf und wie nicht. Weil das so ist, ist das Thema in Frauenzeitschriften zwar präsent, aber der geneigte Leser wird schnell feststellen, dass man sich dort nicht hinreißen lässt, Produktnamen zu nennen. Blogger kennen solche Zurückhaltung oft nicht.

Wie sagt Dr. Harald Bresser, Facharzt für Dermatologie und Venerologie sowie für Anästhesiologie auf seiner Webseite: „Die Zahl der vermarkteten Produkte steigt kontinuierlich weiter an, denn die verwendeten Grundsubstanzen sind sehr billig herzustellen, die Gewinnmargen der Herstellerfirmen daher potentiell hoch.“  (aus: www.drbresser.de) Kein Wunder, dass die Hersteller da für den einen oder anderen Blogger eine Gratis-Behandlung gegen Werbung springen lassen. Die Blogger sorgen im Gegenzug dann dafür, dass die Behandlung, die einst höchstens hinter vorgehaltener Hand diskutiert wurde, endlich vom Tabu befreit wird und der Satz "Ich hab was machen lassen" nicht mehr unangenehm ist, sondern völlig normal. Was im Prinzip ok ist. Ob ein Blog von Laien auf diesem Gebiet allerdings die richtige Plattform für Lobeshymnen für Produkt XY ist? Bei Jeans mag das ja passen. Aber bei Medizinprodukten?

Ob der Blogger sich mit den Fallstricken der Werbebeschränkungen auskennt, muss de Herstellerfirma dabei nicht weiter interessieren. Frei nach dem Motto: Jeden Morgen steht ein Blogger auf, der die Werbung für möglichst wenig Geld übernimmt. WIR machen dabei NUR den Profit. Und weil die wenigsten Blogger um die rechtlichen Begleiterscheinungen wissen und unbedarft losschreiben, geht die Rechnung vermutlich wunderbar auf. 

Womit wir zur nächsten Frage kommen: Möchte ich mir tatsächlich von einem Blogger bei der Auswahl eines solchen Produktes raten lassen? Auch hier hat Dr. Bresser eine Antwort parat: „Gerade bei Hyaluronsäurefillern wechselt das Angebot ständig: alte Produkte werden unter neuem Namen vermarktet, Namen und Produkte werden verkauft, ändern die Vertriebswege oder werden mit geringfügigen Veränderungen als Neuheit vermarktet. Selbst dem erfahrenen Arzt fällt es schwer, aus den vollmundigen Werbebotschaften der Hochglanzprospekte den „wahren Kern“ herauszulesen.“ (aus: www.drbresser.de)

Wenn das schon dem Arzt schwer fällt, wie schwer muss das dann für eine Bloggerin sein, die von Medizin schlichtweg keine Ahnung hat? Vielleicht sollte man in diesem Fall doch lieber jemanden fragen, der sich damit auskennt.

Liebe Grüße
Fran


Zum Nachlesen:


Valencia - trockengelegte Flussbetten, Architektur und ein Konzert

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Nachdem hier inzwischen wie vermutlich bei Euch allen die Heizung läuft, der Ofen bollert und die Kuscheldecke in der Nähe des Sofas liegt, habe ich mit noch einmal meine Urlaubsfotos aus Valencia angesehen. Da wird einem wenigstens warm ums Herz, wenn schon nicht an den Füßen. Und dabei fiel mir dann auf, dass ich Euch einen Teil von Valencia noch gar nicht gezeigt habe. Es gibt nämlich nicht nur eine wunderschöne Altstadt mit Kathedrale, Stierkampfarena, alten Stadttoren und verwinkelten Gassen und einen tollen Strand, sondern es gibt auch die Stadt der Künste und der Wissenschaft, die Ciudad de las artes y las ciencias.

