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Channel: Fran-tastic! Leben, Mode und mehr Ü50
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Gute Nacht, John-Boy. Oder: Latzhosen-Leidenschaft

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Hach, erinnert Ihr Euch noch an die Waltons? Oder war ich die einzige, die diese Serie geliebt hat? Ich war zehn Jahre alt, als die erste Folge ausgestrahlt wurde, und das in Konkurrenz zur Sportschau am Sonntag. Das hatte diverse Diskussionen mit meinem Vater und meinem Bruder zur Folge... Bei den Waltons hatte sich immer alle so zuckersüß lieb, dass es kaum auszuhalten war. Quasi das Kontrasprogramm zum Kampf mit meiner knapp ein Jahr jüngeren Schwester ;-)

Ob die Waltons an meiner Liebe zu Latzhosen Schuld sind weiß ich nicht so genau. Auf jeden Fall liebe ich Latzhosen schon seit meiner Jugend. Da gab es in einem Ferienlager - ich muss 14 oder 15 gewesen sein - ein Mädchen, das besaß eine total angesagte Jeans-Latzhose. Ich habe für sie dreimal den Spüldienst übernommen, damit ich mir diese Hose ausleihen konnte. Nach dem Ferienlager habe ich mir dann meine erste Jeans-Latzhose gekauft und sie zu Tode geliebt.

Weil die Shorts- und Sommerkleid-Saison hier im Norden gerade Pause macht, habe ich das einzige Exemplar mal wieder aus dem Schrank gefischt. Eigentlich wohnte da noch eine zweite, schwarze Latzhose. Die haben mir die Rettungssanitäter bei meinem Unfall im Februar vom Leib geschnitten. Ich habe allen Ernstes im Rettungswagen gebettelt und gefleht, dass sie die Hose verschonen und mich kurz aus der Vakuummatraze befreien, damit ich die ausziehen kann. Die freundlichen Sanitäter erwiesen sich allerdings als komplett Humor- und Mode-resistent und haben trotzdem die Schere angesetzt. Im Krankenhaus hat man mir dann angeboten, die schäbigen Reste mit nach Hause zu nehmen. Danke auch.

Ich habe sie bisher nicht ersetzen können, denn Latzhosen scheinen zur Zeit nicht gerade der Trend-Burner zu sein. m Moment habe ich immerhin ein Exemplar von Levis im Visier, das nicht wie dieses hier an den Knien durchlöchert ist, sondern ganz ohne Löcher auskommt und damit dann auch wintertauglich wäre. Die Löcher in dem gezeigten Exemplar sind übrigens nicht in der heute vorhandenen Menge vorgesehen gewesen. Die sind tatsächlich dem Alter der Hose zuzuschreiben. Wie lange sie noch macht, weiß ich nicht. Ich fürchte, ihre Tage sind gezählt *schluchz*. 









Immerhin wäre damit der Beweis erbracht, dass Latzhosen auch noch mit 50 gehen. Und nein, ich möchte darüber nicht diskutieren. Das war eine Feststellung, keine Frage :-) Grandpa Walton trug die Dinger immerhin auch noch mit 80. Die Waltons gucke ich allerdings nicht mehr. Obwohl die Serie auch heute noch ausgestrahlt wird, wie ich gerade bei der Recherche erfahren habe. Vielleicht sollte ich nochmal reingucken? Aber vermutlich würde ich ob der zuckersüßen Familie lediglich vom Sofa fallen.

Liebe Grüße

Fran


Wieder mal geschlampt ;-) - Lippenstift und Leder

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Ich hoffe, keiner hat gemerkt, dass der übliche Wochenrückblick gestern gefehlt hat. Kaum rühme ich mich, nach dem Urlaub endlich wieder in den Blog-Rythmus gefunden zu haben, ist schon wieder Essig. Schuld war das schöne Wetter am Wochenende und die Tatsache, dass ich übers Wochenende einen Abstecher nach Nordrhein-Westfalen gemacht habe. Da war nix mit WLAN und außerdem waren Reden, Spielen und Lachen viel wichtiger als der Blog. Muss auch mal sein :-)

Immerhin haben wir den kurzfristig zurückgekehrten Sommer in der letzten Woche für ein paar Fotos genutzt, bevor die Temperaturen hier auf deutlich unter 20 Grad zurückgehen sollen *bibber*. Naja, der Sommer hat sich in diesem Jahr irgendwie arg zurückgehalten, finde ich. In der übernächsten Woche sollte er sich allerdings nochmal anstrengen, dann habe ich nämlich Geburtstag! Und ich hatte nicht vor, die 51 im Regen zu begehen. Mitten in der Woche und außerhalb der Ferien Geburtstag zu haben finde ich übrigens blöd, nur so für`s Protokoll. Meinem lieben Töchtern habe ich zwar großzügig angeboten, ihnen für den Tage eine wichtig klingende Entschuldigung zu schreiben, aber die haben abgelehnt. Tse, DAS hätte mir mal passieren sollen. Quasi genehmigtes Schwänzen! Und die lehnen ab! Was, bitte, habe ich bei der Erziehung falsch gemacht?


Nix falsch gemacht habe ich beim heutigen Outift, finde ich. Das Top allerdings sieht gerade nicht so toll aus - beim Ausziehen habe ich es tatsächlich geschafft, einen Lippenstiftfleck gleich vorn in der Mitte zu hinterlassen. Der prangt da jetzt. Hat vielleicht irgendjemand einen Tipp, wie man Lippenstift aus Wildleder entfernt?

Das Top ist übrigens eigentlich der obere Part eines Zweiteilers mit dieser Shorts, die euch vor langer, langer Zeit mal gezeigt habe. Zusammen getragen ist das für meinen Geschmack aber etwas zu viel Pocahontas. Also habe ich einfach die weiße Boyfriend-Jeans dazu kombiniert, die ihr aus diesem Post kennt. Ganz schön wandelbar, das gute Stück. Ich hatte mich ja, als ich unsere Koffer schon abgeschrieben hatte - die Jeans steckte natürlich drin - schon auf die Suche nach einer weißen Boyfriend-Jeans „undestroyed“ gemacht. Ein hoffnungsloses Unterfangen. Deshalb bin ich heilfroh, dass das gute Stück wieder bei mir ist :-) Die rehbraunen Lederchucks haben schon ungefähr zehn Jahre auf dem Buckel, aber die sind einfach nicht totzukriegen. Neu dagegen ist der Rucksack, den ich in Valencia erstanden habe. Dafür habe ich die Damen Töchter ungefähr zwei Stunden lang durch diverse Läden und kreuz und quer durch die Altstadt gescheucht. Hat sich gelohnt, finde ich :-) Da passt nämlich alles rein, was ich täglich ins Büro schleppe - inklusive Getränke, Computer und tonnenweise Papierkram. Ich frage mich ja ständig, wie andere Menschen mit einer kleinen Tasche auskommen. Ich schaffe das allerhöchstens, wenn ich abends ausgehe. Und auch da ist es eine echte Herausforderung... Immerhin habe ich das Wichtigste dabei, falls das Haus mal abbrennt *grins*









Liebe Grüße
Fran


Nochmal 10 Tipps für erfolgreiche Modeblogger

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Warnung: Dieser Text kann Spuren von Satire enthalten. Und nein, ich habe keine bösen Erfahrungen gemacht oder Traumata erlitten. Und Schuhe passen immer nur demjenigen, der sie sich anzieht ;-)

Manchmal ist das Lesen von Modeblogs nicht nur in Sachen Outfits und Trends wirklich informativ. Man lernt auch etwas fürs Leben. Und, das wissen wir alle von unseren Eltern, etwas fürs Leben zu lernen ist immer gut. Erfolg zu haben ist mindestens genauso wichtig. Einen Einsteiger-Crashkurs für Blogger gab es vor einigen Wochen mit den 10 Tipps, mit denen man ein wahnsinnig erfolgreicher Modeblogger wird. Heute präsentiere ich Euch die Fortsetzung als Ergebnis von wochenlanger Undercover-Recherche. Investigatives Bloggen sozusagen. ;-) Nun aber aufgepasst, Stifte und Papier bereithalten und los geht`s.

