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Rom - Vom Kolosseum zum Petersdom

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 „Rom kann man prima an einem Tag erledigen“, hatte meine Kollegin, die die Stadt wie ihre Westentasche kennt, gewitzelt. Sie hatte nämlich, als sie zum ersten Mal in Rom war, die wichtigsten Stationen der Antike tatsächlich im Laufschritt an einem Tag abgeklappert - zum Dank gab es dampfende Füße. Wir haben uns einfach ein bisschen mehr Zeit gelassen, schließlich waren wir ja nicht wie scheinbar viele Touristen aus Fernost, auf der Europa-in-fünf-Tagen-Tour ;-)

Und weil am Vortag die Schlange vor dem Eingang zum Kolosseum unglaublich lang war (Merke: Nie am Sonntag das Kolosseum von innen angucken wollen), haben wir es einfach am Montag noch einmal probiert. Ist man zeitig vor Ort, beträgt die Wartezeit quasi Null. Und angenehm leer ist es auch. Für das Forum Romanum und das Kolosseum gilt die gleiche Eintrittskarte, die an zwei aufeinanderfolgenden Tagen gültig ist. Für 12 Euro bekommt man also einen ausgiebigen und faszinierenden Blick in die Antike. Ist das Kolosseum schon von außen ein gigantisches Bauwerk, bei dem man sich eigentlich pausenlos fragt, unter welchen Mühen es vor rund 2000 Jahren gebaut wurde, ist es von innen fast noch eindrucksvoller. Vermutlich sehe ich künftig jeden Gladiatoren-Film mit anderen Augen. Zu betreten sind leider nur noch Teile der Arena. Der Rest bröckelt fröhlich vor sich hin. Die Römer tun zwar alles dafür, ihr Kolosseum zu erhalten, aber der Sandstein geht so seine eigenen Wege...

Nach einer halben Stunde wurde es voll - Zeit zu gehen also. Aber erstmal ein Cappuccino! Ich weiß nicht, wie viele Cappuccini ich in Rom getrunken habe, aber einer war besser als der andere. Und im Stehen in der Bar getrunken immerhin nur noch halb so teuer wie am Tisch sitzend - für mich eine neue Erkenntnis, genauso wie die Tatsache, dass der Römer sein Frühstück (Espresso e cornetto) tatsächlich innerhalb von knapp viereinhalb Minuten im Stehen einnimmt und weiterbraust. Wir brausten dann auch weiter und bummelten am Tiber entlang Richtung Vatikan. Mit Kirche habe ich zwar eigentlich wenig am Hut, aber den Petersdom nicht anzusehen war auch keine Alternative. Also nix wie hin. Am Tiber war es dann übrigens wirklich ruhig. Scheinbar kommt kein Tourist außer uns auf die Idee, dort entlangzulaufen - Römer auf Fahrrädern waren in Scharen unterwegs, aber über mindestens zwei Kilometer wollte uns kein Mensch einen Selfie-Stick verkaufen - ungewöhnlich.

Was mich beim Spaziergang in Richtung Tiber noch beeindruckt hat: Kaum sieht man im Centro Storico, also im historischen Zentrum von Rom eine Baugrube, kommen Säulen zum Vorschein. Alles, aber auch alles scheint dort auf den Trümmern der Antike gebaut worden zu sein und sobald ein Gebäude abgerissen wird, kommen Marmorsäulen zum Vorschein und die Archäologen beginnen ihr Werk. Zur Zeit wird gleich neben dem Kolosseum an der dritten U-Bahn-Linie der Stadt gearbeitet. Die Arbeiten werden allerdings immer wieder durch archäologische Funde verzögert. Die Linie unterhalb der Altstadt zu verlängern wird bestimmt auch ein ganz besonderes Vergnügen, schätze ich.

In Roms Zentrum ist kein Weg wirklich lang - wer braucht das schon eine U-Bahn, wenn er Sneaker hat? Wir kamen auf jeden Fall gemütlich schlendernd auch ohne ÖPNV an der Engelsbrücke und schließlich am Petersdom an. Da gab es das, was es in Rom wohl am häufigsten gibt: Lange Warteschlangen. Darauf hatten wir nun wirklich keine Lust - an einem Eingang quollen Massen von Menschen hinein, am anderen hinaus. Also begnügten wir uns mit einem ausgiebigen Blick auf den beeindruckenden Blick auf den Petersplatz, wo gerade gefühlt 10.000 Stühle aufgestellt wurden. Der Papst hat sich leider auch nicht sehen lassen, weder der jetzige noch der in Rente. Bei der Gelegenheit habe ich dann auch erfahren, dass der Petersdom in diesem Jahr besonders begehrt ist: Das Jahr 2016 ist ein heiliges Jahr und nur in heiligen Jahren ist die heilige Pforte geöffnet. Da die aber nur alle 25 Jahre stattfinden (das jetztige wurde vorgezogen) und die Pforte geöffnet ist, die nach Ablauf dieses Jahres wieder zugemauert wird, pilgern in diesem Jahr besonders viele Katholiken nach Rom.

Das war dann vielleicht auch der Grund dafür, dass der Besuch in den Vatikanischen Museen zum absoluten Fiasko wurde. Zwar hatten wir online Eintrittskarten gekauft und konnten so die mehrere Hundert Meter lange Schlange links liegen lassen. Aber im Museum selbst hieß es dann eingequetscht in Tausende von Besuchern Schrittchen für Schrittchen durch die Räume zu drängeln. Definitiv eine Katastrophe für Menschen mit Platzangst. Gelegenheit, stehenzubleiben und sich gar ein Gemälde oder eine Statue in einer der größten Kunstsammlungen der Welt anzusehen? Fehlanzeige. Vom Wachpersonal um Eile gebeten ging es dann durch die sixtinische Kapelle und danach ergriffen wir die Flucht. Ich komme gern wieder, wenn es da mal leerer ist. Ich hatte mich eigentlich gefreut, mir die Stanzen des Raffael, sein berühmtes Wandbild, die Schule von Athen, oder die wunderschönen Karten im Kartensaal anzusehen. Naja, vielleicht irgendwann noch einmal.
















So, demnächst geht es dann weiter in die Villa Borghese, zum Trevi-Brunnen und zur Spanischen Treppe. Und, um weitere Menschenmassen zu vermeiden, einfach kreuz und quer durch die Stadt :-)

Liebe Grüße
Fran




Goldener Oktober - ü30Blogger & Friends

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Viel hätte diesmal nicht gefehlt und ich hätte gefailed ;-) Denn der Goldene Oktober hat zumindest hier in Norddeutschland in diesem Jahr nicht so richtig mitgespielt. Meist war er ein eher grauer Oktober. Und wenn sich die Sonne dann doch mal blicken ließ, war ich gerade beruflich unterwegs, eines der Tochterkinder hatte die Kamera entwendet, die Foto-Sklaven hatten keine Zeit oder ich war weit weg von dem, was ich Euch heute zeigen wollte.

Denn eigentlich - ich erwähnte es schon hier und da - ist Gold so gar nicht mein Ding. Ich liebe alles, was silbern glitzert. Aber Gold? Nö. Vermutlich könnte man das jetzt küchenpsychologisch mit meinem suboptimalen Abschneiden bei sportlichen Wettbewerben, aka Bundesjugendspielen, in meiner Jugend erklären. Da hat es bei mir nie zu diesen wunderhübschen Ehrenurkunden mit güldenen Lettern gereicht. Ich war froh, wenn es überhaupt eine Urkunde gab. Laufen konnte ich zwar ziemlich schnell, aber die Sache mit dem Werfen - oh Gott. Meine Mitsportler und Sportlehrer waren schon froh, wenn sie den Schlagball respektive die Kugel nicht an den Kopf bekamen und ich wenigstens grob die angesagte Wurfrichtung einhielt... Immerhin habe ich es einmal zu Bronze gebracht. Bei den Kreismeisterschaften im Kunstturnen. Bei genau drei Teilnehmern in meiner Altersklasse war aber auch das keine wirkliche Überraschung ;-) Weiß der Himmel, womit ich meine sportlichen Kinder verdient habe.

Zurück zum Goldenen Oktober. Es begab sich dann aber tatsächlich genau zwei Tage bevor dieser Beitrag online gehen sollte, dass
a) die Sonne schien
b) ich ein Zeitfenster von einer Viertelstunde hatte
c) ein Tochterkind zuhause weilte, das just an diesem Tag ein Paar Winterschuhe gefunden hatte, deren Preis ich für diskussionwürdig befand und ich
d) sowieso gerade das Outfit trug, das ich für die Aktion geplant hatte.

Wunderbare Voraussetzungen also für ein gelungenes Shooting. Am Abend hatte ich meine Bilder, das Kind seine Schuhe und alle waren glücklich :-)

Für jemanden, der eigentlich kein Gold mag, habe ich ziemlich viele Goldtöne in den Untiefen meines Kleiderschrankes gefunden. Die Clutch hat mindestens zehn Jahre auf dem Buckel und wurde irgendwann einmal gekauft, weil.... äh ja. Keine Ahnung. Sie wohnt in der Taschenschublade und darf einmal im Jahr da raus, wenn sie Glück hat. Dann allerdings wird sie ins Theater oder in die Oper geschleppt. Also kein Mitleid mit dem guten  Stück, das darf immerhin regelmäßig Kultur genießen :-) Die güldenen Schuhe kommen durchaus öfter an die frische Luft, sind aber wesentlich weniger kulturbeflissen. Die gehen gern mal bummeln oder ins Büro. Und der Pailletten-Pullover ist genau genommen ein beliebtes Teil meines Sofa-Outfits für verregnete Sonntage, schon allein wegen des Schriftzuges, von dem ich nicht weiß, was er mir sagen will. Joyo. Aha. Yolo kenne ich. Ein Jojo auch. Fragt mich also einer meiner Kollegen, wie am Mittwoch geschehen, was ich ihm mit Joyo sagen will, muss ich passen. Und das hasse ich ;-) Falls also jemand von Euch mit einer Erklärung aushelfen könnte, wäre ich sehr dankbar!

Wie auch immer, ich habe mich im Gold-Braun-Beige-Gemauschel eigentlich ganz wohl gefühlt. Wenn ich also enträtseln kann, was Joyo bedeutet, darf der Pulli vielleicht künftig auch mal runter vom Sofa. Vor allem im Goldenen Oktober :-)











Gemeinsam mit der lieben Claudia setze ich damit heute den Schlusspunkt für die Oktober-Aktion der Ü30-Blogger. Schaut doch mal bei den anderen Mädels rein!