Sie liegt am Ende des Flussbettes des Flusses Turia. Der floss entlang der Altstadt und führte regelmäßig zu verheerenden Überschwemmungen. Die letzte Überschwemmung fand 1957 statt, anschließend entschied man sich, den Fluss umzuleiten. Eine Million Quadratmeter Flussbett wurden in der Folge umgestaltet. Ein riesiger Park mit Sportanlagen und Spielplätzen entstand, der preisgekrönte Zoo wurde am oberen Ende gebaut. Am unteren Ende des alten Flussbettes baute man die Stadt der Künste und der Wissenschaft, ein riesiges Freizeitzentrum mit der Oper, einem Planetarium, einem Imax-Kino, dem Museum der Wissenschaften, dem Schattengarten und dem größten Aquarium Europas.

Die Gebäude, die alle rund um die Jahrtausendwende eingeweiht wurden, sind absolut atemberaubend. Kommt man aus der Altstadt in diesen Teil von Valencia, fühlt man sich auf einen anderen Planeten versetzt. Die Gebäude liegen inmitten von Wasser- und Grünflächen und leuchten weiß in der Sonne. Eigentlich bin ich kein wirklicher Architektur-Fan, aber diese Stadt hat mich umgehauen.

Als wir in Valencia waren, fand dort an einem Abend das Abschlusskonzert einer Musikhochschule statt. Das konnten wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Die Absolventen spielten auf einer schwimmenden Bühne zwischen den Gebäuden und von Klassik bis Pop war alles dabei.Jeder freie Platz auf Mauern und Wiesen war von den Familien und Freunden der Musiker und einfach nur neugierigen Zuhörern wir wir besetzt und als es langsam dunkel wurde, begann das Konzert, das bis in die Nacht dauerte. Hach, ich wäre gern wieder da. Und nicht nur, weil es ungefähr 20 Grad wärmer war als jetzt...

Ihr müsst da jetzt noch einmal durch und Euch die Fotos ansehen ;-) Danach lasse ich Euch dann auch mit Valencia in Ruhe und nehme Euch demnächst mit nach Rom. Und ich sage Euch: Da gibt es viel mehr als alte Steine und Ruinen!









Liebe Grüße

Fran

Mehrwert auf kurzen Beinen

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Ein guter Blogger bietet in jedem seiner Posts Mehrwert für die Leser, habe ich gelernt. Tja, und weil ich mich ja bemühe, ein guter Blogger zu sein, habe ich die Fotos, die ihr gleich seht, auch nicht in den Papierkorb befördert, sondern ich biete Mehrwert! Heute lernen wir nämlich, dass Jeans, die in der Mitte der Wade enden und zusätzlich ausgestellt sind, aus einer Fran einen Frodo machen. Wenn dann noch flache Schuhe dazukommen, werden aus einigermaßen kurzen Beinen also richtig kurze Beine. Der kompetente Outfit-Blogger würde solche Fotos vermutlich sofort entsorgen. Ich denke mir jetzt, ich muss da durch.  Ihr leider auch. Denn leider mag ich diese Hose. Egal, was die mit meinen Beinen anstellt. Aber es gibt Licht am Ende des Tunnels: Eigentlich ist es sowieso zu kalt für dieses Hosenmodell. Die Fotos sind schon zwei Wochen alt, da ging das noch ;-)

Na, dann beginnen wir doch mal mit dem Outfit. Die schwarze Weste wollte ich unbedingt haben. Ich habe schon soooo viele Outfits mit tollen schwarzen Westen gesehen. Und schwarze Westen sind ja auch enorm praktisch. Falls sie einem stehen. An mir finde ich sie irgendwie - ungelungen. Und kommt mir nicht mit: Da muss ein T-Shirt drunter. Das habe ich ausprobiert. War auch nicht besser. Echt jetzt. Aber wer weiß, vielleicht finde ich ja noch einen besseren Kontext für das gute Stück.