1. Netzwerken ist alles

Wer nicht netzwerkt, der ist in der Bloggerwelt quasi nicht. Dabei ist es natürlich nicht egal, mit wem man netzwerkt. Es sollte schon jemand sein, der bereits erfolgreicher ist als man selbst. Niemals mit den Schmuddelkindern spielen! Also checkt bitte erstmal die Anzahl der Instagram-Follower, bevor ihr Euch jemandem andient. Möglich ist auch, sich eine Mailadresse zusammenzuklicken, die sich möglichst professionell anhört und dann die Mediadaten zu verlangen.

2. Richtig netzwerken

Finde einfach alles toll, was der Blog macht, mit dem du netzwerken willst. Dass du alles toll findest, kannst du nicht nur in Kommentaren ausdrücken. Schick Mails und Blumen! Kleine Geschenke erhalten die Freundschaft. Und falls du das Ziel der Netzwerk-Begierde irgendwann im richtigen Leben triffst, kommt ein Kniefall immer gut. Eventuelle Bedenken, zu unterwürfig zu erscheinen, solltest du stante pede über Bord werfen. Die braucht kein Blogger, der wirklich erfolgreich sein will.

3. Die Pferde wechseln

Von Bloggerkollegen muss man sich auch trennen können. Wenn ein Netzwerk beim Start eines Blogs hilfreich war, heißt das noch lange nicht, dass das eine Partnerschaft fürs Leben sein muss. Und selbst eine Trennung kann für neue Leser sorgen und zum Erfolg beitragen. Eine publikumswirksame Trennung erhöht garantiert die Klickzahlen. Probiert es aus, allerdings nur, wenn ihr wirklich sicher seid, dass ihr das Netzwerk nicht mehr benötigt.

4. Skrupel sind überflüssig

Von realen Freundschaften unter Bloggerkollegen sollte man unbedingt absehen. Die sind im richtigen Leben besser aufgehoben. Das heißt natürlich nicht, dass ihr auf dem Blog nicht eine Herzensfreundschaft für die Leser inszenieren kann. Da geht immer was. Und so eine Tastatur ist geduldig. Ist es aus strategischen Gründen geboten, die Freundschaft zu beenden, tut das wenigstens nicht weh. Sollte der „Herzensfreund“ da etwas falsch verstanden aka das Ganze ernst genommen haben - keine Skrupel bitte. Das war ja nun auch wirklich nicht schlau von ihm. Selbst schuld also.

5. Kooperationspartner gewinnen

Ein Blogger aus deinem Umfeld hat eine Kooperation, die du selbst gern hättest, die dir aber nicht angeboten wurde? Da lässt sich doch ein wenig nachhelfen. Kontaktiere den Kooperationspartner und schwadroniere einfach ein wenig darüber, dass das Produkt bei dir wirklich besser aufgehoben wäre, weil deine Kompetenzen unübertroffen sind. Biete selbstlos deine Dienste an. Falls das nicht zieht, kannst du dem Kooperationspartner immer noch unter dem Siegel der Verschwiegenheit mitteilen, dass der Blogger sich in seinem Umfeld über Unprofessionalität beschwert hat. Das zieht dann garantiert.

6. So tun als ob

Du hast immer noch keine Kooperation mit dem erstrebten Luxuslabel ergattert? Dann tu einfach so als ob. Erzähle deinen Bloglesern über den unglaublich herzlichen Kontakt mit Label XY und halte die dazugehörige Tasche/das dazugehörige Parfum/whatever in die Kamera. Wenn du Werbung sowieso nicht kennzeichnest, fällt garantiert niemandem auf, dass du die vermeintliche Kooperation nur erfunden hast.

7. Liefere den Fotobeweis

Stellt sich der Bekanntheitsgrad nicht schnell genug ein, besuche Blogger-Events. Lass dich mit möglichst vielen möglichst bekannten Bloggern ablichten. Poste die Fotos im Rahmen eines Eventberichtes und schreib über die Blogger, als wären sie deine besten Freunde. „Endlich wieder meine liebe XY getroffen und wir hatten sooo viel zu erzählen. Küsschen, XY!“ kommt immer gut. Keine Angst, sie wird das eh nicht lesen. Um was es bei dem Event ging, brauchst du nicht dringend zu erwähnen. Du könntest so tun, als sei es ein gaaaanz privates Treffen gewesen. Das zieht!

8. Von Events berichten

Um was es bei Events geht, ist nur dann wichtig, wenn es mögliche Kooperationspartner betrifft. Falls Produkte vorgestellt werden, die du gern hättest, solltest du sie natürlich erwähnen. Besuchst du eine Messe, bei der kein Kooperationspartner in Sicht ist, brauchst du den Unternehmen nicht auch noch den Gefallen tun, sie namentlich oder sogar mit Produktfotos zu erwähnen. Bei einer schnarchlangweiligen Fashion-Show mit Klamotten, die du sowieso nie anziehen würdest, reicht es, den Designer in einer Fußnote unterzubringen. In diesem Fall konzentriere dich auf Punkt 7.

9. Tipps und Tricks zur Goodie-Bag

Wirklich wichtig ist bei einem Event sowieso nur eines: Die Goodie-Bag. Sieht zu, dass du gleich zu Beginn eine ergatterst. Keine falsche Bescheidenheit! Falls erforderlich ist es übrigens ein Kavaliersdelikt, anderen Bloggern die Goodie-Bag zu klauen. Wer will schon ein langweiliges Event, bei dem es nur billigen Sekt gab, auch noch mit leeren Händen verlassen? Siehste. Den Inhalt der Goodie-Bag solltest du natürlich deinen Lesern vorführen. Und damit die nicht neidisch werden, sondern auch etwas davon haben, verlost du die Goodie-Bag auf deinem Blog. Aber nimm vorher alles raus, was du gern behalten würdest. Für die Leser reichen der Rest in jedem Fall. Die sind auch für Brotkrumen dankbar.

10. Die Fehler machen immer andere

Mach die eines klar: Du machst keine Fehler. Fehler machen andere. Sollte irgendjemand dich mit Kritik jedweder Art an deinem Blog belästigen, solltest du ihn möglichst publikumswirksam an den Pranger stellen. Dazu bietet sich natürlich ein Blogpost an, in dem du irre tapfer erklärst, dass es da jemanden gibt, der dir seit langer Zeit schaden will. Du nennst selbstverständlich keinen Namen, weil du niemandem etwas Böses willst. Aber du baust geschickt ausreichend viele Hinweise ein, damit selbst dem größte Depp klar wird, wer gemeint ist. Wenn du demjenigen dann noch großzügig und öffentlich verzeihst, sollte kein Schwein auf die Idee kommen, dass du für den Fehler verantwortlich warst.