Liebe Grüße

Fran

Leder und Laub

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Erwähnte ich schon, dass Frühling und Sommer meine Lieblings-Jahrezeiten sind? Diese sonnnigen, warmen Herbsttage, in denen ich morgens mit dem Hund durch Nebelbänke laufe, an denen dann mittags die Sonne rauskommt ,das Laub gelb und rot leuchtet und die mit diesem ganz besonderen Licht aufwarten, haben allerdings durchaus auch was für sich. Wenn der Herbst immer so wäre, dann würde ich ihn ja in Sachen Lieblingsjahreszeiten vielleicht sogar gegen den Frühling tauschen :-)

Außerdem liebe ich den Herbst ein kleines bisschen, weil ich dann endlich wieder meine Lederhosen aus dem Schrank holen kann. Für die ist es spätestens im Mai einfach nur zu warm und ich verstaue sie mit einem weinenden Auge. Im Oktober dürfen sie dann wieder raus. Während ich früher Lederhosen nur zum Motorradfahren trug, dürfen sie seit sechs oder sieben Jahren im Herbst und Winter eigentlich immer sein. Manchmal bringt mir das allerdings komische Blicke ein, vorzugsweise bei Elternabenden. Ich bin immer davon ausgegangen, dass so eine Lederhose inzwischen in der Mitte der Gesellschaft eingetroffen ist. Ist sie aber wohl nicht. Nein, ich bin kein Prospect der Hells Angels, obwohl ich eine schwarze Lederhose trage ;-) Ich bin nicht gefährlich. Und ich bin auch kein loses Weib *grins*

Hier im Dorfe hat man sich an die Lederhosen erstaunlicherweise schneller gewöhnt als in der „großen“ Kreisstadt. Da soll noch mal jemand sagen, die Menschen vom Dorf seien konservativ. Sind sie nämlich gar nicht. Hier kann man eigentlich tun und lassen, was man will. Klar gibt es auch die neugierige Nachbarin aus der Klischeekiste, die vermutlich Buch darüber führt, wann hier der Rasen gemäht und die Fenster geputzt werden. Was sie allerdings mit diesem Wissen anfängt, entzieht sich meiner Kenntnis. Der Rest der Dorf-Menschen ist einfach nur herzlich, hilfsbereit und einem Schwatz nie abgeneigt. Außerdem kann man Backpulver, Eier und Alufolie jederzeit innerhalb von fünf Minuten irgendwo „ausleihen“. Das kann einem am Sonntagnachmittag auch schon einmal den Ruf retten. Nagut, der Großstädter hat dafür den Kiosk ums Eck. Der war unbezahlbar, als ich vor vielen Jahren in Düsseldorf gewohnt habe. Ich habe beim Einkaufen nämlich ständig die Kaffeefilter vergessen. Abends kam dann die Panik: Kein Kaffee am Morgen? Geht gar nicht. Also zum Büdchen (so heißt ein Kiosk in Düsseldorf) und nachfragen, ob die auch Kaffeefilter haben. Hatten sie. „Ist aber viel zu teuer“, befand der Büdchenbesitzer und schenkte mit einen. Am nächsten Abend stellte ich fest, dass ich schon wieder vergessen hatte, die blöden Filter zu kaufen. Als wieder zum Büdchen. Das Spiel haben wir tatsächlich wochenlang gespielt. Der Büdchenbesitzer zückte schon den Filter, wenn er mich die Straße langkommen sah.

Zurück zur Lederhose. Diesmal habe ich provokanterweise zum schwarzen Outfit auch noch eine Lederjacke kombiniert. Immerhin ist es Wildleder. Die Farbe passt einfach in den Herbst. In den Frühling auch, hoffe ich doch. Ab April nenne ich die Farbe einfach rehbraun, dann passt das. Falls sich einer über die Schleppe wundert: Das ist der Pulli. Der geht hingen bis zu den Kniekehlen, vorn ist er kurz. Ich mag das :-)

Springen mag ich auch. Das geht nämlich wieder. Vor den Kandidatinnen bei GNTM ziehe ich übrigens künftig den Hut. Die können beim Springen, Rennen und irgendwo in der Luft baumeln tatsächlich noch entspannt lächeln. Das werde ich wohl nicht mehr lernen. Aber so furchtbar ist es ja auch nicht, wenn man sieht, dass ich Spaß für ne Mark habe ;-)









Liebe Grüße
Fran

Lederjacke: Sandro
Pullover: COS
Lederhose: H&M

Schuhe: Zara

Und sonst so? Oktober 2016

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Wow, was für ein Monat! Bis auf ein paar klitzekleine Schönheitsfehler war er einfach nur toll. Zwei Geburtstage, zwei Reisen, zwei tolle Wochenend-Ausflüge und ein superliebes Austauschkind, das ich am liebsten behalten würde :-)


Aber fangen wir am Anfang an. Der Feiertag zu Beginn des Monats ist nämlich gleichzeitig der Geburtstag von Tochter, groß. Und die ist jetzt stolze 17. Genau drei Wochen später wurde Tochter, klein, 15. Ich muss jetzt mal in Kauf nehmen, dass ich gleich fünf Euro ins Phrasenschwein werfen muss. Wann, bitte, sind die beiden so groß geworden? Nicht nur dass mich beide inzwischen überragen, sie sind auch definitiv keine Kinder mehr, sondern rasant auf dem Kurs ins Erwachsenendasein. So. Phrasenschwein hat kassiert. Aber wisst ihr was? Ich bin so verdammt stolz auf die beiden. Dass ich (den geringen Anteil meines Mannes an den beiden lassen wir mal beiseite *grins) so tolle Menschen hinbekommen habe, ist einfach irre.



Die jungen Damen hatten schon im Sommer beschlossen, in ihren Herbstferien ihre Tante zu besuchen und Paris unsicher zu machen. Ich fand die Idee klasse. Aber als ich sie dann am Flughafen absetzte, war mir doch ganz kurz ein wenig anders. Beide weg! Auf Reisen! Allein! Oh Gott! Trotzdem habe ich die Tage, an denen ich mal nicht kochen und für Spezialeinsätze aller Art bereitstehen musste, einfach fabelhaft. Es ist einfach herrlich entspannend, wenn man sich für zwei Stunden aufs Sofa verziehen und ein Buch lesen kann. Dass es für mich dann nach Rom ging wisst ihr ja bereits. Hier und hier habe ich darüber berichtet, Teil drei kommt in den nächsten Tagen, das müsst ihr auch noch aushalten.



Dann wäre da noch ein herrlicher Tag an der Ostsee bei Bilderbuchwetter und ein Ausflug nach Westfalen zu den Schwiegereltern. Da war nämlich *tadaaaa* Kirmes. Sowas gibt es hier im Norden ja irgendwie nicht. Klar hat Hamburg dreimal im Jahr den Dom, aber das ist nicht das Gleiche. Auf der Kirmes, die nur ein paar Tage dauert, trifft man Hans und Franz und überhaupt sind alle im Ausnahmezustand. Das habe ich schon als Teenie geliebt und ich liebe es heute noch. Nur die Fahrgeschäfte der neuen Generation - die gucke ich mir lieber von unten an. Das Riesenrad auch. Alles, was höher als zwei Meter über dem Boden ist, ist mir zu hoch. Aus Flugzeugen dagegen gucke ich unheimlich gern. Aber niemals nicht aus dem Fenster einer Riesenrad-Gondel.

Die Hamburger Hafencity diesmal bei Nacht - auch schön :-)
Im Miniatur-Wunderland steht natürlich auch eine Ausgabe der Elb-Philharmonie. Und die ist endlich fertig.
Wer noch nicht im Miniatur-Wunderland war: Hingehen. Das lohnt schon allein wegen der witzigen Einfälle der Landschaftsdesigner. Ob Wasserleiche, Pinguine am Bahnsteig in Finnland oder Kofferkarren-Wettrennen am Flughafen.
Der krönende Abschluss war dann das Austauschkind, das sich hier hoffentlich wohl fühlt. Die Vorbereitungen waren etwas stressig - wer Kinder im Teenie-Alter hat, weiß, wie schwierig es ist, die dazu zu bewegen, ihre Wohnhöhlen in einen gästetauglichen Zustand zu bringen - und auch die Überlegungen zur deutschen Küche, die ich zu servieren gedachte, endeten in Quesadillas und Kartoffelsuppe. Aber lustig ist es mit einem Gast aus Japan, egal was es zu essen gibt. Zur Not futtern wir uns durch den riesigen Korb mit unbekannten Leckereien, den sie mitgebracht hat. Abgesehen davon ist Essen angesichts von nächtlichen Hafenrundfahrten und Besuchen im Miniaturwunderland, Bummeln durch Lüneburg und Mensch-ärger-dich-nicht-Runden sowieso zweitrangig.



Nach diesem Oktober freue ich mich jetzt mal auf den Jahresendspurt. Der November möge mir bitte viele neblige Tage mit vielen Tassen Earl Grey auf dem Sofa schenken. Und Grünkohl! Ich liebe Grünkohl! Außerdem gedenke ich in diesem Jahr die Sache mit den Weihnachtsgeschenken pünktlich anzugehen. Immerhin existiert bereits eine Liste mit ganz vielen Ideen für alle, die ich lieb hab :-)

Liebe Grüsse
Fran

Rom - Spaziergang durch das Centro Storico

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Einen dritten Teil der Rom-Reise müsst ihr jetzt noch aushalten, dann habt ihr es geschafft :-) Die restlichen 600 Fotos behalte ich dann für mich. Nicht dass da ein so endloser Dia-Abend wird wie damals, als ich ein entzückendes Kind war und meine Eltern aus unerfindlichen Gründen jeden Sommer im gleichen österreichischen Dorf Urlaub machten wie der Pastor unserer Gemeinde. Das bedeutete nämlich, dass wir ungefähr drei Wochen nach dem Urlaub jedes Jahr einen Besuch im Pfarrhaus machten, um uns einen gefühlt endlosen Abend lang Dias aus eben diesem österreichischen Dorf angucken mussten, die der Herr Pastor persönlich geknipst hat. Die Einladung auszuschlagen, das wäre im katholischen Münsterland vermutlich eine Todsünde gewesen. Also dürften wir Mädchen die Sonntagskleider und die weißen Kniestrümpfe anziehen, mein Bruder wurde in einen Anzug gestopft und los ging es. Mit einem Päckchen Jacobs Krönung unter dem Arm. Kein Scherz. Pastoren schenkt man keine Blumen. Das war scheinbar eine Art Naturgesetz. Und das gab es wirklich. Mein Onkel, der Pastor war, hat das bestätigt. Kaffee war ein angemessenes Geschenk. Ihr dürft jetzt herzlich lachen :-)

Aber zurück nach Rom. Am letzten Tag ließen wir uns einfach stundenlang durch das Centro Storico treiben. In diesem historischen Teil vom Rom gibt es so viel zu sehen - obwohl er recht kleine ist - dass man vermutlich auch drei Tage lang einfach herumstromern kann. Mich einfach treiben lassen, das mache ich beim Erkunden fremder Städte eigentlich am liebsten. Ohne Reiseführer einfach der Nase nach. Stehenbleiben, Kaffee trinken, staunen und die Atmosphäre aufsaugen. Leider waren wir nicht ganz allein in dieser tollen Stadt, sondern durften uns manchmal mit gefühlt einer Million Touristen durch die Straßen schieben. Aber wenn man einfach mal links abbiegt, obwohl der Wegweiser zum Trevi-Brunnen nach rechts zeigt, dann hat man sogar eine Gasse für sich ganz allein :-)