Kommen wir zur Hose. Die sah im Spiegel gar nicht so schlimm aus. Also die Hose an sich ist auch gar nicht schlimm. Aber sie macht doch arg kurze Beine. Nicht dass wir uns falsch verstehen, ich HABE kurze Beine. Die kürzesten im Haus, wenn man den Hund nicht mitrechnet. Der Herr des Hauses hat derartig lange Beine, dass Jeanslänge 36 in der Regel zu kurz ist. Das ist total ungerecht! Männer benötigen überhaupt nicht so lange Beine. Natürlich hat er die den Damen Töchtern vererbt. Das ist ebenfalls total ungerecht! Auf die Weise werde ich inzwischen schon von Tochter, klein überragt. Die guckt gern auf mich runter und sagt: „Kleine“ zu mir. Zu MIR! Pah. Ich hab sie auf die Welt gebracht, ich darf sie auch wieder runterwerfen!

Aber zurück zur Hose. Ich fürchte, die darf erst wieder aus dem Schrank, wenn ich wieder auf hohen Schuhen laufen kann. Bisher schaffe ich es von meinem Zimmer bis ins Wohnzimmer. Das sind so ungefähr sieben Meter. Dann kapituliere ich. Mein Physiotherapeut sagt, ich soll weiter üben. Also übe ich. Aua. Im Sitzen sieht es übrigens nicht ganz so schlimm aus. Deshalb verabschiede ich Euch heute ausnahmsweise im Sitzen. Ist ja eigentlich nicht knigge-konform. Aber da müsst ihr durch :-) Denkt dran, ich biete Euch heute echten Mehrwert *kicher*

Und falls ihr Euch fragt, wo ich da überhaupt bin und warum es mitten im Wald Bier gibt? Also erstens, damit ihr die kurzen Beine schnell wieder vergesst. Und zweitens, weil das eine ganz entzückende private Party-Location quasi direkt nebenan in einem alten Obstwäldchen ist. Leider ist auch die Open-Air-Party-Saison für dieses Jahr beendet. Also dürfen wieder die Rehe übernahmen. Bis zum nächsten Sommer. Dann feiere ich hier wieder.

Liebe Grüße
Fran







P.S. Wenn ihr jetzt vielleicht alle im Chor sagen könntet „Ach Fran, das bildest du dir nur ein mit den Beinen. So schlimm ist es gar nicht“. Und bitte, ihr braucht auch nicht rot zu werden dabei. Es ist für einen guten Zweck ;-)

Von Kommentaren und Sandkistenschlachten

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Ich erinnere mich noch ziemlich genau an die Zeit, in der ich anfing, Blogs zu lesen. Modeblogs hießen die damals und Ü irgendwas waren die schon gar nicht. Lifestyle kam später. Ob man den damals *ohgottdasklingtwieannotobak* nicht pflegte oder ob er noch nicht erfunden oder einfach noch nicht hip war, weiß ich nicht. Ist auch wurscht, denn was mich damals beeindruckte waren die Kommentare unter den Posts.

Es erschallten zig Rufe der Begeisterung. Die ich nicht immer unbedingt nachvollziehen konnte. Das gestehe ich jetzt einfach mal, auch auf die Gefahr hin, dass mich keiner mehr lieb hatte. So manches Mal war ich durchaus verdutzt, dass ein Outfit, das ich für kaum alltagstauglich hielt, von zwanzig Kommentatorinnen für gerade diese Alltagstauglichkeit gelobt wurde. Äh ja. Vermutlich war mein Alltag einfach ein anderer als auf High Hehls mitten auf einer Kreuzung mitten in New York herumzustehen und gelangweilt zu gucken.

Was ich einfach klasse fand war die Tatsache, dass sich scheinbar alle total lieb hatten. Nie las man ein kritisches Wort. Bis ich nach ein paar Monaten als Blogleser dann doch einmal auf einen dieser fiesen „Haterkommentare“ stieß. Der war nicht einmal besonders hasserfüllt. Aber erwünscht war er trotzdem nicht.