Und sonst so? KW 31/32

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Ich habe es geschafft! Wenn schon sonst nichts, dann wenigstens, die sechste Staffel von „Game of Thrones“ endlich zu gucken. Der beste Gatte von allen hatte den Staffelpass besorgt. Wochenlang habe ich Anlauf genommen, aber es wurde Abend für Abend so spät, dass ich regelmäßig vor dem Fernseher eingeschlafen bin. Die senile Bettflucht scheint noch meilenweit entfernt, im Moment brauche ich scheinbar sehr viel Schönheitsschlaf! Nu hab ich`s endlich geschafft und vermutlich darf ich hier auch nicht spoilern.... nagut, ich tu`s nicht. Obwohl es schwer fällt :-)

Zwischen GoT, ganz schön viel Arbeit und einem erneuten Zahnarztbesuch (freuen wir uns gemeinsam auf den Mehrteiler „Fran bekommt ihre erste Krone“) war nicht so richtig viel nicht los. Die Schulferien in Niedersachsen sind übrigens auch beendet, so dass langsam wieder Routine einkehrt. Also habe ich es tatsächlich geschafft, in meinen gewohnten Blogrythmus zurückzufinden. Tja, und dann kam diese strunzdoofe Sommergrippe dazwischen,d ie mich für ein paar Tage komplett ausschaltete. Prompt fiel der Wochenrückblick am letzten Sonntag aus, der Post am Freitag ebenfalls. 

Gottseidank verpasst man mit einer Sommergrippe in diesem Jahr nicht etwa den Sommer, sondern höchstens ein bisschen Regen und Temperaturen um 18 Grad :-)
Dafür habe ich am Freitag, mit Erkältungsmedikamenten bis unter den Rollkragen vorsorgt, doch den Weg zum ersten Festival meines Lebens angetreten. Unter uns kann ich`s ja zugeben. Ich war vorher noch NIE auf einem Festival. Open Air-Konzerte klar, aber so ein richtiges Festival mit bekannten Bands und tagelang Musik ohne Ende? Nö. In meiner Sturm- und Drangzeit gab es davon nur wenige in Deutschland und einen Coachella-Hype gab es damals auch noch nicht. Vermutlich gab es damals nicht mal das Coachella Festival. Als dann meine Kollegin anmerkte, dass sie aufgrund anderer Termine den Freitag mit dem Auftritt von Noel Gallagher nicht wahrnehmen kann, habe ich ganz selbstlos meine Unterstützung angeboten :-)

Dass eine Akkreditierung für den Foto-Graben bedeutet, sich mit fast ausschließlich männlichen, mindestens zwei Meter großen Fotografen um den besten Platz vor der Bühne zu balgen war mir vor meinem ersten Festivalbesuch ehrlich gesagt auch nicht klar. Beim nächsten Mal gewinne ich!
Hach, der Mann kann nicht nur singen, sondern sieht auch noch wirklich lecker aus.
Die High Flying Birds sind zwar nicht Oasis, aber ich fand sie einfach klasse. Und Mr. Gallagher kann`s einfach.
Erkältungs- und wetterbedingt wurde aus dem Blogger-Festival-Outfit mit Hippiekleidchen und Sandalen nix. Daunenjacke, darüber Regenjacke, Jeans und Doc Martens waren angesagt. War aber egal, denn im Hippiekleidchen lief da sowieso niemand rum :-) Das Festival - A Summers Tale - ist nämlich eher für ganz normale Menschen gesetzteren Alters gedacht. Bloggern um die 20 begegnet man da mit höchster Wahrscheinlichkeit nicht. Dafür muss, auch wenn das Wetter nicht ganz mitspielt wie in diesem Jahr, nicht im Schlamm wühlen, denn das Vielseitigkeitsgelände in Luhmühlen punktet damit, dass es kein Schlammloch ist, sondern ein super gepflegtes Gelände, bei dem man trotz Regen nicht mit Matsch rechnen muss. Kein Matsch, keine Dixi-Klos und kein warmes Bier - fand ich klasse. Stattdessen war es unglaublich entspannt, das Programm ist irre vielfältig und die Musik wirklich gut. Kann ich wirklich empfehlen! Ich bin im nächsten Jahr auf jeden Fall wieder da!

Kleine Impression vom Festivalgelände. Hach, das war richtig, richtig schön.
Ich hoffe, ich kriege es in der kommenden Woche dann endlich hin, wieder im gewohnten Rhythmus zu bloggen. Am Mittwoch darf ich erstmal meinen Geburtstag feiern und im Moment sind tatsächlich Sonnenschein und halbwegs sommerliche Temperaturen angesagt. Mal gucken, ob die Vorhersage hält, was sie verspricht.

Liebe Grüße

Fran

Tücken der Technik und ein Spitzenkleid

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Viel hätte nicht gefehlt und dieser Post hätte aus technischen Gründen ausfallen müssen. Als ich nämlich diese Fotos und noch diverse andere von der Speicherkarte in der Kamera auf den Rechner kopieren wollte, da behauptet der doch tatsächlich, der Foto-Ordner sei leer. Hä? Dieser Fotoordner beinhaltete ungefähr 200 Fotos von zwei beruflichen Terminen und dieses Outfit. Die KANN nicht leer sein. Und wenn er es doch ist, dann habe ich ein größeres Problem. Nicht wegen der Outfitbilder. Die sind verschmerzbar. Aber wegen der restlichen Fotos. Panik macht sich breit.

Gaaaanz tief durchatmen. Anderer Rechner, anderer Adapter für die Speicherkarte. Der Ordner ist immer noch leer. Die Panik iwrd größer. Dritter Rechner, gleiches Ergebnis. Zurück in der Kamera spricht die Speicherkarte gelassen aus, was mir gerade Angstschweiß auf die Stirn zaubert. Keine Fotos. Mist, Mist, Mist! Während ich gerade erwäge, die Kamera gegen die Wand zu werfen und die Speicherkarte im Klo zu versenken, bleibt der beste aller Ehemänner völlig ruhig und verschwindet samt dem kleinen Übeltäter im Keller. Und während ich eine Viertelstunde später noch immer nicht weiß, ob ich toben oder heulen soll, taucht er nach einer Viertelstunde wieder auf und kündigt an, dass die Datenrettung gerade läuft.

Wenn ich ihn nicht schon längst geheiratet hätte - spätestens in diesem Moment hätte ich ihm einen Antrag gemacht. Eine Stunde später waren die Fotos wieder da! Inzwischen sind sie doppelt gesichert. Was genau passiert ist - keine Ahnung. Die Karte behauptet, die Fotos seien gelöscht worden. Ich habe sie aber NICHT gelöscht. Löschen Kameras eigenhändig ihre Speicherkarten? Haben da außerirdische Mächte ihre Hände im Spiel? Ich werde es nie erfahren. Aber ich kaufe mir heute eine neue Speicherkarte. Und werde nie, nie wieder über den Nerd im Manne schimpfen :-) So ein bisschen Nerd ist einfach großartig.


Großartig finde ich auch mein Spitzenkleid. Gesucht habe ich schon lange nach einem, aber es sollte bitteschön einen ganz simplen Schnitt haben. Wenn schon Spitze, dann für mich bitte kein überflüssiges Getüddel. Und das ist gar nicht so einfach. Der Sommer, der keiner ist, verlangte außerdem nach einer Jacke. Und da die Jeansjacke zur Zeit überstrapaziert wird - außer im Urlaub habe ich gefühlt in diesem Sommer ständig eine Jacke gebraucht - durfte der Parka wieder mal ran. Die Turnschuhe sind aus der Not geboren - für Sandalen war es wieder mal zu kalt und alles, was Absätze hat, geht immer noch nicht. Ich probiere es regelmäßig und gebe nach vier Schritten wieder auf. Wie das im Herbst werden soll, weiß ich noch nicht genau. Ungefähr die Hälfte meiner Stiefel haben hohe Absätze. Die will ich anziehen. Sonst werde ich bockig.








Um Kleider und Röcke geht es übrigens ab dem nächsten Monat. Die Ü30-Blogger haben sich eine neue Aktion ausgedacht, die am 22. August beginnt. Meinen Beitrag werdet ihr am 26. August sehen. Welches Kleid ich euch zeige, weiß ich noch nicht so genau. Wenn das mit dem Wetter so weitergeht, dann müsst ihr mit einem Herbstkleid Vorlieb nehmen, fürchte ich.