Los ging es an der spanischen Treppe. Von der Treppe sah man übrigens nicht allzu viel. Jede Stufe war besetzt. Also begannen wir unsere Tour ohne das obligatorische Foto vor der Treppe :-)


Das ist die spanische Treppe von oben - von Treppe nix zu sehen, aber sie ist da. Ich schwöre :-)

Und hier der Springbrunnen am Fuß der Treppe. Ich sage Euch, Springbrunnen können die Römer. Die stehen überall. 
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Weiter geht es durch irgendeine Gasse, weg vom Gedränge. Rund um die spanische Treppe ist nämlich das Nobel-Einkaufsviertel der Stadt. Ich gebe zu, mir war es etwas zu nobel ;-)
Und dann kommt man an einem riesigen, alten Gebäude vorbei und guckt auf den Stadtplan. Hey, das ist das Pantheon. Das steht das seit 2000 Jahren. Wie zur Hölle haben die vor 2000 Jahren eigentlich ohne Kräne so ein Ding gebaut?
Eine der Bronzetüren des Pantheon. Und nein, ich habe mich nicht auf den Boden geworfen, um die zu fotografieren. Die ist so riesig.
Centro Storico heißt, dass überall, aber auch überall plötzlich antike Säulen einfach so herumstehen. Baugrube? Hey, da liegt ne Säule!
Keine Säule, aber irgendeine Festung am Rande des Circus Maximus. Der ist übrigens nur eine große Wiese mit Kiesweg in der Mitte. Aber ich würde gern mal á la Ben Hur dort ein Wagenrennen fahren ;-)
Erwähnte ich schon, dass an wirklich allen Ecken der Stadt hinter einem einigermaßen neuen Haus alte Mauern warten?
Ein Blick auf die Tiberinsel. Auch da gibt es viel zu entdecken. Und dort ist nicht mal wirklich viel los. Zu weit weg vom Trevi-Brunnen ;-)
Ich war ziemlich froh über die Turnschuhe. Wir sind laut Schrittzähler insgesamt 70 Kilometer zu Fuß gegangen innerhalb weniger Tage.
Und solche Mosaike auf dem Fußboden begegnen einem dann einfach so, mitten in der Stadt, in einem Innenhof.




Der Römer fährt übrigens Vespa. Die darf auch aussehen wie eine Wassermelone. Die stylische Römerin fährt übrigens eine schwarze Vespa und trägt dabei den farblich passenden Trenchcoat. Und hohe Absätze. Versteht sich.

Pause. Erstmal nen Cappuccino. Und wegen der Kalorien gleich nen Kuchen dazu.
Wie gesagt: Links abbiegen, wo alle anderen rechts abbiegen. Dann kommt man genau hier an :-)

Der Trevi-Brunnen. Ohne die gefühlt 5000 Menschen, die drum herum standen und Selfies knipsten. Ein Trevi-Selfie scheint ein Must-have zu sein.

Sagte ich schon, dass die Römer Springbrunnen richtig gut können? Dieses Exemplar steht an der Piazza Navona. Die im Übrigen genauso schön ist. Und irre voll.
Zwei Straßenecken weiter findet man solche Fassaden. Und ist dort plötzlich völlig allein. Sollen die anderen gern an der Piazza bleiben ;-)
Die Römer können nicht nur Springbrunnen, die können auch Kirchen. Diese hier ist weder berühmt noch besonders groß. Aber wunderschön.

Wenn ich groß bin, werde ich Cäsar. Die Pose kann ich.

Ich übe dann auch schon mal die Rede ans Volk. Da springt doch der Funke der Begeisterung über, oder? Zur Not über das Outfit *grins*

Hier endete dann der Rundgang. Hübsch, oder?

Arrivercerci, Roma!
Fran

Absätze, Spülmaschinen und ein Versuch der Damenhaftigkeit

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Buäh, ich muss mal jammern. Es ist soooo kalt geworden. Einstellige Temperaturen gehören doch in den Winter und nicht in den Herbst! Und bis Mitte Dezember friere ich doch sowieso. Ab da wird es besser, dann habe ich mich langsam an die Kälte gewöhnt. Aber bis dahin trage ich auf dem Sofa zwei Paar Socken. So, jetzt ist es raus. Völlig unerotische, dicke, graue Stricksocken über den völlig unerotischen grauen Falke-Familiy-Socken. Was tut man nicht alles für warme Füße! Expertin auf diesem Gebiet ist übrigens Gunda. Nur mal so. Sie hat zwar auch kein Wundermittel gegen kalte Füße, aber ziemlich geniale Doc Martens. Musste ich jetzt mal loswerden.

Wo wir beim Thema Schuhe sind - ich trage *tadaaaa* Absätze! Ja, in der Tat. Die neue Physiotherapie-Praxis hat quasi Wunderdinge vollbracht. Seit dem Sprunggelenkbruch am 11. Februar habe ich tatsächlich zum ersten Mal einen halben Tag auf Absätzen verbracht und es war zwar nicht ganz schmerzfrei, aber ich konnte tatsächlich sicher drauf gehen! Damit hätte ich vor sechs Wochen im Leben nicht gerechnet. Ich freu mich tierisch, denn ich hatte schon befürchtet, sämtliche Winterstiefel aus den letzten Jahren in die Tonne befördern zu müssen. Sollte also jemand einen wirklich guten Physiotherapeuten zwischen Winsen und Lüneburg suchen, die Praxis Kern in Marschacht lege ich Euch hiermit warm ans Herz. Völlig ungesponsert, versteht sich.

Aufmerksame Zuschauer werden außerdem bemerkt haben, dass ich schon wieder Lackleder trage. Kaum kauft man eine Jacke und hängt sie ein paar Jahre lang in den Schrank, liegt Lackleder voll im Trend :-) Mehr wird es in meinem Schrank dann auch nicht werden, ich verspreche es! Außerdem gibt es heute, völlig untypisch, einen Bleistiftrock. Die sind mir eigentlich immer eine Spur zu elegant gewesen, aber die geknöpfte Jeansvariante fand ich klasse. So ganz will der Rock allerdings noch nicht zu meinem Leben passen. Solange ich am Schreibtisch sitze, ist alles ok. Sobald ich allerdings zum Drucker rennen muss, die Treppen hinunterstürze, hinter dem Hund herrenne oder „mal eben schnell“ ins Auto springe, weil ich schon wieder in Zeitdruck bin, wird ganz schnell klar, dass der Rock etwas mehr Dame verlangt als ich ihm geben kann. Selbst wenn die unteren Knöpfe offen sind, hält das gute Stück meine Geschwindigkeit nur mit Mühe aus. Hübsch finde ich ihn trotzdem. Kommt er halt an ruhigen Tagen zum Einsatz :-)

Die kommen hoffentlich demnächst, bevor der Vorweihnachts-Stress wieder losgeht. Schritt eins zum Thema „mehr Ruhe“ ist übrigens getan. Ich habe einen neuen Geschirrspüler bestellt. Nach fast 18 Monaten Spülen per Hand hatte selbst ich so ganz langsam die Nase voll und im Winter leiden die Hände dann doch arg, selbst wenn man Pril am Start hat. Frau Tilly, vielleicht kennt die ja noch einer, hat also geschwindelt ;-) Außerdem sind Kinder und Mann inzwischen Spitzen-Fachkräfte in Sachen Spülen und Abtrocknen. Mission erfüllt. Lassen wir künftig wieder die Minna ran und schweben im Bleistiftrock durch die Küche.








Liebe Grüße

Fran

Der best ager und ich

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Manchmal denke ich, ich lebe in einer verkehrten Welt. Und zwar immer dann, wenn ich irgendwo wieder mal höre oder lese, dass Frauen über 40, häufig mit dem Begriff „best ager“ gelabelt, eine ungeheuer zahlungskräftige Zielgruppe sind. Denn im Gegensatz zu den „jungen Dingern“ können die sich Labels und Luxus leisten. Ok, ich bin über 40. Also genau genommen sogar über 50. Nur die Designerstöffchen und die Edel-Handtaschen, die kann ich mir komischerweise trotzdem nicht leisten. Meine Gucci-Tasche fiel der Vespa für Kind, groß, zum Opfer. Meine Chanel-Pumps stecken im Notebook für Kind, klein. Das ist immerhin von Apple. Zählt das?

Wenn ich mich so umsehe, dann passt das Klischee der finanziell auf Rosen gebetteten "best ager" in meinem Umfeld höchstens auf Menschen jenseits der 60. Diejenigen, die irgendwo zwischen 40 und 55 stecken, investieren ihr Geld eher in die Nachwuchsförderung oder in Betongold als in Designer und Luxus. Ausnahme sind all diejenigen, die auf die Sache mit dem Nachwuchs verzichtet haben. Die erleben das, was ich zwischen Mitte 20 und Mitte 30 erlebte, quasi in Dauerschleife. Keine schlechte Option. Meine Schwester hat sie gewählt, und manchmal, ganz manchmal, schiele ich durchaus ein wenig neidisch auf sie ;-) Tauschen würde ich trotzdem nicht.

Zwischen Mitte 20 und Mitte 30 nämlich, da war ich zwar ein „junges Ding“. Aber ich konnte mein respektables Gehalt verjubeln wie es mir gerade in den Sinn kam. Wochenend-Kurztrip? Tägliche Restaurantbesuche? Feiern bis zum Abwinken? Alles kein Problem. Vermutlich hätte ich damals in Chanel und Co investieren sollen. Das war aber längst nicht so hip wie heute. Denn damals gab es weder Blogs noch Instagram. Also habe ich mein Geld einfach verjuxt und es sehr genossen, genauso wie viele meiner Freunde. Wir hatten alle ein finanziell eher knappes Studium hinter uns und wollten erstmal die Früchte unserer Arbeit genießen. Das taten wir aus vollem Herzen. Und wären vermutlich eine Zielgruppe gewesen, nach der sich die Blogs von heute die Finger lecken.

Und genau aus diesem Grund dachten wir erst weit jenseits der 30 über Häuser, Höfe und Familien nach. Mit dem Ergebnis, dass das Klischee der "best ager", die problemlos mal eben Beträge von mehr als hundert Euro für die Gesichtscreme oder von mehr als 1000 Euro für die It-Bag raushauen, für mich und mein Umfeld einfach nicht passt. Klar hauen wir solche Beträge regelmäßig raus. Für Schüleraustausche, Skifahrten, neue Computer oder fahrbare Untersätze für den Nachwuchs ;-) Oder für gemeinsame Auszeiten in London.