„Wenn du nichts Nettes zu sagen hast, sag gar nichts“, hieß die erste Lektion. Über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten. Und wenn mir ein Outfit nicht gefällt, dann ist das mein Problem. Sehe ich übrigens auch so. Meine Klamottenwahl sagt vermutlich nicht jedem zu. Muss sie auch nicht. Ist ja Meine. Die muss mir gefallen. Selbst der Rest der Familie verdreht manchmal die Augen. Das dürfen die auch. Aber sie müssen damit leben, dass ich die Klamotten trotzdem trage. Zur Not halte ich fünf Meter Abstand, um nicht als Familienmitglied identifiziert zu werden ;-)

Noch ein bisschen später habe ich dann Lektion zwei gelernt, nämlich dass man, wenn man ein Outfit vielleicht als nicht so gelungen empfindet, einfach das positiv kommentiert, was man schön findet. Und wenn das der blühende Holunderbusch im Hintergrund ist. Auch ok. Wobei ich gerade überhaupt keine Ahnung hat, wie ein blühender Holunderbusch aussieht. Also nochmal langsam zum Mitschreiben: Über ein Outfit, die Figur oder die Person eines mir unbekannten Menschen zu urteilen, der mich nicht explizit dazu aufgefordert hat, steht mir nicht zu. Ich paule ja auch nicht den nächsten Menschen, dem ich in der Fußgängerzone begegne, an und sage ihm, dass seine Hose echt bescheuert aussieht. Das haben wir irgendwann alle mal von unseren Eltern gelernt. Das heißt gutes Benehmen. Punkt.

Aber dann kam die dritte Lektion, die ich bis heute nicht wirklich verstanden habe. Wenn nämlich ein Kommentator Kritik übt, die nicht wirklich persönlich ist. Also nicht „Das Outfit ist scheiße“ oder „Du bist zu dick“. Sondern vielmehr einen Post oder eine Haltung hinterfragt. In mehr oder minder wohlgesetzten Worten. Der eine kann sich da besser ausdrücken, der andere eben nicht. Womöglich tut er das auch noch anonym. Kritzelt ein „Gabi“ drunter, aber gibt keine Webseite oder Mailadresse an. Und dann kommt plötzlich die volle Breitseite. Nicht einmal von der Bloggerin selbst, sondern in der Regel von anderen Bloglesern. Der Ursprungs-Kommentator steht plötzlich in einem Kugelhagel, dass das „battle of the bastards“ aus Game of Thrones dagegen wie eine Sandkistenschlacht aussieht.

Ausgangskommentar: Bla bla (kritisch)

Antwort 1: Du bist ja nur neidisch.
Antwort 2: Du bist nicht nur neidisch, du bist auch missgünstig.
Antwort 3: Du bist neidisch und missgünstig und sowieso scheiße.
Antwort 4: Du musst ein schreckliches Leben haben.
Antwort 5: Du bist ein furchtbarer Mensch und solltest dich schämen.

...to be continued...

Da wird dann der Kommentator beschimpft, dass die Fetzen fliegen, weil er sein Gift gefälligst vor seiner eigenen Haustür verspritzen soll. Und diejenigen, die ihm das nahelegen, merken scheinbar nicht einmal, dass sie sich mit ihren Antworten gern in die Schlange der Giftspritzen einreihen dürfen. Manchmal fühle ich mich da an Furien erinnert. Und mich gruselt es.

Es geht übrigens auch anders. Die Mädels von Jane Wayne zum Beispiel müssen durchaus auch das eine oder andere Mal Kritik und den Kommentaren lesen. Sie nehmen die sehr ernst und versuchen, ihre Haltung in deutlichen, aber freundlichen Worten klar zu machen. Solche Auswüchse wie oben beschrieben habe ich da noch nie gelesen.

Das ist nicht einfach. Weiß ich selbst. Manchmal fühlt man sich von einem Kommentar furchtbar angegriffen, obwohl der gar nicht so gemeint ist. Ich saß selbst schon schäumend vor dem Rechner und habe mir gedacht „whatthefuck“. Und ich habe auch schon zurückgehauen. Aber ich habe inzwischen dazugelernt. Heute schlafe ich drüber und reagiere dann. Wobei - einen wirklich bösen oder beleidigenden Kommentar habe ich in dem Jahr, das ich jetzt blogge, noch nicht kassiert. Auch nicht von anonymen Kommentatoren. Die sind hier übrigens herzlich willkommen.