Liebe Grüße
Fran



Haben wir die Arschkarte?

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Die Werbungssau wurde mal wieder durchs Dorf getrieben, wie Mitbloggerin Sunny es formulierte. Grundlage der Diskussion waren zwei Artikel aus der Welt zum Thema Schleichwerbung auf Blogs.


Kurz gefasst geht es darum, dass auf vielen Blogs Werbung d.h. von Firmen bezahlte Posts oder Posts über Dinge, die dem Blogger kostenlos und mehr oder weniger unverbindlich zur Verfügung gestellt wurden, nicht eindeutig gekennzeichnet ist. Die Kennzeichnung ist Pflicht. Wie eine Kennzeichnung auszusehen hat, ist nicht bis ins letzte Detail festgelegt. Festgelegt ist aber, dass Werbung für jeden Leser auf den ersten Blick erkennbar sein muss.  Viele Blogger halten sich an diese Regelung. Und vermutlich genauso viele tun das nicht, manchmal mit wirklich haarsträubenden Begründungen, die ihr in den Artikeln der Welt nachlesen könnt. Mein persönliches Highlight ist ja: Wenn mir das Produkt so gut gefällt, dass ich es mir selbst gekauft hätte, dann kann ich den Hinweis auf Werbung weglassen. Denn dann ist das ja eigentlich keine Werbung. Erinnert mich persönlich ein bisschen an Pippi Langstrumpfs „Ich mache mir die Welt, wie sie mir gefällt“.

Weil er eine oder andere Leser über Werbung die Nase rümpft - ob das gerechtfertigt ist, soll hier nicht Gegenstand der Diskussion sein - ist ein auf den ersten Blick weitgehend werbefreier Blog für viele Blogger und Leser erstrebenswert. Das erspart auch die eine oder andere Diskussion mit Lesern, die Werbung nicht so sehr mögen und denken, „ihr“ Blog habe für alle Ewigkeit werbefrei zu sein.

„Hat nicht derjenige die Arschkarte, der kennzeichnet?“ lautet dann die Zauberfrage, die auch unter Sunnys Post gestellt wurde. Ja und nein. Je nachdem, wie man Arschkarte definiert.

Wenn man es als Arschkarte bezeichnet, dass einem vielleicht einige Kooperationen durch die Lappen gehen, weil man auf eine ordnungsgemäße Kennzeichnung besteht, dann lebt man eben mit der Arschkarte aka weniger Einnahmen oder Produktmuster. Und entdeckt vermutlich öfter mal Kooperationen, die man selbst abgelehnt hat, auf Blogs, die es mit der Kennzeichnung weniger genau nehmen. Darüber kann man sich ärgern. Muss man aber nicht.

Im Gegenzug hat man keine schlaflosen Nächte, falls doch irgendwann eine Abmahnwelle losgetreten wird oder sich der Verbraucherschutz auf die Suche nach Werbungs-Sündern macht. 

Zurück zur Arschkarte. Die habe ich im Prinzip immer dann, wenn ich mich an Vorgaben halte, die andere umgehen.

Jeder, der in Deutschland seine Steuererklärung wahrheitsgemäß ausfüllt, hat im Prinzip die Arschkarte und zahlt mehr Steuern als derjenige, der trickst. Die gleiche Arschkarte habe ich, wenn ich mein Einkommen durch ehrliche Arbeit verdiene anstatt Banken auszurauben oder Omis zu bestehlen. Oder wenn ich im Büro nicht wie der Kollege das Kopierpapier klaue, sondern es selbst kaufe.

Wer sich an Gesetze oder Vorgaben hält, wird von Zeit zu Zeit das Gefühl haben, die Arschkarte zu ziehen, wenn er sich mit denen vergleicht, die sich nicht daran halten. Ob man die Arschkarte nun für sich akzeptiert oder sie lieber weiterreicht, das muss jeder für sich entscheiden.

Liebe Grüße
Fran




Erster Blick auf die Herbsttrends *Werbung*

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Eigentlich wünsche ich mir ja, dass der Sommer bleibt. Naja, was heißt hier bleibt - so richtiges Sommerwetter hatten wir hier im Norden in diesem Jahr gefühlt immer nur drei Tage lang... Inzwischen werden die Tage fühlbar kürzer und demnächst ist dann wohl endgültig Schluss mit der Hoffnung auf 30 Grad. Dann heißt es wieder Shorts und Sommerkleider einmotten und so langsam die Pullover rausholen. *schluchz*

Und da wären wir dann auch schon bei der Frage: Was tragen wir denn im Herbst so? Die Zeitschriften überbieten sich gerade mit den neuen Trends und auch online ist schon Einiges zu finden. Und klar sind wir ja alle schon erwachsen und rennen Trends niemals hinterher ;-) Genau genommen tragen wir sowieso nur, wozu wir Lust haben und wenn wir einen Trend aufgreifen, dann nur, weil er zu uns passt. Erwachsen bin ich zwar auch, aber trotzdem mag ich es, ab September durch die Läden zu bummeln und zu schauen, wohin der Trend-Zug fährt. So ganz unbeeindruckt lässt mich der nämlich trotz meines Alters nicht.

Ganz oben auf der Trendliste: Samt. Samtblazer, Samtblousons, Samtblusen, Samthosen - die Invasion von Samt ist in einigen Online-Shops schon spürbar. Irgendwann, vor vielen, vielen Jahren gab es schon einmal den Samt-Overkill. Ob ich da mitmache? Keine Ahnung. Immerhin bin ich im Besitz eines Paares Samtpumps :-) Als ich die kaufte, guckte die gesamte Familie etwas schräg. Tja, nun dürfen sie stolz auf mich sein. Ich hatte damals schon eine Trend-Spürnase *grins*



Wesentlich lieber ist mir Trend Nr. 2: Lackleder. Von vielen immer noch ein bisschen in die Rotlicht-Ecke gedrängt finde ich Lackleder, ob Schuh oder Jacke oder Hose, einfach klasse. Auf meine Lacklederhose, die die letzten Monate im Winterquartier verbrachte, freue ich mich jetzt schon. Ihr kennt sie aus zwei Posts: Hier und hier. Ein Blouson mit Lackleder-Einsätzen hängt schon seit Jahren im Schrank, Stiefeletten aus Lackleder ebenfalls.



Dann hätten wir da noch einen Trend, der mit ziemlicher Sicherheit an mir vorbeigeht: Karos. Och nö, da setze ich wohl aus. Genauso wie bei Schluppen- oder Rüschenblusen. Rüschen trug ich zuletzt vor gefühlten 100 Jahren, als ich noch Turniere tanzte. Mitte der 80er waren Rüschen an Turnierkleidern der letzte Schrei. Nunja, eine Wiederholung an mir  schließe ich mal kategorisch aus :-) Genauso wie die der 70er. Schlaghosen sind durchaus ok, aber diese Muster... Ich erinnere mich noch genau an eine völlig irre Tapete, die seit der Fußball-WM 1974 die Wände des Esszimmers meiner Eltern zierte. Äh ja, beim Anblick dieses Tapetenmusters war zumindest Übergewicht ausgeschlossen... Und da ich mit Mustern sowieso sparsam bin, bleibe ich es wohl auch weiterhin.

Dann wäre da noch der Uniform-Trend. Mit Uniformjacke läuft man bei mir schon immer offenen Türen ein. In meinem Vorleben muss ich wohl einmal ein Zirkusdirektor gewesen sein :-) Diverse zu diesem Beruf passende Jacken wohnen auf jeden Fall schon bei mir.