Wir haben nach wie vor in der Regel gut bezahlte Jobs. Und das ist vermutlich schon mehr als die Hälfte der Bevölkerung behaupten können. Aber das, was wir uns leisten können sollten, wenn man sich in der Blogsphäre so umsieht, das ist schlicht und ergreifend nicht drin. Mein Universum erstreckt sich leider auch im reifen Alter von über 50 noch von A wie Adidas bis Z wie Zara. A wie Alexander Wang bis Z wie Zoe Karssen sind wohl erst ab 60 finanzierbar. Falls bis dahin der Nachwuchs sein Studium hinter sich gebracht hat. Das dürfte ungefähr den Gegenwert von mehr als einem Dutzend Designertaschen inklusive farblich passender Manolos kosten - pro Kind. Was nun die lohnendere Investition ist, das muss jeder für sich entscheiden. Ich erinnere mich an Klassenkameradinnen, die nicht studieren durften, weil das a) zu teuer war und b) sich ein Studium als Mädchen nicht lohnt. Das fand ich schon damals höllisch ungerecht und sehe das heute nicht anders. Aus diesem Grunde sage ich also jetzt schon mal good bye zu allen It-Bags der nächsten Jahre. Und wisst ihr was? Ich finde das nicht einmal bedauerlich. Klar könnte ich irgendwo noch einen zusätzlichen Job auftun. Oder an anderen Stellen einsparen. Aber will ich das? Nö. Da bleibe ich lieber quasi ein "semi best ager". 

Aber mit 60, da bin ich dann auch so ein klischeehafter, richtiger "best ager" *grins* Vermutlich mache ich auch dann alles falsch und verjuxe mein Geld, das dann endlich wieder mir gehört, für Reisen. Wenn Reisen nicht mehr geht, dann kaufe ich sie endlich, die Chanel-Tasche. Oder einen schnittigen Rollator. Aber ich bin sicher, die gibt es bis dahin auch in einer Designerausführung ;-)

Liebe Grüße
Fran

Nachtrag

Nach den ersten Kommentaren zu diesem Post ist mir klar, dass ich mich an einigen Stellen vielleicht missverständlich ausgedrückt habe. Daher noch einmal im Klartext:

Das hier soll ganz sicher kein Jammer-Text sein. Ich liebe mein Leben, auch ohne große Labels. Ansonsten würde ich es ändern, den Kindern das Taschengeld und die Computer streichen und mir ne Tasche kaufen ;-) Mir ist außerdem bewusst, dass es mir gut geht. Sehr gut, verglichen mit dem Durchschnitt der Weltbevölkerung. 

Das soll auch kein Bashing gegen alle sein, denen es noch besser geht und die, ob mit oder ohne Kinder, die finanziellen Möglichkeiten haben, sich all die Dinge zu leisten, die sich auch der deutsche Durchschnittsbürger eben nicht leisten kann. Wer das kann und wer das möchte, der soll das genießen. Ich gönne es ihm von Herzen.


Der Text soll lediglich aufzeigen, dass die „kaufkräftigen best ager“, die einem in Film, Funk und Fernsehen ;-) begegnen, eben nicht die Mehrheit sind, sondern tatsächlich wenige. Kein Mensch sollte sich fragen, was er falsch gemacht hat und warum ausgerechnet er sich die großen Labels nicht leisten kann, während jeder zweite Blogger das doch augenscheinlich doch kann. Wenn ich mir die Durchschnittseinkommen in diesem Land ansehe, kann das nämlich nur ein verschwindend geringer Prozentsatz. Ist also nicht ehrenrührig, die finanziellen Möglichkeiten nicht zu haben. Obwohl uns so oft suggeriert wird, dass wir sie eben doch haben sollten. Die große Masse an kaufkräftigen best agern sind entweder eine Erfindung der Werbewirtschaft oder sie verstecken sich recht gut ;-)






Schon wieder Lackleder?

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Mein Name ist Fran und ich bin lack-abhängig. Nein, kein Nagellack. Bevor ich dazu komme, mir endlich mal wieder die Nägel zu lackieren, fallen Ostern und Weihnachten auf einen Tag. Warum eigentlich? Das Tochterkind hortet die größte Nagellacksammlung des Dorfes in ihrem Kämmerlein und ich habe freien Zugriff auf etwa 50 Essie-Lacke von knallgrün bis tiefschwarz. Unterlack, Überlack, alles da. Und ich nehme mir die Sache mit dem Lack regelmäßig vor. Aber dann wird die Zeit knapp und die Nägel bleiben pur.

Wenn es dann doch mal klappt, bin ich mindestens eine Stunde lang beschäftigt. Ich habe kürzlich an der Ampel im Auto neben mir eine junge Frau beobachtet, die ihre Nägel während der roten Ampelphase lackierte. Und ich war starr vor Bewunderung. Das würde bei mir definitiv mit einer größeren Katastrophe enden. Als feinmotorisch nur sehr eingeschränkt begabter Mensch ist das Lackieren von Nägeln für mich sowieso eine echte Herausforderung. Mir rechts die Finger der linken Hand zu lackieren geht ja noch. Aber Feinarbeiten mit links? Aua. Da muss dann gleich ein Korrekturstift her, um die Patzer verschwinden zu lassen. Habe ich endlich den letzten Nagel einigermaßen akkurat bemalt, haue ich mir garantiert eine Klinke in den Lack. Still sitzen, während der Nagellack trocknet ist nämlich unmöglich. Das sind genau die Momente, in denen mir einfällt, dass ich ganz dringend unbedingt sofort und auf der Stelle etwas aus dem Kühlschrank brauche oder ich eine genau jetzt etwas aus den Steuerunterlagen heraussuchen muss. Und schwupps, habe ich einen Lackschaden. Na, besser als ein Dachschaden

Also keine Nagellack-Abhängigkeit. Lackleder oder das, was gern Leder geworden wäre, wo es aber nur für schnödes Kunstleder gereicht hat dagegen - hach. Im vergangenen Winter war es meine Lacklederhose, in die ich mich schockverliebte und die ich dringend kaufen musste. In diesem Herbst war es dann ein Rock. Natürlich schwarz. Und witzig geschnitten. Und überhaupt. Gesehen und zack, bestellt. So schnell kann das gehen. Damit meine Kollegen bei meinem Anblick nicht gleich tot umfallen, habe ich weder Lackpumps noch Overknees dazu gewählt, sondern meine Lieblings-Waldbrand-Austreter.  Dann noch obenrum hochgeschlossene Bluse und schon war die Sache mit dem Lackleder auf Dorfniveau heruntergeholt :-)

Und ihr? Eher gelackte Nägel oder gelackte Kleidung?








Liebe Grüsse

Fran


Wohnpullover und ein geschenkter Gaul ;-)

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Winter is coming :-) Klingt ja ganz heimelig, solange dieser Satz beim Game of Thrones-Dauergucken ertönt. Aber so in der Realität? Anfang November? Im vergangenen Jahr hatten wir locker 15 Grad, dieses Mal gab es Schnee. Da die Beschwerdestelle in Sachen Wetter aber gerade überlastet ist - die kooperieren scheinbar mit der Nummer der Telekom, die man anrufen soll, wenn der Anschluss gerade mal wieder nicht geht, was hier ständig passiert - nehmen wir das Wetter grad mal, wie es ist und freuen uns über die weiße Pracht, die ihr auch schon bei Gunda gesehen habt.

Und weil es kein schlechtes Wetter, sondern nur falsche Kleidung gibt, zeige ich Euch heute meinen neuen Wohn-Pullover und ein Paar Boots, die absolut zufällig zu mir kamen. Den Pullover hat Frau Vau vor einiger Zeit auf Instagram gezeigt und ich fand ihn toll. Als es mich dann bei einem Hamburg-Bummel mit unserer japanischen Austausschülerin gaaaaanz zufällig zu Zara verschlug und der Pullover mir quasi in den Weg sprang, musst er mit. Seitdem wohne ich quasi drin. Er ist nämlich nicht nur tierisch gemütlich, sondern auch wunderbar warm. Figurfreudlichkeit wird sowieso zu hoch gehängt, zumindest im Winter ;-) Ach, und Gunda habe ich gestern bei einem gemeinsamen Nachmittag auch in den Wohn-Pulli gequatscht.

Die Boots gehörten eigentlich einer Kollegin. Als sie ins Büro geliefert wurden und wir Mädels wie immer eine kleine Auspack-Party feierten, fand ich die schon umwerfend schön. Nix für den Theaterbesuch - aber sein wir mal ehrlich, wie oft gehen wir ins Theater? Dafür muss ich dreimal pro Tag mit dem Hund raus und dafür sind die Boots einfach hervorragend geeignet. Ich verhandelte also mit mir selbst über die Boots, aber diese Stimme, die mir immer wieder sagte, dass ich mit Schuhen für Hunderunden wirklich gut ausgestattet bin, gewann. Ein paar Wochen später brachte meine Kollegin die Boots samt Karton dann wieder mit und guckte traurig. Obwohl ihr die Schuhe auf den ersten Blick gut passten, erwies sich das Leder an der Ferse als ihr persönlicher Feind. Ein paar blutige Blasen später war es zu spät, sie zu tauschen. Aschenputtel-Like durften alle, die wollten, die guten Stücke anprobieren und siehe da: Mir passten sie, ganz ohne Stiefschwester-mäßige chirurgische Maßnahmen. Ich war skeptisch, ob die guten Stücke den Trick mit der Ferse noch einmal ausprobieren würden. Taten sie nicht. Meine Kollegin überließ sie mir dann großzügig :-) Die innere Stimme hielt die Klappe, ich freue mich über die Boots und meine Kollegin hat mindestens ein Dutzend zusätzliche Steine im Brett.

Gut beschuht geht es also samt Hund in den Wald. Der freut sich nämlich wie ein kleines Kind über die weiße Pracht und kennt nichts schöneres als durch den Schnee den Deich runterzukugeln. Kein Wunder, Hund trägt ja immerhin Pelz ;-)










Liebe Grüße

Fran

Schlumpi war gestern!

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Vorbemerkung: Dieser Text dient der Unterhaltung. Wer ein Fünkchen Wahrheit findet, darf es gern behalten und damit die Lampe der Hoffnung entzünden ;-)

Szene aus dem Hause W. in D. am letzten Sonntagvormittag: Fran auf dem Sofa lümmelnd, in einer Jogginghose, Notebook auf dem Schoß und Pralinen neben ihr. Völlig sinnfrei vor sich hinsurfend, ungeduscht und mit strubbeligen Haaren. Derweil warteten die armen Kinder auf ihre frischen Dinkelbrötchen zum Frühstück. Genau genommen warteten sie auf das komplette Frühstück, während Schlumpi-Fran den dritten Kaffee zu den Pralinen trank.

Das Quengeln der Kinder hätte ich noch überhört und bis zum Mittag so weitergemacht - ich musste nämlich erst nachmittags arbeiten. Aber da waren sie, die Stimmen aus dem Internet. „Raus aus der Schluffi-Falle!“ „Mit Selbstoptimierung zum ewigen Glück“ und „Vom Couch-Potatoe zum Winner“. Die Stimmen waren nicht zu überhören. Ich musste handeln! Blitzartig wurde mir klar, dass es so nicht weitergehen kann. Da ist Optimierungspotenzial ohne Ende, das nicht ungenutzt bleiben darf. Welche Verschwendung, wenn mein Leben so weiterginge. Also gerade hingesetzt und los.