Denn was weiß ich schon, warum ein Kommentar anonym gepostet wurde. Vielleicht hat der Kommentator einfach keinen der gängigen Accounts für Kommentare. Und keine Webseite. Oder mag seine Mailadresse nicht angeben, warum auch immer. Ich habe selbst als Leser lange anonym kommentiert. Dass "man" das nicht tut, war mir lange nicht klar.

Wenn ich mich durch einen anonymen oder nicht-anonymen Kommentar angegriffen fühle, dann kann ich mir die kurze Mühe machen nachzufragen, ob ich das jetzt richtig verstanden habe. Nicht jeder drückt sich so aus, dass ich ihn auf Anhieb verstehe. Und in geschriebener Kommunikation sind Missverständnisse vorprogrammiert, das wissen wir alle. Abgesehen davon sind wir alle in einem Alter, wo das echt nicht mehr sein muss. Wir rühmen und doch ständig unserer Souveränität und Lebenserfahrung. Warum reagieren wir dann manchmal wie Grundschüler?

Wenn ich nicht beleidigt werden möchte, dann muss ich genau das auch jedem anderen zugestehen. Und wenn jemand auf meinem Blog beleidigt wird, dann tu ich das, was ich auch in meinem Wohnzimmer tun würde: Ich bitte die Streithähne zu gehen und ein bisschen runterzukommen. Und ich lüfte erstmal durch respektive bitte um Ruhe und lösche zur Not Kommentare, die aus dem Ruder gelaufen sind.

Es ist einfach absurd, wenn ein Kommentator von einer ganzen Horde Damen virtuell gesteinigt wird, weil er absichtlich oder unabsichtlich den ersten Stein geworfen hat. Das lernt man heutzutage im Kindergarten. Nicht zurückhauen, sondern reden. Ich kann da allerdings eigentlich gar nicht mitreden, ich bin ein Mitglied der geburtenstarken Jahrgänge und habe keinen Kindergartenplatz bekommen ;-)

Liebe Grüße
Fran


P.S. Niemand muss diesen Post beklatschen. Ihr dürft mir durchaus sagen, dass ihr das anders seht und warum. Ich diskutiere gern. Und ich lasse mich manchmal sogar eines Besseren belehren. Denn die Weisheit habe ich nicht gepachtet. Aber sagt es nicht weiter, denn meinen Kindern gegenüber behaupte ich natürlich genau das.

P.P.S. Auch Love T. und Anna haben sich auf ihren Blogs gerade mit dem Thema Kritik beschäftigt. Lest doch mal rein :-)

Lederjacke vor Sonnenuntergang

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Am letzten Wochenende war der Herbst ja eigentlich richtig schön, so temperaturtechnisch. Nur die Tage, die werden unaufhaltsam kürzer. Ich habe es den ganzen Sommer über so sehr genossen, Blog-Fotos abends zu machen. Abends hatte immer jemand Zeit. So langsam wird das allerdings schwierig. In der vergangenen Woche hatten wir abgesprochen, auf dem Weg zum Training Fotos zu machen. Da hatte ich aber nicht auf dem Zettel, dass sich die Sonne inzwischen schon ziemlich früh verzieht. Mit ein bisschen Rennen zum See hat es zwar noch geklappt, aber entweder das Training findet künftig eine Stunde früher statt oder wir stehen demnächst im Dunkeln. Was blöd wäre, vermutlich kippe ich dann in irgendeinen Fischteich...