Was ich außerdem mag, sind Patches. Habt ihr auch schon hier auf dem Blog gesehen. Die eine oder andere findet sie vermutlich unpassend für eine Ü50erin. Ich nicht.


Und was kommt farbtechnisch auf uns zu? Soweit es im Moment zu sehen ist die übliche Mischung aus weinrot, das Jahr für Jahr einen neuen Namen erhält, grau, schwarz, braun und dunkelgrün. In diesem Jahr werden die Herbstfarben durch alles ergänzt, was metallisch schimmert. So ein silberfarbener Plissee-Rock... och, den könnte ich mir durchaus vorstellen. Silberfarbene Schuhe habe ich mir immerhin schon gesichert, sogar in zwei Ausführungen. Die zweite gibt es in den nächsten Tagen zu sehen. Gold dagegen kommt nur in den Safe. Nicht an mich.



Guckt man in die Online-Shops, findet man noch immer viel Sommerliches und so richtig trendig geht es auch noch nicht zu. Die „World of Esprit“ bei Peek & Cloppenburg etwa bietet mehr zeitlose Klassiker als kurzlebige Trendstücke. Die eine oder andere Schluppenbluse taucht zwar auch schon auf, aber noch fährt der Trendzug wohl sehr langsam an.

Das ist gut, denn so habe ich noch ein bisschen Zeit, mir zu überlegen, ob Samt nicht doch einen Versuch wert ist. Und der Sommer hat auch noch die eine oder andere Chance, sich zu zeigen :-)

Habt ihr schon Lieblingstrends für den Herbst ausgemacht?
Liebe Grüße
Fran


Werbung - Mit Unterstützung von Peek & Cloppenburg





Spaziergang in Jeans, T-Shirt und Patches, Krabben inklusive

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Patches sind Trend


Patches, also Aufnäher, sind schon seit dem letzten Jahr vermehrt auf Jeans und Shirts zu finden und dieser Trend soll auch im Herbst anhalten. Das zumindest behaupten diejenigen, die sich damit auskennen. Prima, denn ich mag diesen Trend. Jeans mit Aufnähern waren schon in den Achtzigern angesagt. Ich erinnere mich an eine Jeans, die über und über mit bunten Patches versehen war und die ich getragen habe, bis sie sprichwörtlich in Fetzen von den Beinen fiel. Als ich im Frühling das T-Shirt bei Zara entdeckte, war es natürlich meines. Die passende Jeans entdeckte ich dann im Urlaub in Valencia. Da war es allerdings viel zu heiß für eine Jeans. Hier in Norddeutschland nicht, da passen Jeans fast immer, zumindest für Hundegänge.

Hochbetrieb an der Elbe


Shorts trage ich dabei fast nie, denn es kommt durchaus vor, dass der Weg durch Brennessel-Felder an der Elbe führt, weil die Sandstrände bereits durch Angler belegt sind. Ein Angler hat nämlich mindestens drei Angelruten dabei und da der gemeine Angler nur in Rudeln auftritt, stehen im Sand oft ganze Batterien an Angelruten. Dazu kommen während der Hamburger Sommerferien noch Scharen von Ausflüglern. Wenn dann jedes Fleckchen Sandstrand belegt ist, bleibt mir und dem Hund nur noch die Wildnis. Fine liegt nämlich Wasser und für ein Bad in der Elbe tut sie alles. Ich natürlich auch, also rein in die Wildnis. Diesmal hatten wir allerdings Glück, die Slip-Anlage war frei. Dort lässt der letzte Fischer im Dorf sein Boot in die Elbe, daher ist das Stück Weg asphaltiert.

Nicht so lecker: Wollhandkrabben


In der Nähe der Slipanlage finden sich im Sommer immer die niedlichen Tierchen, die ihr auf dem zweitletzten Fotos seht. Das gute Stück habe ich extra aus dem Wasser gefischt, um meine Tochter zu erschrecken. Das ist eine Wollhandkrabbe, allerdings ein kleines Exemplar, und die gibt es hier im Sommer in Massen. Irgendwann kamen sie angeblich als blinde Passagiere aus Asien nach Hamburg und fanden die Elbe wohl ganz gemütlich. Seitdem vermehren sie sich. Und vermehren sich. Und vermehren sich. An der Fischtreppe ganz in der Nähe sieht man sie im Sommer zu Hunderten krabbeln. Die Möwen freuen sich über das leckere Essen. Die Fischer sind weniger begeistert, wenn sich die Hälfte des Fangs als Krabben entpuppen. In Asien werden die gern gegessen, aber der Versuch, sie in Deutschland anzubieten, war wohl ein echter Flop. Also kippen die Fischer den unerwünschten Beifang an Land aus und manchmal begegnet man den lieben Tierchen dann auch im Garten, wenn die sich verlaufen. Die Kinder hatten fürchterliche Angst vor den Viechern, als sie noch klein waren. Ein bisschen Erschrecken funktioniert heute auch noch :-)







Krabbelnde Grüße
Fran

Jeans & T-Shirt: Zara




Hoch lebe das Klischee! Oder: Super-Fran vs. Super-Blogger ;-)

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Warnung: Dieser Text kann Spuren von Satire enthalten. Er ist mit einem leisen Lächeln zu lesen. Wer dazu nicht in der Lage ist: Finger weg!

Das gemeine Klischee ist ja sowas von out. Man sortiert Menschen nicht in Schubladen, das ist böse! Aber manchmal, da sitzt dieses kleine Teufelchen auf meiner Schulter und hat eine Riesenkommode dabei. Mit gaaaaanz vielen Schubladen. Und wenn ich dann nichts Besseres zu tun habe, dann ziehe ich einfach mal an den Knäufen der Schubladen und mache sie auf und wieder zu und - schwupps - ist doch was drin gelandet. Manchmal sperre ich mich sogar selbst in eine Schublade :-).

Komischerweise passiert mir das gern einmal, wenn ich mich durch die Welt der Hochglanz-Blogs, der wahren Influencer des Blogosphäre bewege. Lauter unglaublich tolle, unglaublich entspannte Menschen. Die Super-Blogger. Und dann bin da ich: Super-Fran. Let the games begin.

Bevor sich jetzt wieder jemand angegriffen fühlt: Alle nicht genannten Namen der handelnden Personen, die in der Realität natürlich gar nicht existieren, sind frei erfunden. Das gilt ebenso für alle Handlungen, alle Kooperationen, alle Ehemänner, für einfach alles.

Die Super-Bloggerin ist immer, aber auch immer gut drauf. Sie ruht in sich. Sie hat ihren Mittelpunkt gefunden. Ihr Leben ist spannend. Quasi täglich erlebt sie tolle Abenteuer, trifft wahnsinnig spanende Menschen, beginnt und beendet den Tag mit einem Lächeln und ist gut drauf. Langeweile, Stress oder schlechte Laune? Gibt es nicht. Den täglichen Nerv-Kram erledigt sie quasi zwischen vier und sechs Uhr morgens, als gleich im Anschluss an die mit Champagner durchfeierte Nacht, um die Leserschaft damit nicht zu belästigen. (Merke: Die Leserschaft will sowieso nur Bilder gucken und bitte niemals mit alltäglichem Kram belästigt werden.) Nervige Kinder, blöde Chefs und Ehemänner, die Zahnpastakleckse im Waschecken hinterlassen, gibt es in Bloggerhausen nicht. Die werden genauso wie der Berg Bügelwäsche unter den mit irre viel Liebe ausgesuchten schwarz-weißen Teppich in der stylishen Wohnung in einer der Metropolen dieser Welt befördert.
(Anmerkung des Verfassers: Manchmal frage ich mich, ob sie dort irgendwann wieder hervorkriechen und in ein Instagram-Bild springen. Oder ob sie modern und müffeln. Dann gibt es Probleme, sobald Insta-Odeur erfunden wird.)