Schnell waren die Herzstücke von Phase eins der Optimierung ausgemacht:

1. Tu alles, was du tust, mit Liebe und Hingabe. Damit wird jede Aufgabe zum Vergnügen und du schaffst alles. ALLES!
2. Sei gut zu dir selbst. NUR zu dir selbst. Wenn jeder für sich sorgt, ist für alle gesorgt. Und wirf alles, was dir nicht gut tut, aus deinem Leben.
3. Sei positiv. Immer.

Es war zwar ziemlich gemütlich auf diesem Sofa, aber mir war ganz schnell klar, dass ich SO natürlich niemals Erfolg haben werde. Also runter vom Sofa und rein in den Optimierungszug!

Als erstes wird mal ganz fix der Tagesbeginn optimiert. Nix da im Bette liegen bis in die Puppen. Naja, die Puppen lässt im Hause W. ja sowieso der Hund tanzen. Und der will spätestens um acht Uhr an die Luft. Aber was bisher ein „Muss“ war, werde ich künftig mit Begeisterung begrüßen! Ich darf an jedem nebligen, nieseligen, grauen Morgen aus dem Bett springen und den Tag umarmen! Dieser Tag könnte der Beste meines Lebens werden! Ich werde jeden Tag fortan mit einem Lied auf den Lippen begrüßen! Yeah! Chakka!

Der wunderbare Tag nimmt seinen Lauf. Immer noch singend mache ich aus dem morgendlichen Bad- und Frühstücks-Chaos den Beginn eines wundervollen Tages. Meine Familie wird mich für diese Verwandlung lieben. Garantiert. Kein Gift mehr zum Frühstück, sondern bei Vollmond handgepflückte Früchte für einen super-healthy Smothie. Hach, ich liebe mich auch.

Doch was ist das? Die jungen Damen stimmen in mein Lied nicht ein, sondern fragen mich, was ich genommen habe? Mein Mann meint, dass ich doch das Singen lernen soll, wenn ich es so gern tu. Hallo? Geht´s noch? Ich setze mir gedanklich eine Deadline. Wenn meine geliebte Familie nicht innerhalb der nächsten drei Tage kapiert hat, dass hier optimiert hat und mich weiter runterzieht, dann bleibt mir nichts anderes übrig als sie hinfort zu optimieren. Aber natürlich lasse ich mich in meinem Elan noch nicht bremsen und schicke ihnen fröhliche Motivationssprüche auf ihr Handy, damit ihr Tag genauso wunderbar sein werde wie meiner.

Inzwischen bin ich ehrlich gesagt ein bisschen erschöpft. Aber es kann nicht sein, was nicht sein darf und deshalb tanze ich die morgendliche Hunderunde. Wie wunderbar ist meine Welt, wenn ich sie mit optimierten Augen sehe! Selbst dem Misthaufen am Rande des Weges wohnt bei Nieselregen und grauem Himmel ein Zauber inne, den ich bisher schnöde übersehen habe. Wieder zuhause muss ich erst einmal etwas für mich tun. Ein Workout! Yeah! Ich liebe es!

Sechzig Minuten später taumle tänzle ich in Richtung Bad zur morgendlichen Wellness-Einheit. Ein Blick auf die Uhr offenbart: Ich brauche dringend einen Zeitumkehrer, um noch pünktlich in der Morgenkonferenz zu sein. Aber ich besinne mich: Äußere Zwänge können meinem neuen Leben nichts anhaben! Was ist schon der Beginn einer Konferenz gegen mein Leben? Pah! Ich sollte also meinem Chef mit einem zauberhaften Lächeln die Verschiebung der Konferenz ans Herz legen. Dabei könnte ich ihm gleich die Einrichtung einer klitzekleinen Wellness-Oase neben meinem Büro ans Herz legen, damit ich künftig ins Büro joggen kann. Bewegung tut soooo gut und sie macht glücklich. Ich bin sicher, mein Chef wird mir jeden meiner Wünsche von den Augen ablesen, so umwerfend ist meine neue Ausstrahlung.

Zumal ich auch in der Konferenz zu optimierten Höhenflügen ansetze. Während der Rest der Kollegen fiese, miese Geschichten über Parkraumnot, einen Prozess gegen einen Drogenhändler oder korrupte Politiker ankündigt, werde ich künftig von allem absehen, was auch nur im Ansatz negativ ist. Auf den Titel gehören positive Geschichten! Wer will schon wissen, wie schlecht die Welt ist oder - Gott bewahre - was er dazu beitragen könnte, um sie für alle besser zu machen. Nee, so läuft der Hase nicht!  Die Welt für alle besser machen? Wäre ja noch schöner. ICH bin die, die zählt. Und wenn es mir gut geht, dann geht es auch allen anderen gut. Außer denen, die das gar nicht wollen. Aber die interessieren mich sowieso nicht. Also weg mit den Politikern, den fehlenden Parkplätzen und den ewigen Geschichten über Obdachose im Winter! Die sollen gefälligst alle für sich selbst sorgen und sich erstmal optimieren. Kann ich ja auch. Her mit mutmachenden Geschichten, die ans Herz gehen, mit glitzernden Bildern, am besten beides mit MIR als Thema. Oder wir kommen doch wieder auf die Obdachlosen zurück und machen einfach mal ne positive Geschichte draus! Über Glücksmomente, die beim hautnahen Kontakt mit den Elementen unter dem freien Himmel Mitte Januar entstehen können. DAS ist es! Man muss es nur positiv sehen.

Während mein Chef noch überlegt, wo ich den Alkohol versteckt habe, schreibe ich singend meine Titelgeschichte. Ich werde ihn schon mit meinem mitreißenden Lächeln davon überzeugen, dass die tatsächlich auf den Titel gehört und nicht auf Seite 38! 38 ist nämlich links und links ist doof. Also natürlich nur in einer Zeitung. Linke Seiten werden nicht so häufig gelesen wie rechte. Und das hat ausnahmsweise mal nix mit politischer Gesinnung zu tun. Um die mache ich mir eh keinen Kopf mehr, denn die würde meine Selbstoptimierung empfindlich stören. Wie schön es ist, sie einfach auszublenden. Wie gut das tut. Erst jetzt kann ich wirklich durchatmen.

Meine Lieben, mein Optimierung-Coach ruft. Es tut mir unendlich leid, dass ich Euch jetzt allein lassen muss. Ich weiß, das Leben ist hart, so ganz ohne mich. Aber vertraut darauf, dass ihr all das, was ich kann, ebenfalls könnt. Packt es einfach an! Optimiert Euch! Wahre Glücksgefühle warten. Wir lesen uns in wenigen Tagen wieder und ihr erfahrt, wie Bügelwäsche zu meinem Lieblingshobby wurde und mit welcher ungeheuren Intensität die Datenight endete.

Liebe Grüße

Fran

Vom Laubharken und von Hoodies

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Bevor irgendjemand fragt: Der Schnee auf diesen Bildern ist leider schon wieder weg :-( Dabei war er sooo schön und vor allem hat er das Laub verdeckt. Das hatte ich nämlich noch nicht weggeharkt, weil die Nussbäume ihre Blätter einfach nicht loslassen wollten. Deshalb gab es im Garten dann eine dicke Lage Laub, darauf Schnee und obendrauf wieder Laub. Sah ziemlich hübsch aus. Tja, der Schnee ist inzwischen geschmolzen, das Laub ist klatschnass und ich freue mich auf ein rund vierstündiges Workout am Sonntag, wenn ich den Rasen von der dicken Laubschicht befreie :-)

Gartenarbeit mache ich ja eigentich wirklich gern - wenn ich denn die nötige Zeit dafür habe. Denn normalerweise muss ich, wenn ich mich im Garten so richtig schön eingegroovt habe, schon wieder Kinder fahren, kurz etwas einkaufen, einen beruflichen Termin wahrnehmen oder was auch immer. Rein in die Kartoffeln, raus aus den Kartoffeln. Dann bleibt die Hälfte des Laubes liegen, der Wind verteilt die Reste gleichmäßig und irgendwie war die Arbeit sinnlos. Jedes Jahr im herbst schwöre ich Stein und Bein, im nächsten Frühling drei zusätzliche Laubrechen zu kaufen und den Rest der Familie mit einzuspannen. Und jedes Jahr im Frühling vergesse ich es. Wobei mein Mann die Sache mit dem Laubharken sowieso nicht mit dem nötigen Ernst betrachtet. Er ist durchaus in der Lage, das Zeug mit einem gezielten Rasenmäher-Einsatz zu pulverisieren. Welch Frevel!

Aber zurück zum Schnee: Um für den nötigen Kontrast zu sorgen, gibt es heute wieder die bewährte Kombi aus grau und schwarz an ein wenig weiß. Klingt gut, oder? In Wahrheit habe ich das Outfit am Morgen aus dem Schrank gezogen, um mit möglichst vielen Lagen dem drohenden Kältetod zu entkommen. Hoodies sind ja angeblich der neue Renner. Sagt es nicht weiter, aber bis vor sechs oder sieben Jahren habe ich fast nix anderes getragen. Jeans, Hoodie - damals hießen die allerdings noch Kapuzenpullis - und gut. Ich bin aus unerfindlichen Gründen nicht in der Lage, Hoodies ohne irgendwas drunter zu tragen. Muss ein psychischer Schaden sein. Vielleicht ist der behandelbar. Obenrüber meinen allerliebsten Mantel-Blazer in Übergröße und an die Beine bitte Leder, diesmal in der Jogginghosen-Variante.

Ein weiteres, psychisches Problem werfen meine Schuhe auf. Ich trage nämlich, und ich erwarte jetzt viel Mitleid, die Schuhe von Tochter, klein, auf. Ja, ihr lest richtig. Anstatt dass das Kind heimlich meine Schuhe trägt, trage ich ihre Fellboots, die sie im vergangenen Jahr bekam, und die ihr jetzt zu klein sind. Mir passen sie wie angegossen. Und weil die definitiv noch ein paar Jahre halten, habe ich sie halt geerbt. Zum Wegwerfen waren sie nämlich a) zu teuer und b) sind sie dazu viel zu schade. Sollte das psychische Folgen haben, werde ich Euch das mitteilen, damit ihr nicht in die gleiche Falle tappt ;-)

Habt einen wundervollen Freitag und passt auf, dass Eure Töchter Euch nicht über den Kopf wachsen :-)








Liebe Grüße

Fran


Hoodie & Bluse & Mantel: H&M
Hose: Forever 21
Schuhe: Sí Barcelona
Kaschmirschal: smilla
Tasche: Picard

Ein making-of in Bildern

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Morgen geht es los :-) Die Ü30-Blogger und Friends starten ihre November-Aktion. Irgendwann warf Moppi das Thema „1000 Folgen Shopping Queen“ in die Runde und alle waren begeistert. Von Montag bis Freitag gehen bei uns nicht fünf, sondern gleich zwölf Shopping-Queens auf die Suche nach dem perfekten Outfit rund um ein angesagtes It-Piece. Welches das ist, das darf natürlich jede für sich entscheiden.