Wie das demnächst werden soll, wenn es schon um vier Uhr zu dämmern beginnt, weiß ich noch nicht. Denn die Kinder sind frühestens um kurz vor vier zuhause. Ich fürchte, ich muss bei der Bezirksregierung beantragen, die Stundenzahl für Zehnt- und Zwölfklässler drastisch zu kürzen ;-) Ob die reagieren, wenn ich das mit „Blog in Gefahr“ begründe? Und wie habe ich das im vergangenen Jahr eigentlich geschafft? Fragen über Fragen...  Vermutlich wird es auf Fotos an den Wochenenden hinauslaufen. Was wiederum weitere Fragen aufwirft, denn Teenager sind an Wochenenden quasi pausenlos unterwegs. Ich werde mein Bestechungssystem optimieren müssen. Oder Leichen im Keller suchen, die den Kindern gehören und die ich gegen sie verwenden kann. Investigativer Journalismus quasi. Kann ich. Läuft!

Heute möchte ich Euch meine Geburtstags-Jacke unbedingt noch einmal in voller Pracht zeigen. Eine braune Lederjacke fehlte noch in meiner Sammlung. Und bei Sandro in Valencia hing sie dann. Wildleder ist zwar empfindlich, aber sie ist soooo schön. Und weich. Und überhaupt.

An der Hose scheiden sich vermutlich wieder die Geister. Ich gebe zu, das Loch am Knie ist inzwischen ganz schön groß. So groß, dass das gute Stück am Wochenende im Winterlager landen wird, es zieht nämlich ganz schön. Bei sommerlichen Temperaturen angenehm, im Winter eher ein Garant für ein blau gefrorenes Knie. DAS allerdings wäre sehr unfotogen. 

T-Shirt zur Jeans ist bei mir eher ungewöhnlich. Eigentlich trage ich viel lieber Blusen. Oder Tops, wenn es warm genug ist. T-Shirts und ich, wir sind keine guten Freunde. Woran das liegt? Die meisten T-Shirts sind entweder zu steif oder zu labbrig, die Ausschnitte sind doof und das Ding ist zu kurz oder zu lang. Das richtige T-Shirt ist für mich weit schwieriger zu finden als eine Jeans. Bei diesem hier hatte ich Glück. Deshalb wird es auch gehegt und gepflegt. Hat irgendjemand von Euch vielleicht einen Geheimtipp in Sachen T-Shirts? Wobei die ja für das nächste halbe Jahr sowieso zur Löcher-Jeans ins Winterlager wandern.... Ihr seht, ich hadere immer noch ein ganz kleines bisschen mit dem Herbst. Obwohl er ja auch seine guten Seiten hat, der Herbst. A propos: Möchte jemand zum Laubharken vorbeikommen?








Liebe Grüße

Fran

Jacke: Sandro
Jeans: Zara
T-Shirt: &other stories
Sandalen: H&M
Rucksack: Pull & Bear

Rom - Forum Romanum im Jumpsuit

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Was soll ich sagen? Rom ist wunderschön. Vielleicht etwas voll. Also nicht volller Römer. Sondern voller Touristen. Aber da ich selbst einer bin, sollte ich mich darüber wohl besser nicht beschweren. Ist ja auch kein Wunder, dass die Stadt so voller Menschen ist. Sie ist halt wunderschön. An jeder Ecke stößt man auf 2000 Jahre Geschichte. Es ist unglaublich, wie viel die ollen Römer hinterlassen haben.

Aber fangen wir am Anfang an. Es begab sich im Jahr 1982, dass die damals noch viel jüngere Fran ihr großes Latinum ablegte. Eigentlich sollte ein Jahr darauf die Studienfahrt nach Rom folgen. Doch der Jahrgang vor uns benahm sich allerdings auf ebenjener Studienfahrt gründlich daneben. Mit dem Resultat, dass mein Jahrgang in Deutschland bleiben musste. Also kein Rom kurz vor dem Abi. In den nächsten Jahrzehnten wollte es dann auch nie klappen. Ich kam immer nur bis Venedig oder Florenz. Nie nach Rom. Weil ich aber clever bin, habe ich meinem Mann kurzerhand zum Geburtstag eine Romreise samt meiner Begleitung geschenkt. Ohne Kinder, versteht sich. Die haben noch kein großes Latinum ;-)