Super-Fran ist zwar wirklich oft, aber garantiert nicht immer gut gelaunt. Ihr Mittelpunkt? Ja, der muss irgendwo sein. Wenn sie Zeit hat, sucht ich ihn. Der liegt vermutlich gleich neben diesem Fahrradschlüssel, der vor zwei Jahren spurlos verschwand. Super-Fran liebt ihr Leben, ihre Familie, ihre Hund und sogar  ihren Job. Das ist aber kein Grund, von Zeit zu Zeit nicht mal so richtig wütend auf alle zu sein und entsprechend rumzupesten. Sie erlebt nicht täglich neue Abenteuer, sondern irgendwie verdammt oft einen Murmeltier-Tag. Es gibt Tage, da ist sie schon mit dem Klingeln des Weckers genervt. Und springt wahrlich nicht fröhlich aus dem Bett, genießt mit allen Sinnen die ersten Sonnenstrahlen, um anschließend den vom Gatten liebevoll per Hand aufgebrühten Kaffee mit handgeschlagenem Milchschaum lächelnd entgegenzunehmen, sondern schleppt sich mit grantigem Blick auf den Rest der immer noch pennenden Familie und das ganz und gar unstylishe Chaos in der Küche zum Vollautomaten und ist gerade noch in der Lage, auf den Knopf zu drücken. Und bei der ersten Zigarette des Tages denkt sie ernsthaft darüber nach, dem Schwalbennachwuchs, der lautstark direkt über dem Schlafzimmerfenster plärrt, den Garaus zu machen.

Die Super-Bloggerin hat Zeit. Nicht nur dazu, untadelige Fotos von sorgfältig durchkomponierten Outfits zu schießen. Nein, sie schafft es nebenbei auch noch, mindestens drei Instagram-Fotos pro Tag hochzuladen, die ein traumhaftes Frühstück, ein wunderschönes Detail aus der selbstverständlich auf Hochglanz polierten Wohnung, ersatzweise einen riesigen Blumenstrauß, natürlich vom Liebsten ins Büro geschickt, und ein phänomenales Outfit für die abendliche Me-Time zu zeigen. Der Termin bei Friseur oder Kosmetikerin, der entspannte Bummel durch ein bis zwei Luxus-Läden, der Gang ins Fitness-Studio oder der total relaxte abendliche 15-Kilometer-Lauf passen spielend in den Tag, neben dem erfolgreichen Vollzeitjob in einer Führungsposition.

Super-Fran zieht nicht selten am Morgen in fürchterlicher Eile, weil der Hund mal wieder einem Kaninchen hinterherträumte anstatt die Spaziergeh-Zeit minutiös einzuhalten, irgendein Outfit aus dem Schrank, das sich beim ersten Blick auf den Spiegel als „geht gar nicht“ erweist, um dann weitere Klamotten von den Bügeln zu reißen und schlussendlich auf einem riesigen Berg nix anzuziehen zu landen. Kein Instagram-taugliches Bild, sorry. Bevor Super-Fran ins Büro fährt, schafft sie es gerade noch, den Abwasch zu erledigen und die größten Stolperfallen im Haus zu entsorgen. Im Büro gibt es keine Blumen, sondern erzürnte Leserbriefe. Ihre Friseurin hat in den nächsten Wochen keinen Termin frei. Und nach Redaktion, Terminen, Fütterung der Raubtiere, niederen Putzarbeiten und Wäschebergen sinkt sie oft genug ermattet aufs Sofa anstatt fröhlich und federleicht um den Deich zu joggen. Den Chefredakteursposten hat sich derweil natürlich ein Mann unter den Nagel gerissen. Super-Fran bleibt weiterhin auf der Berichterstattung über die Geflügelzüchtern hängen.

Die Super-Bloggerin hat Muße (ja, das schreibt man mit ß. Muse ist etwas anderes. Nachzulesen im Duden) und Zeit, ihrer Familie täglich mindestens drei vollwertige, höchst gesunde, vegane, herrlich angerichtete Mahlzeiten zu bereiten, zu denen selbstverständlich gesundes Wasser getrunken wird, zwischendurch einen dekorativen Sweet-Table vorzubereiten und nicht nur die eigenen Kinder, sondern täglich noch mindestens dreißig unheimlich gute Freunde und Herzensmenschen mit Speis und Trank glücklich zu machen. Total easy, ey. 

Super-Fran rettet derweil ihre Cola Zero vor dem Zugriff der Kollegen. Irgendwann wird ihr Magen sich in Wohlgefallen auflösen. Hat schon ihre Mutter prophezeit. Die einzigen Obstsorten, die sich verlässlich in der Obstschale befinden, sind Äpfel und Birnen. Fotogene Erdbeeren, Himbeeren, Granatäpfel und Kirschen, die sie tags zuvor aus dem Supermarkt respektive Hofladen zerrte, hat der Nachwuchs im Rahmen eines nächtlichen Fressanfalls vernichtet. Oh, in der letzten Ecke des Kühlschrankes ist noch ein Joghurt! Der muss schon über dem Verfallsdatum sein. Sonst wäre der längst verschwunden. Die Mega-Packung Kinderriegel hat Super-Fran versteckt. NOCH hat der Nachwuchs sie nicht gefunden. Also Kinderriegel zur Cola! Super-Fran wird früh sterben. In Windeseile wird ein leider nur vegetarisches Mittagessen (hey, vegetarisch - ist Super-Fran wenigstens in dieser Disziplin auf dem Weg zur Super-Bloggerin?) aus dem Hut gezaubert, das nicht die geringste Chance hat, fotografiert zu werden, bevor es in den Kindern verschwindet. Wenn Super-Fran es schafft, einmal pro Woche ihre beste Freundin für zwei Stunden zu sehen und ihr möglichst die Haare vom Kopf zu fressen, ist sie heilfroh. Also Super-Fran, nicht die Freundin. Die weiß genau, dass Super-Frans kulinarischen Talente eher auf der Nehmerseite liegen.

Die Super-Bloggerin bekommt zum Jahrestag des ersten gemeinsamen Supermarkteinkaufes mit ihrem Traumpartner mindestens eine Designertasche geschenkt. Der Mann ist selbstverständlich bester Freund, Geliebter, Kumpel, Vertrauter, Zahlmeister und noch viel mehr in Personalunion und mit ihm streitet man sich niemals nicht. Alle drei Tage ist eine Date-Night anberaumt, schließlich braucht man Zeit zu zweit, ohne den lästigen Nachwuchs. Der genießt derweil den liebevollsten Babysitter der Welt, der einen noch nie versetzt hat und in den die lieben Kleinen und die lieben Großen vernarrt sind, weil er bei jedem Einsatz nicht nur pädagogisch wertvoll spielt und die Kleinen ohne Wenn und Aber liebt, sondern ganz nebenbei noch das Haus wienert und den Garten auf Vordermann bringt. Ach ja, der monatliche Kurzurlaub zu zweit in den schönsten Luxusresorts dieser Welt wird von der Super-Bloggerin im Alleingang geplant. Dafür durchforstet sie tagelang das Netz für die geheimsten Geheimtipps völlig abseits dieser schmuddeligen Touristen.