Neben der Zahl der Teilnehmer gibt es noch weitere Unterschiede zum Original. Leider hat die Ü30-Portokasse es nicht hergegeben, jede Teilnehmerin mit 500 Euro auszustatten. Daher geht es voraussichtlich im eigenen Kleiderschrank auf die Suche. Welche It-Pieces sich da so verbergen, da bin ich selbst schon sehr gespannt.

Ach ja, weil wir keinen Guido haben und wir sowieso alle einzigartig sind, gibt es auch keine Punktewertung am Ende der Woche. Welches Outfit Euch am besten gefällt, das müsst ihr also entweder selbst entscheiden oder ihr beschließt, dass jede Teilnehmerin die Sache auf ihre ganz eigene Art hervorragend gemacht hat. Von letzterem bin ich hundertprozentig überzeugt!

Shopping Queen habe ich eine Zeitlang verfolgt, und zwar regelmäßig an Dienstagabenden, wenn ich Kinderdienst hatte, während mein Mann beim Training weilte. Gemeinsam mit den Tochterkindern habe ich dann die eine oder andere Folge der Vorwoche auf den Fernseher gestreamt und mich häufig königlich amüsiert. Tochter, klein, plädierte ständig dafür, dass ich doch mal mitmachen sollte, aber danke, kein Bedarf. Ich fände die Erfahrung, innerhalb von wenigen Stunden in Läden, die ich mir nicht unbedingt selbst aussuchen kann, ein Outfit zu einem Thema zusammenzustellen, zwar durchaus interessant. Aber dass derweil wildfremde Menschen meine Wohnung auf den Kopf stellen? Die Vorstellung finde ich gruselig. Ich gehöre zur Spezies „My home is my castle“. Und da kommt keiner rein, den ich nicht handverlesen habe ;-) Abgesehen davon habe ich dank meiner Schwester genügend Fernseherfahrung für dieses Leben sammeln dürfen.

Die Blogger-Edition dagegen hat richtig viel Spass gemacht. Und weil das so ist, bekommt ihr heute einen kleinen Vorgeschmack. Ein making-of in Bildern sozusagen. Natürlich ohne zu viel zu verraten :-)

Am Anfang stand die Suche nach dem It-Piece. Geht auch IT? Festplatte, Akku, Kartenleser? Ja, der Witz war flach. Aber er musste raus.

Also konzentrieren wir uns auf die It-Pieces der Modewelt. Besitze ich eigentlich It-Pieces?  Ja, wo sind sie denn?

Overknees? Oder sind die zu gewagt? Was würde Guido dazu sagen?

Doc Martens könnten tatsächlich als It-Pieces durchgehen, oder? Obwohl: Im Prinzip sind die ja nun ein alter Hut. Die gab es schon, als ich jung und knackig war. Jetzt bin ich noch das und. Sagt mein Mann ;-)

Also zu den Docs hätte ich sogar das passende Stilbruch-Kleid. Aber das geht nicht, das kennt ihr schon. Gar nicht so einfach. Könnte ich bitte in einen Laden rennen müssen?

Outfit ist ausgesucht. Welches, das erfahrt ihr morgen. Was ist mit einem Laufsteg? Der einzige Steg weit und breit ist dieser hier. Ein bisschen kurz. Nee, der geht nicht. Die Bootsstege im Hafen sind schon eingemottet. Mist. Kein Laufsteg.

Wie ich dann doch noch eine Art Laufsteg fand, mir fast die Haxen brach und wie meine Interpretation des Themas aussieht, gibt es morgen früh an dieser Stelle. Meine Kollegin fragte angesichts des Outfits nur amüsiert, ob ich mich jetzt für eine Re-Union der Beatles bewerben wolle.

Liebe Grüße
Fran


ü30 Blogger & Friends Shopping Queens

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So, heute geht es also los mit der Blogger Shopping Queen-Aktion unter erschwerten Bedingungen ;-) Keine 500 Euro, kein rosa Shoppingbus, aber immerhin auch niemand, der über den Inhalt meines Kleiderschrankes lästert, während ich auf der Suche nach dem It-Piece durch die Läden hechte. Das It-Piece hat mich allerdings bei der Ankündigung der Aktion eine Weile zaudern lassen. Besitze ich sowas? Was ist eigentlich ein It-Piece?

Die Instyle-Webseite meint dazu:

„Ein It-Piece ist ein Fashion-Statement, ein Kleidungsstück oder ein Accessoire, das total trendy ist und der Zeit voraus. Auf den ersten Blick ist ein It-Piece verrückt und untragbar, doch genau das macht es aus!“

Sorry, hab ich nicht. Statements gibt es von mir täglich in der Zeitung. Aber keine zum Anziehen. Total trendy ist mir in der Regel echt zu anstrengend und meiner Zeit voraus bin ich auch nicht. Vielmehr haste ich ständig meinem Plan hinterher ;-) Untragbares trage ich eher nicht. Darin friere ich immer so.

Und dann begab es sich, dass ich wieder mal durch meine Lieblings-Secondhand-Laden strolchte und hier und da einen Blick auf Regale und Kleiderständer warf. Tja, und dann hing sie da. Eine Samtjacke im Uniformstil. In hellblau, das je nach Lichteinfall auch mal mittelblau oder grau aussieht. Hach. Ich war hingerissen und musste sie natürlich sofort anprobieren, in der Hoffnung, dass das gute Stück sowieso zu klein ist. An Kleidergröße S habe ich mich nämlich auch nach sechs Jahren noch nicht gewöhnt. Ich greife automatisch noch immer zu L. Nunja, was soll ich sagen: Passte und rief „Mama“.

Nun, die Jacke ist vermutlich weder ein Fashion-Statement noch ihrer Zeit voraus. Aber für mich ist sie ein It-Piece. Punkt. Ein kleines bisschen verrückt ist sie nämlich schon. Untragbar allerdings definitiv nicht. Ich habe sie jetzt an verschiedenen Orten ausprobiert und bin nirgends rausgeflogen. Also tragbar :-) Vor allem in Kombination mit dem simplen Kleid. Ich habe übrigens Shopping-Queen-like einen Riesenstapel Jeans und Lederhosen dazu anprobiert, bevor ich bei diesem völlig unscheinbaren schwarzen Kleid anlangte, das eigentlich immer dann geht, wenn mir nun wirklich nichts anderes mehr einfällt. Dazu die Overknees, die dank der schwarzen, blickdichten Strümpfe eigentlich kaum ins Auge fallen und deren Besohlung leicht an Treckerreifen erinnert - bei Matschwetter unbezahlbar. Denn ohne diese Sohlen dürfte man die Samtstiefel wohl nur bei Sonnenschein und trockenem Boden tragen. DAS wäre schade. Schmuck habe ich wie eigentlich immer weggelassen, Nagellack auch. Da es keine Punkte gibt, gibt es dafür auch keinen Punktabzug :-)

Immerhin habe ich doch noch einen etwas ungewöhnlichen Laufsteg gefunden, nämlich die Wurzeln eines Baumes, der im kleinen Rest eines uralten Auwaldes direkt an der Elbe steht. Es müsste eine Weide sein, aber nagelt mich darauf bitte nicht fest :-). 













Parallel zu mir sind heute zwei weitere Teilnehmerinnen dran, die anderen präsentieren ihr It-Piece täglich bis Freitag. Viel Spaß beim Gucken!

Liebe Grüße
Fran


Nicht nur zur Weihnachtszeit: Und wer nimmt Oma?

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Moin ihr Lieben,

tja, nun ist es passiert. Ich habe es vor lauter Job und Privatleben nicht geschafft, einen Mittwochspost zu schreiben. Zeitmanagement sechs, setzen. Aber immerhin habt ihr jetzt auch frei und dürft die gewonnene Zeit für schöne Dinge einsetzen. Weihnachtsdeko im ganzen Haus verteilen vielleicht. Oder ein gutes Buch lesen. Oder einfach nur einen Kaffee oder Tee trinken und aus dem Fenster gucken. Kann auch ganz unterhaltsam sein :-)

Ich habe leider zur Zeit für nichts von alledem Zeit. Im Job zerren gefühlt alle an Armen und Beinen und wenn man dann noch beleidigte Ex-Bürgermeister an der Backe hat, die der Meinung sind, dass das Wahlsystem aufgrund von dummen Wählern, die diesmal jemand anderes gewählt haben, geändert werden muss, dann kann das auch schonmal nerven.

Privat ist ebenfalls Stress angesagt. Nein, ich habe weder meinen Mann wegoptimiert noch die Kinder ausgesetzt. Aber sich um Eltern zu kümmern, die ein paar Hundert Kilometer entfernt leben und deren Traum vom selbständigen Leben im eigenen Heim ganz plötzlich zerplatzt und für die eine neue Lösung gefunden werden muss, ist nicht unbedingt förderlich für die Entspannung. Ein Hoch auf die Großfamilie vor Ort, wer sie denn hat. Und falls nicht, hier ein kleiner Tipp: Es ist problemlos möglich, sich in Einrichtungen zum betreuten Wohnen unverbindlich auf eine Warteliste zu setzen. Man muss da nicht einziehen, sobald eine Wohnung frei wird. Aber man kann. Wenn man dagegen spontan und ruckzuck eine Wohnung braucht, ist das eine Art Roulette. Mal verliert man, mal gewinnen die anderen.

Wo wir schon dabei sind: Unsere Eltern dürften ja alle nicht mehr ganz jung sein. Lebt ihr in der Nähe? Habt ihr jemals mit ihnen darüber geredet, was passiert, wenn was passiert? Wollen sie überhaupt darüber reden? Habt ihr irgendeinen Plan, wer sich wann und wie kümmert?

Ich habe jetzt zum zweiten Mal erlebt, wie schnell eine Situation sich dramatisch verschlechtern kann und wie schlimm es für alle Beteiligten sein kann, eine Lösung zu finden, wenn man sich vorher nicht mit einer solchen Situation beschäftigen mochte. Aber auch dieses Problem werden wir lösen. Bis dahin fällt allerdings eventuell der eine oder andere Post flach. Sorry dafür.