Unser erster Weg führte uns zum Kolosseum. Von unserer Unterkunft aus war das gerade mal ein Katzensprung. Im Prinzip ist in Rom alles nur einen Katzensprung entfernt. Naja, also dann, wenn die Katzen recht lange Beine haben. Wir haben in vier Tagen knapp 70 Kilometer zu Fuß zurückgelegt. Katzensprung halt ;-) Aber wie gesagt: Kolosseum. Kaum hatten wir es vor uns, jagte uns ein Gewitterschauer ins nächste Restaurant. Für den Rückweg musste ich dann das freundliche Angebot wahr nehmen, einen Regenschirm zu erwerben. Regenschirme, Selfie-Sticks, Schals, Tücher, exklusive Führungen durch Sehenswürdigkeiten ohne Schlangestehen, Powerbanks und Rosen werden einem in Rom übrigens zuverlässig alle zwei Minuten angeboten. Nach drei Stunden hat man gelernt, diese freundlichen Angebote ebenso freundlich zu ignorieren.

Am nächsten Tag ging es dann bei weitaus besserem Wetter noch einmal in Richtung Kolosseum. Dort war uns die Schlange ein wenig zu lang, deshalb haben wir uns erst einmal das Forum Romanum angesehen. Und auch wenn es streng genommen nur ein Haufen alter Steine ist, war ich ziemlich sprachlos. Wusstet ihr, dass das Forum, das in einer Senke liegt, jahrhundertelang als Deponie für Bauschutt und Kuhweide diente und erst vor gut 200 Jahren die Ausgrabungen starteten? Ich nicht. Was die Archäologen da ausgegraben haben, ist irre. Inzwischen kann man vor allem vom Palatin aus die ehemaligen Strukturen des Forums erkennen und die alten Tempel bewundern, die zum Teil noch stehen. Unglaublich, was vor 2000 Jahren so gebaut wurde.

Von alten Steinen zu historisch unbedeutenden Klamotten: Da wir nach den Erfahrungen im letzten Urlaub nur mit Handgepäck gereist sind  - das verliert man nicht ganz so leicht - war nicht allzuviel Raum für besondere Outfits. Turnschuhe waren sowieso gesetzt, denn in allem anderen kann ich sowieso keine weiten Strecken zurücklegen. Warm war es auch - zwischen 16 und 22 Grad - so dass die Jeansjacke ausreichte. Dass der Jumpsuit, den ihr aus diesem Post schon kennt, alltagstauglich ist, hat er nun auch bewiesen. Die Seide sorgt dafür, dass einem nicht allzu warm wird, das Ding ist saubequem und der Schnitt hält auch Riesenportionen Pasta aus. Na, und leicht ist er außerdem. Gut fürs Handgepäck also. Die Tasche habe ich in einer Eil-Aktion noch kurz vor dem Flug gekauft. Meine kleinen Taschen waren nämlich leider zu klein, um alles unterzubringen, was hinein musste. Und eine große Tasche wollte ich nicht mitnehmen. Der Notkauf erwies sich zwar als recht hübsch, aber auch nicht allzu haltbar. Schon auf dem Weg zum Flughafen ging die Verbindung von Tasche und Tragegurt den Weg alles Irdischen. Ausgeklügelte Knotentechnik hielt dann aber ein paar Tage. Trotzdem weiß ich jetzt, dass Billigtaschen künftig im Laden bleiben ;-)












So, das war der erste Eindruck der ewigen Stadt. Mehr gibt es in den nächsten Tagen! Dann nehme ich Euch noch mit ins Kolosseum und verrate Euch, warum ein Besuch der vatikanischen Museen an einem Montag keine gute Idee ist und wann man auf der Spanischen Treppe problemlos einen Sitzplatz bekommt :-)

Liebe Grüße

Fran
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