Super-Fran fürchtet, ihr Mann kann sich an den ersten gemeinsam Supermarkteinkauf nicht mehr erinnern. Und selbst wenn er es könnte - der Sinn von Handtaschen in einer Preisklasse oberhalb von 500 Euro hat sich ihm noch nicht erschlossen. Mist. Immerhin brauchen Super-Fran und ihr Mann keinen Babysitter mehr, wenn sie abends ausgehen wollen. Das bedeutet aber leider auch, dass Haus und Garten eben nicht vom Babysitter gerichtet werden. Doppel-Mist. Wenn die beiden ins Kino gehen, wird in der Regel erstmal eine halbe Stunde über die Wahl des Filmes diskutiert. Und - sagt es bitte, bitte nicht weiter - sie haben sogar schonmal gestritten! Die Luxusresorts fielen der Tatsache, dass Super-Fran auf der Karriereleiter immer nur bis Sprosse drei kommt, zum Opfer. Und selbst im Kurzurlaub im Nicht-Luxus-Hotel hat sie nicht ausschließlich gigantischen Sex, sondern streitet manchmal. Vor allem dann, wenn sie Hunger hat.

Ihr seht selbst, bei Super-Fran herrscht noch mächtig viel Optimierungsbedarf. Und weil ein Blogger ja immer ein paar total geheime Projekte braucht, über die er im Moment noch nicht reden darf, aber bald, ganz bald erfahrt ihr exklusiv mehr, wollen wir doch mal sehen, ob da noch was zu retten ist. Bis demnächst in diesem Theater!

Liebe Grüße
Super-Fran
Nach Diktat verreist in Richtung Super-Blogger





Mein Kleid - mein Rock - ü30Blogger & Friends

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Warum ich Kleider liebe

Egal ob Winter oder Sommer - ich liebe Kleider. Noch mehr als Röcke, denn so ein Kleid hat einen unbestreitbaren Vorteil: Man zieht es an und ist fertig. Kein hektisches Suchen nach passenden Kombipartnern im Kleiderschrank. Anziehen, Schuhe dazu und gut. Im Herbst werden die Lieblings-Sommerkleider dann mit einer kuscheligen Strickjacke oder einem Pullover und Stiefeln wetterfest gemacht. Und im Winter greife ich am liebsten auf Strickkleider und Wollstrumpfhosen zurück. Die Erwähnung letzterer sollten die Klicks auf diesen Beitrag sofort in schwindelerregende Höhen treiben, wenn ich mir die Suchbegriffe der letzten Wochen so ansehe ;-)

Geburtstagsausflug an die Ostsee


Aber weg von Strumpfhose, zurück zum Kleid. Das habe ich Euch schon mal ganz kurz in einem Wochenrückblick gezeigt. Heute gibt es das gute Stück etwas ausführlicher. Fotografiert haben wir es anlässlich meines Geburtstagsausflugs nach Boltenhagen. Wenn im Hause Fran jemand Geburtstag hat, darf der nämlich bestimmen, was an diesem Tag passiert. Ich wollte an die Ostsee. Da sind wir oft, ist ja nicht wirklich weit von hier. In Boltenhagen allerdings war ich zuvor nur einmal, und zwar kurz nach der Wende. Da sah es noch äh ja, für westliche Augen etwas gewöhnungsbedürftig aus. Inzwischen hat sich viel getan. Die sozialistischen Platten-Hotels sind verschwunden, die alten Villen mit viel Liebe saniert und dazwischen sind relativ viele überraschend hübsche Neubauten entstanden. Der Strand ist hübsch und nicht allzu überlaufen. Nur die Neigung der Deutschen, sich am Strand mit allen verfügbaren Mitteln zu verbarrikadieren, die werde ich wohl nie verstehen.

Nein, es war nicht windig. Überhaupt nicht. Aber mit Sichtschutz fühlen wir uns am Stand wohl am wohlsten. Ich wäre nicht überrascht gewesen, wenn die "Parzellen" auch noch von Gartenzwergen bewacht worden wären ;-)

Das Lieblingskleid

Äh, eigentlich wollte ich ja zurück zum Kleid. Gekauft habe ich es bei COS. Von dort stammen die meisten meiner Kleider. Für Menschen, die es körpernah lieben, ist das nix. Für mich dagegen schon. Angetan hatte es mir nicht nur der V-Ausschnitt, sondern vor allem der asymmetrische Schnitt. Ich habe anfangs gezweifelt, ob ein schwarzes Kleid tatsächlich sommergeeignet ist. Es ist. Durch die Weite ist das Kleid luftig und der Stoff ist auch bei großer Hitze kühl. Das große Schwarze bekommt auf jeden Fall für mich den Titel „Lieblingskleid Sommer 2016“. Für den Ausflug habe ich das Kleid mit Turnschuhen kombiniert. Es funktioniert allerdings auch wunderbar mit Sandalen oder Pumps. Letztere habe ich abends zum Essen ausgeführt. Das erste Mal Absätze seit Februar. Sagen wir es so: Für die zehn Meter vom Auto zum Restaurant ging es. Weiter wäre ich nicht gekommen ;-)






In dieser Woche zeige nicht nur ich mein Lieblingskleid, sondern auch viele andere ü30-Blogger haben sich in ihre Lieblingskleider und -röcke geworfen. Guckt doch mal rein!

Liebe Grüße
Fran


Der Sommer ist zurück - Mit Seide und Fransen

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Für mich ein Grund zum Jubeln: Der Sommer ist zurück! So richtig, richtig sommerlich mit über 30 Grad und Sonne satt. Bei diesem Wetter macht mir sogar die blödeste Gartenarbeit Spaß - kein Witz. Meine Wetter-App behauptet, der späte Sommer bleibt nach einer klitzekleinen Pause heute und morgen noch die ganze Woche da, wenn auch „nur“ noch mit Temperaturen rund um 25 Grad. Ich freu mich :-)

Da es bei diesen Temperaturen an der Elbe ganz schön voll ist und ich wenig Lust auf Gedränge habe, zieht es mich eher an einen der zahlreichen Seen rundum. Ein ungestörtes Plätzchen am Wasser muss man sich dann allerdings mit manchmal abenteuerlichen Wegen durch die Wildnis erkaufen. Dafür bekommt man dann aber ein Froschkonzert und Gänsegeschnatter obendrein.


Die erste Wahl bei solchen Expeditionen ist meine allerliebste Lieblings-Sommerhose, weil Brennesseln und Shorts irgendwie inkompatibel sind. Die Seidenhose hat schon einige Jahre auf der Uhr. Sie stammt aus der H&M-Kooperation mit Marni und ist einfach nur unglaublich bequem und selbst bei 30 Grad angenehm zu tragen. Sollte sie irgendwann das Zeitliche segnen, wird sie ein Staatsbegräbnis und viele Tränen bekommen. Allerdings ist das gute Stück wirklich überraschend robust. Ich trage sie oft, sie wird häufig durch die Waschmaschine gejagt und zeigt noch keinerlei Ermüdungserscheinungen. Der dünne, fluffige Cardigan, den ich dazu trage, stammt übrigens aus dem Kleiderschrank von Tochter, klein. Eigentlich ist er mir mit den Fransen und dem eingestickten Muster etwas zu tüddelig. Aber da man ihn prima als decke zweckentfremden kann, durfte er mit und auf den Fotos gefällt er mir richtig, richtig gut. An die Füße kommen ein Paar Espadrilles, die ich vor mindestens genauso vielen Jahren wie die Hose mal bei Deichmann gefunden habe und die erstaunlicherweise nicht nur unsagbar bequem, sondern auch unsagbar haltbar sind.

Einen Nachteil hat der Cardigan übrigens: Man bleibt mit den Fransen überall hängen. Und wenn ich sage überall, dann meine ich überall. Jeder Grashalm scheint nichts Besseres zu tun haben als sich mit den Fransen inniglich zu verbrüdern. Selbst die Bommel an der Korbtasche waren vor den Fransen nicht sicher und ich war den halben Tag damit beschäftigt, das Ganze wieder zu entwirren. Mächtig unpraktisch, sowas. Also hängt das gute Stück inzwischen wieder im Schrank und schämt sich ;-)

Ich genieße derweil die Sommertage und ihr solltet das auch tun! Der Herbst kommt früh genug und hat auch noch diesen doofen Winter im Schlepptau. Also raus mit euch, in den Garten, auf den Balkon oder die Terrasse!