Liebe Grüße
Fran

Blümchen und Doc Martens

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Passt ja eigentlich nicht so richtig zusammen, das Kleid mit den aufgestickten bunten Blümchen und die Doc Martens. Aber genauso wie das Kleid eigentlich gar nicht zu mir passt und trotzdem das meistgetragene Kleid im Herbst war, so passt die Sache mit den Docs halt doch. Finde ich. Zumindest farblich harmonieren Schuhe und Kleid hervorragend :-)

Das Kleid habe ich irgendwann im Spätsommer gekauft. Eigentlich ist es für alles unter 15 Grad viel zu dünn. Aber da es im Herbst und Winter nicht im Schrank versauern sollte, habe ich einfach nach warmen Kombipartnern gesucht. Nummer eins, die Allzweckwaffe: Eine Thermostrumpfhose. Die Dinger sind einfach richtig schön warm, die bringen jeden Rock und jedes Kleid respektive jedes Bein problemlos durch den Winter. Nummer zwei: Die Wickel-Strickjacke. Die lässt wenigstens die Blümchen auf der Vorderseite unangetastet und auch wenn sie augrund der Stoff-Fülle unter der Jacke nicht eben ein echter Figurschmeichler ist - warm ist sie :-)

Ich bin sicher, ihr kriegt das Kleid im Winter auch noch mit schwarzen Overknees auf die Augen, aber im Herbst mag ich lieber die Doc Martens, weil die so schön bunt sind. Klar sorgen die ganz gewiss nicht für den Eindruck von Gazellenbeinen - aber hey, ich bin ja auch keine Gazelle. Und mit der Farbe kann man immerhin die Umwelt auf sich aufmerksam machen ;-) Als ich die Docs vor einigen Jahren kaufte, wendete sich der Rest der Familie entsetzt ab und faselte was von „Geht gar nicht“. Kaum werden die Schuhe aber durch jede Instyle dieser Welt geschleift, finden zumindest die Kinder sie prima. Mein Mann fragt zwar immer noch, welche Waldbrände ich damit austreten möchte, aber auch der wird irgendwann, wenn wir von brennenden Bäumen umzingelt sind, die inneren Werte dieser Schuhe erkennen. Auf jeden Fall sind sie, auch wenn sie nicht so aussehen, ungemein bequem.

Ach, und falls ihr Euch fragt, was dieses Kissen auf dem Bild macht - so ganz genau weiß ich das auch nicht. Ich fand es einfach schön, dass das Kissen die gleiche Farbe hat wie die Schuhe. Und da meine Model-Qualitäten nicht so wirklich ausgeprägt sind, finde ich es weit angenehmer, irgendetwas in der Hand zu haben, während die gestrenge Frau Fotografin wieder mal sagt „Biete was an“. So ein Kissen kommt einem ausgeprägten Spieltrieb da sehr entgegen!

Außerdem findet mein Mann das Kissen genauso furchtbar wie die Schuhe. Und trotzdem ist er vor einiger Zeit freiwillig in die Möbel-Hölle des Grauens (so bezeichnet er aus unerfindlichen Gründen den nächstgelegenen Ikea) gefahren, weil ich genau dieses Kissen wollte. Normalerweise kriegen ihn keine zehn Pferde da rein. Aber ich habe wohl sooooo bemitleidenswert ausgesehen, dass er den Weg des Grauens auf sich genommen hat. Das muss Liebe sein. Oder er wollte, dass ich ein Hemd bügle. Oder etwas zu essen. So genau erinnere ich mich ehrlich gesagt nicht mehr *grins*

Mit dem Doc Martens-Virus ist übrigens auch Gunda befallen. Hier und hier sind die guten Stücke zu sehen. Ebenfalls mit Blümchen. Geht also doch :-)









Liebe Grüße
Fran



Looking rich for less

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So lautete die Titelzeile auf der letzten Instyle, auf die kürzlich beim Wochenend-Einkauf im Supermarkt mein Auge fiel. Ich lese Titelzeilen ganz oft unbewusst im Vorbeigehen. Und war eigentlich schon auf dem Weg zur Kasse, da signalisierte plötzlich Großhirn an Kleinhirn das große Fragezeichen. Hä? Was will die Instyle mir mit dieser Titelzeile sagen? Also flugs umgedreht, Heft eingepackt und zuhause durchgeblättert. Ein wenig Suchen war nötig, dann hatte ich sie vor mir, die Bilderstrecke mit Outfits zum Thema: „Sie sehen nach Jetset-Budget aus, aber kosten nicht so viel“.

Lassen wir die Bling-Bling-Klamotten der drei Seiten jetzt einfach mal weg, denn die waren irgendwie sehr durchschnittlich Bling-Bling. Aber warum zur Hölle sollte frau jetzt bitteschön reich aussehen?

Am Anfang reichte es, wenn wir wenigstens gertenschlank waren. Size Zero war nicht dringend nötig, aber alles jenseits der 36 war irgendwie - aus der Fassung geraten? Schlank war wichtig. Und ist es immer noch, machen wir uns mal nix vor.

Dann sollten wir möglichst jung aussehen. Obwohl wir alt sind. Und bevor sich jetzt entrüstetes Gemurmel erhebt: Alles jenseits der 40 ist in den Augen einer durchschnittlichen Instyle-Redakteurin vermutlich alt. Und ehrlich gesagt - als ich 25 war, erschienen mir Frauen über 40 oder gar über 50 auch ganz furchtbar alt. So alt, wie ich nie werden würde. Nu isses doch passiert. Schieben wir das Wort "alt" also auf die Überheblichkeit der Jugend und behandeln es nachsichtig. Trotzdem bleibt: Die äußeren Zeichen des Alterns, vulgo Falten, will keiner so wirklich. Der eine schließt trotz allem seinen Frieden mit ihnen, der andere bekämpft sie bis aufs Messer. Oder mit dem Messer. 

Und nun sollen wir neben schlank und jung auch noch reich aussehen? Warum? Mich überfordern ja schon die ersten beiden Punkte, beim dritten kapituliere ich. Ich bin nämlich nicht reich. Und ich wüsste auch nicht wirklich, warum ich den Eindruck erwecken sollte, es zu sein. Damit meine Freunde denken, ich habe plötzlich den großen Lottogewinn eingestrichen? Nee, lass mal. Das weckt Begehrlichkeiten, die ich nicht bedienen kann.

Andererseits ist „reich aussehen“ scheinbar durchaus ein Thema. Vor ein paar Wochen gab es auf Journelles eine Diskussion über Fakes. Und ich fragte mich beim Lesen, warum sich Fakes so gut verkaufen. Also die Fakes, von denen man schon beim Kauf weiß, dass es welche sind. Und die man kauft, weil man sich die Original-Ausgabe nicht leisten kann. Mir fallen da auf Anhieb zwei Gründe ein: Man mag das Original sehr, kann es sich aber nicht leisten. Nichtmal mit Sparen. Also mag der eine oder andere sich mit der Kopie begnügen. Bei mir hängt auch kein echter Van Gogh im Flur, sondern ein Druck. Oder aber man möchte, dass der Rest der Welt denkt, es sei tatsächlich das Original. Denn man möchte, dass alle anderen denken, man könne es sich leisten.

Bei Grund zwei bin ich durchaus versucht, in die nächste Tischkante zu beißen. Der Fake als Eintrittskarte in einen exklusiven Club? Wenn das mal nicht in die Hose geht und irgendwer merkt, dass der Fake ein solcher ist... Noch erstaunlicher als die Vorstellung, mit einem Fake in den vermeintlichen Jetset aufzusteigen fand ich allerdings diejenigen, die meinten, dass Fakes ihnen den Spaß am Original verdirbt. Denn wenn Krethi und Plethi mit einem billigen Nachbau durch die Gegend wackeln, dann verliert er scheinbar an Exklusivität und der Status als Jetsetter ist in Gefahr. Joa, wenn das so ist... 

Ich werde mir also weder einen Fake von irgendwas zulegen (obwohl - so ein gefaktes Mini Cabrio zum halben Neupreis, den würde ich durchaus nehmen *grins*) noch werde ich eines der Bling-Bling-Kleidchen aus der „Aussehen wie ein Jetsetter“-Abteilung der Instyle kaufen. Ich lebe einfach mit dem fehlenden Reichtum. Also dem materiellen. Denn reich an Erfahrung bin ich ja. Es sind ja eh die inneren Werte, die zählen ;-)

Und ihr? Ist es für euch erstrebenswert, „reich“ auszusehen?

Liebe Grüße

Fran

In Schweinchenrosa auf Käsejagd

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Vermutlich bin ich die einzige Frau in Deutschland, die diese Pullover immer noch trägt :-) Vor einigen Jahren gab es ihn bei H&M in der Lana del Rey-Kollektion und man sah ihn gefühlt überall. Inzwischen ist es sowohl um Lana del Rey als auch um den Pullover ruhig geworden, aber ich mag ihn immer noch. Der Rest der Familie ist zwar der Meinung, dass ich darin aussehe wie ein Marzipanschweinchen. Wenn`s weiter nix ist: Schweinchen sind irgendwie niedlich und Marzipan mag ich sowieso. Um allerdings nicht ganz tief in der Niedlichkeits-Falle zu landen, habe ich einfach eine schwarze Lederhose dazu kombiniert. Und meine geliebten Punktesocken zu den roten Lack-Brogues. Die sind noch weit älter als der Pullover. Bordeauxrot ist eh jeden Herbst wieder angesagt, allerdings immer unter einem neuen Namen.

Als diese Bilder entstanden, war ich allerdings weder auf Schweine- noch auf Marzipanjagd, sondern auf der Jagd nach Käse. Genauer gesagt auf der Jagd nach dem Fahrenholzer Käsetopf aus der Käserei Fehling. Das ist eine kleine Landkäserei zwei Dörfer weiter, die Käse aus der Milch von glücklichen Kühen herstellt. Die Kühe sind tatsächlich glücklich und es sind auch nur einige wenige. Wenn Milch alle, kein Käse mehr.  Den Käse kann man aussschließlich in der Käserei selbst kaufen. Und im Automaten beim Bauernhof im gleichen Dorf. Der verkauft nämlich nicht nur die Milch an der Milch-Tankstelle, sondern auch einige andere Produkte aus dem Dorf. Unter anderem den Käsetopf. Ohne den können meine Kinder nämlich nicht mehr leben. Es handelt sich um in Öl eingelegten Käse mit Knoblauch und Rosmarin. Das Zeug wird im Hause W. in Massen gefuttert und ist immer dann alle, wenn die Käserei gerade geschlossen ist. Also pilgern wir in regelmäßigen Abständen zum Automaten.

Hofläden gibt es hier viele, aber die Öffnungszeiten kann sich wirklich kein Mensch merken. Der eine Hofladen ist nur vormittags geöffnet und samstags gar nicht. Der nächste nur von Donnerstag bis Samstag, dafür aber bis 17 Uhr. Und der dritte ist ausgerechnet dienstags, wenn ich regelmäßig dran vorbeifahre, geschlossen. Da ist ein 24-Stunden-Automat schon praktisch.

Ich kaufe nämlich unheimlich gern in Hofläden ein. Zum einen haben die immer frische Ware, zum anderen total leckere Dinge, die man anderswo nicht bekommt und drittens haben die Besitzer von Hofläden die leckersten Rezepte auf Lager. Ich war daher ganz schön überrascht, als ich kürzlich in einer Pressemitteilung des Bauernverbandes las, dass Hofläden zwar voll im Trend liegen, aber die Läden immer weniger Umsatz machen. Auf Blogs beispielsweise lese ich oft, dass auf dem Wochenmarkt oder im Hofladen eingekauft wird. Wobei ich mir das Einkaufen im Hofladen durchaus problematisch vorstelle, wenn man in der Stadt wohnt. Da gibt es nun mal keine Hofläden an jeder Straßenecke. Und wie gesagt: Die Öffnungszeiten sind manchmal schon gewöhnungsbedürftig.

Wie sieht das bei Euch aus? Kauft ihr in Hofläden? Auf dem Wochenmarkt? Oder doch lieber im Supermarkt?








Liebe Grüße

Fran

Und sonst so? Dezember 2016

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Wow, was für ein Monat! Tränen und Sorgen waren genauso dabei wie Stress und Freunde und ganz viel Lachen. Eben ganz normales Leben. Und irgendwie eine ganze Menge davon.

Fangen wir mit den Tränen an. Die flossen in Strömen, als unsere japanische Austauschschülerin uns wieder verlassen musste. Wir haben Mayo alle in unser Herz geschlossen und ich hoffe, dass sie ihren Besuch in Deutschland in guter Erinnerung behält. Was bleibt, sind viele tolle Augenblicke, eine ganze Parade von Origami-Kunstwerken und der Plan, sie irgendwann in Japan zu besuchen. Immerhin haben wir ihr Bratwurst und Uno näher gebracht und sie mit dem Nutella-Virus infiziert. Natürlich haben wir ihren Koffer mit Nutellagläsern und kiloweise Schokolade vollgestopft :-)




Beruflich war es ein unglaublich abwechslungsreicher Monat. Ich habe mit 15 Kindergartenkindern riesengroße Lebkuchenhäuser gebaut, in unzähligen Ratsitzungen auf die Uhr geguckt und wollte eigentlich lieber auf ein Sofa, erstmals einen NPD-Ratsherren ertragen müssen, der unbedingt am Volkstrauertag der deutschen Soldaten, aber nicht der Opfer der Gewaltherrschaft gedenken wollte und sogar Blumen für einen Bericht bekommen. Dass sich jemand mit einem Blumenstrauß bei mir für meine Arbeit bedankt ist höchst selten - normalerweise gibt es eher bitterböse Leserbriefe oder erzürnte Anrufe ;-)



Und in der spärlichen Freizeit? Habe ich ein paar spannende Basketballspiele gesehen und durfte wegen eines Feueralarmes einmal sogar eine halbe Stunde in der Kälte vor der Halle bibbern. Warum jemand mutwillig einen Feuermelder einschlägt, erschließt sich mir nicht, aber vermutlich hatte derjenige, der dafür gesorgt hat, dass 3000 Leute blitzschnell aus der Halle evakuiert wurden, einen Heidenspaß. Sei ihm gegönnt. Immerhin klappte die Evakuierung wie am Schnürchen.


Ich habe zusammen mit dem Hund wunderschöne sonnige Nachmittagsspaziergänge genossen, Schneebälle geworfen und Sonnenaufgänge bewundert. Zwischendrin haben wir den etwas überstürzten Umzug der Schwiegereltern geplant und vorbereitet, der glücklicherweise schon in der ersten Dezemberwoche klappt und der uns ein paar Zentner Sorgen von der Seele nimmt.




Un dich habe es tatsächlich auf einen tollen Weihnachtsmarkt geschafft. Sollte jemand an den nächsten Adventswochenenden in der Nähe von Hamburg unterwegs sein: Der Markt in Gut Basthorst ist wirklich empfehlenswert. Immer noch nicht erledigt ist die Sache mit dem Adventskranz und der weihnachtlichen Dekoration. Aber das Laub ist immerhin erledigt :-) Und Weihnachten kommt - ob mit oder ohne Kranz.




Lassen wir uns überraschen, was der Dezember so im Köcher hat!
Liebe Grüße
Fran


Ein Schrank voll nix anzuziehen und ein Experiment

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Kennt ihr das: Ein ganzer Schrank, in diesem Falle zwei, voller Kleidung und doch am Morgen die Frage: Was ziehe ich denn jetzt an? Da wird von links nach rechts geräumt und der Stapel von Pullovern, Röcken und Hosen, die in genau dieser Kombination vor dem Spiegel dann doch nicht so aussehen wie man sich das vorgestellt hat, wird immer höher. Typische Szene in meinem Schlafzimmer. Hat immerhin den Vorteil, dass der Schrank nach dem Wegräumen des Stapels wirklich ordentlich ist. Aber es gibt Tage, an denen ich mich einfach nicht entscheiden kann. Typisches Problem, wenn der Schrank zu voll ist. Und anstatt abzuspecken kommt immer noch etwas dazu.

Ich bewundere Menschen wie zum Beispiel Ines, die das voll im Griff haben. Eine Kleiderschrank-Inventur habe ich mir schon lange mal vorgenommen, aber vermutlich hält mich die Tatsache davon ab, dass ich genau weiß, dass ich viel zu viele Klamotten im Schrank habe. Im Hintergrund nagt aber ständig das Gefühl, dass da mal was passieren muss. Und nachdem ich inzwischen eine ganze Weile den Blog http://www.un-fancy.com lese, in dem Caroline ihren Weg zur minimalistischen Garderobe beschreibt, wage ich jetzt ein Experiment.


Mit einer Garderobe aus 37 Kleidungsstücken wie Caroline kann und will ich nicht auskommen. So minimalistisch bin ich nicht :-) Aber ich will reduzieren. Was schwer wird, denn ich mag 90 Prozent der Dinge in meinem Schrank wirklich richtig gern. Und ich trage viele Kleidungsstücke viele Jahre lang. Aber es sind einfach zu viele. Einige fristen ihr Dasein in der hinteren Ecke, obwohl ich sie liebe. Sie kommen nur nie an die Luft. Und morgens stehe ich dann da und weiß nicht, was ich anziehen soll, weil ich einerseits soooo gern das helle Kleid, aber andererseits auch die Lieblingsjeans und zum dritten die Stiefel tragen möchte, die weder zum Kleid noch zur Lieblingsjeans passen. Ich lese so oft, dass Menschen sich einen Schrank voller Lieblingsstücke wünschen. Den habe ich. Aber er überfordert mich :-)

Und dann wäre da noch die Sache mit der Nachhaltigkeit. In letzter Zeit häufig diskutiert und wieder verworfen und wieder diskutiert. Fair Fashion - das klingt gut. Aber ist es realistisch, einen ganzen Schrank voller fair fashion zu haben? Als Zara-Abhängige würde ich furchtbare Entzugsqualen leiden. Ich weiß natürlich, wie falsch es ist, bei Zara, H&M und den üblichen Verdächtigen einzukaufen. Und tu es doch immer wieder. In dieser Frage sind sogar meine Töchter manchmal konsequenter als ich. Und die sind 15 und 17 Jahre alt.Ihr dürft mich also Inkonsequentia nennen.


Um den Schrank in den Griff zu bekommen, mich dann doch von dem einen oder anderen Stück zu trennen und vielleicht auch irgendwann ein klein wenig fairer zu werden möchte ich in den nächsten Monaten nach und nach alles aus dem Schrank auf die Probe stellen. In der Praxis wird das so aussehen, dass ich nach einem bestimmten Thema - das können Farben sein oder Muster oder was auch immer mir einfällt - meinen Kleiderständer belade. In einem bestimmten Zeitraum werde ich meine Outfits unter Verwendung der Kleidungsstücke zusammenstellen, was auf dem Ständer hängt. Was am Ende dieses Zeitraumes nicht (gern) getragen wurde, kommt auf den Prüfstand. Damit ihr das Ganze verfolgen könnt, werde ich von Zeit zu Zeit den frisch beladenen Kleiderständer zeigen und gesammelte Outfits aus dem, was dort hängt.

Wie bekommt ihr Euren Kleiderschrank in den Griff? Inventur? Trennt ihr Euch leicht von Kleidungsstücken? Oder trennt ihr Euch nie? Von Sunny weiß ich, dass sie viele Dinge viele Jahre lang aufhebt und manches Stück nach vielen Jahren zu neuen Ehren kommt. Wie sieht das bei Euch aus?

Liebe Grüße

Fran

Mantel über Weste über Lederhose

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Nachdem Moppi kürzlich darum gebeten hatte, doch mal Herbst- und Winteroutfits mit Mantel beziehungsweise Jacke zu zeigen, erfülle ich diese Bitte doch gern. Mäntel habe ich in diversen Varianten im Schrank - Ergebnis jahrelanger Sammlung. Mein Lieblingsstück ist ein Burberry-Mantel, dann wäre da noch ein dünner Trench, ein Lammfellmantel für wirklich arktische Temperaturen, diverse dünne Mäntelchen, die sich höchstens für milde Herbsttage eigenen und ein ziemlich heruntergerockter camelfarbener Wollmantel. Den würde ich gern ersetzen. Den Ersatz habe ich auch schon gefunden - mein Lieblings-Second-Hand-Shop hat einen tollen Jil-Sander-Mantel im Angebot. Mir fehlt momentan nur das nötige Kleingeld. Der ist nämlich trotz Second Hand immer noch eine ziemliche Investition.

Bis das gute Stück einziehen darf, trage ich halt einfach diesen hier. Unverkennbar von Desigual. Ich weiß, dass die Marke durchaus polarisiert. Hausfrauen-Schick ist da noch ein netter Ausdruck ;-) Das soll aber gerade gar nicht Thema sein. Ich mag ihn nämlich, den Mantel. Wobei er für spanische Winter gemacht ist. Bei Temperaturen unter fünf Grad ist er nicht wirklich optimal. Aber der durchschnittliche deutsche Spätherbst ist sein Revier.

Unter dem Mantel trage ich wieder die schwarze Weste, die ihr schon aus diesem Post kennt. Damals war ich irgendwie unglücklich mit dem guten Stück. Aber Euer Vorschlag, die Weste mit einer schmalen Hose zu kombinieren, war Gold wert. So gefällt sie mir viel besser! Also habe ich wieder mal meine Lieblings-Lederhose bemüht, die Euch vermutlich schon zu den Ohren rauskommt ;-) 

Den Anforderungen an eine Blogger-Handtasche entspricht der olle Rucksack vermutlich nicht. Aber er ist nun mal meine Lieblingstasche. Da passt alles rein - Notizbuch, 14 Kugelschreiber, Kalender, Geldbeutel, Handy, Lippenstifte, 53 Kassenbons, Weingummi, Pfefferminz, Schlüsselbund und Kamera. Das schleppe ich nämlich an einem durchschnittlichen Arbeitstag mit mir herum und reduzieren geht nicht. Da ist es schon extrem hilfreich, wenn der Rucksack auf den Schultern landet, während ich fotografiere. Oder unempfindlich genug ist, falls er doch mal im Eifer des Gefechtes auf dem matschigen Boden landet. Im Dezember häufen sich nämlich die Draußen-Termine, Weihnachtsmärkte lassen grüßen. Solange das so ist, müsst ihr halt von Zeit zu Zeit mit dem Plaste-Teil leben :-) Im Januar beginnen dann die Neujahrsempfänge und die Jahreshauptversammlungen, da darf der Rucksack Pause machen. Die finden drinnen statt.







Ist Euch bei einer Tasche die Praktikabiliät oder das Aussehen wichtiger? Oder habt ihr eine Tasche, die beides kann? Was müssen Eure Taschen so mitmachen?

Liebe Grüße

Fran
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