Liebe Grüße

Fran

Hose: H&M x Marni
Top & Cardigan: Zara
Schuhe: Deichmann
Tasche: Markt auf Mallorca

Und sonst so? August 2016

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So, es ist so weit. Ihr habt vielleicht bemerkt, dass die Wochenrückblicke immer spärlicher kamen und in den letzten zwei Wochen ganz ausfielen. Aufgrund akuter Arbeitsüberlastung wurde mir das alles zu viel. Und weil es sowieso nicht jede Woche so wahnsinnig spannende, irre interessante Dinge gibt, habe ich kurzerhand beschlossen, den Wochenrückblick künftig in einen Monatsrückblick zu verwandeln.


Alter unwichtig - wir haben dich trotzdem lieb. Tja, ich schwanke noch zwischen: "Boah, sind die frech" oder "Wie niiiiedlich" ;-)
Was war also los im August? Das Wichtigste zuerst: Ich hatte Geburtstag :-) Nun bin ich also endgültig auch und der Kategorie "ü50" angekommen. Bisher war ich ja mit 50 immer so am Rande, jetzt mit 51 mittendrin. Meine liebe Familie hat mir einen richtig netten Tag beschert, angefangen von einem ziemlich frechen Geburtstagskuchen, für den meine Kinder verantwortlich waren, über tolle Geschenke - eines seht ihr demnächst, aber dazu muss es noch etwas kühler werden - bis hin zu einem schönen Ausflug nach Boltenhagen, wo ich meine Füße wieder mal ins Meer halten durfte. Fotos von dem Ausflug konntet ihr anlässlich der Ü30-Blogger-Aktion rund um Röcke und Kleider schon sehen.


Vom ersten Festival-Besuch meines Lebens habe ich Euch noch im letzten Rückblick erzählt, daneben war ich natürlich ein paar Mal in Hamburg und habe ansonsten mein Fernweh gepflegt. Als ich am Sonntag Tochter, groß, zum Flughafen brachte, weil sie zur Seminarfahrt in Richtung Neapel startete, war ich ein kleines bisschen neidisch. Meine Lieblingskollegin macht ebenfalls Süditalien unsicher. Tja, und ich darf hier die Stellung halten. Völlig uneigennützig habe ich allerdings meinem Mann einen Kurzurlaub in Rom zum Geburtstag geschenkt :-) Wer also Rom-Tipps für mich hat, immer her damit!

Hochsommer

oder Herbstanfang?
Immerhin war der August zum größten Teil wirklich sommerlich. Auch wenn der Morgennebel schonmal den Herbst angekündigt hat, gab es in der letzten Augustwoche Sommer pur und den liebe ich. Der darf also gern noch ein bisschen bleiben. Das tut er auch, zumindest wenn ich der Wetter-App glauben darf. Braver Sommer!

Was gab es sonst? Irre viel Arbeit. Ich hoffe, das ändert sich im Oktober. Bis dahin habe ich nicht viel Hoffnung, ehrlich gesagt. Also Zähne zusammenbeißen und durch. Ein Tochterkind, das auf dem Trampolin wieder mal alles abgeräumt hat und wunderbare Nachmittage bei meiner Freundin.

Und dann wären da noch die zwei Lacher des Monats:


Habt ihr einen blassen Schimmer, was ein internetüberwachter Parkplatz ist? Wie überwacht dieses gefährliche Internet den bitteschön einen Parkplatz? Und was tut dieses Internet, wenn der Parkplatz rumzickt? Rätsel über Rätsel.


Und wenn wir Outfit-Blogger glauben, dass die Leute bei unseren Fotoshootings doof gucken - es geht noch eine Spur härter :-) Dieser junge Mann posierte bei einem Bummel durch Hamburg auf einer Brücke zwischen Bahnhof und Hafencity.

Liebe Grüße
Fran


Acht Tipps, wie aus Kleidern beste Freunde werden

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Bei der Aktion der ü30-Blogger in der vergangenen Woche war ganz häufig zu lesen, dass die Bloggerinnen und/oder die Leserinnen nur ganz selten oder nie Kleider tragen. Das hat mich daran erinnert, dass es mir bis vor einigen Jahren genauso ging. Zwischen 15 und 45  sah es kleidertechnisch wirklich mau in meinem Schrank aus. Kleider empfand ich als unpraktisch. Kleider waren gerade mal bei feierlichen Anlässen eine Option. Und selbst da warf ich mich lieber in einen Hosenanzug. Selbst meinen  eigenen Abiball habe ich im Hosenanzug bestritten.

Bei der Wahl des richtigen Schuhwerks zum Kleid sind Stiefel auf jeden Fall eine sichere Bank. Nur allzu weit sollte der Schaft nicht sein.

Heute ist das anders. Ich trage unheimlich gern Kleider, egal ob im Sommer oder im Winter. Der Kleiderbestand im Schrank wird immer größer. Allerdings hat es mich auch den einen oder anderen Fehlkauf gekostet, bis ich wusste, welche Kleider zu mir passen. Denn bei den ersten Kleidern nach 30 Jahren stand ich vor dem Angebot wie der sprichwörtliche Ochs vorm Berg. Welcher Schnitt? Welche Farbe?

Kleid über Jeans trage ich im Frühling und im Herbst gern. Dafür sollte das Kleid aber für mich nicht allzu lang sein.

Ein zusätzliches Problem - zumindest sah ich es damals so - waren meine Beine. Den Anblick konnte ich doch nun wirklich niemandem zumuten! Im Herbst und Winter ging es ja noch, da versteckt man sie einfach in blickdichten Strümpfen. Aber im Sommer? Nacktes Bein? Ich? Niemals! Diese weißen, krummen Dinger will echt niemand sehen. Aber irgendwann wurde es mir dann einfach zu warm. Pah, was andere mit bleichen, krummen Beinen können, kann ich auch! Und soooo schlimm sehen sie eigentlich gar nicht aus...

Asymmetrische Kleider mag ich gern. Die schönsten gibt es bei COS.

Gegen die Farbe musste Abhilfe her. Dreiwöchiger Urlaub am Strand war gerade nicht drin, also her mit dem Selbstbräuner. Erste Versuche endeten mit fleckigen Schienbeinen und dunkelbraunen Kniescheiben, aber man lernt ja auch im Alter noch dazu *grins*. Die Sache mit dem Selbstbräuner klappte irgendwann und derweil hatte ich das Angebot an Kleidern erst einmal online auf Blogs und in Shops und offline in Zeitschriften gesichtet und mir herausgesucht, was mir stilmäßig gefallen könnte. Dabei kristallisierte sich schonmal eine grobe Richtung heraus.

Im Herbst darf es dann sogar bei mir bunt werden. Allerdings komischerweise wirklich nur im Herbst.

Online wie offline gibt es Dutzende von Ratgebern, welcher Schnitt und welche Muster zu welcher Figur und zu welchem Stil passen. Das ist zwar informativ, aber mir irgendwie zu mühselig. Abgesehen davon habe ich bis heute nicht herausgefunden, welcher Farb- oder Figurtyp ich bin. Ich vermute ja, ich bin eine wilde Mischung. Da passt nix so richtig. Oder vieles. Also habe ich beschlossen, ich auf meine eigenen Augen und mein eigenes Gefühl zu verlassen.

Überaus praktisch ist ein Kleid übrigens auch, wenn man acht Wochen lang einen Gipsfuß mit sich herumschleppt.

Tja, und dann ging es los. Ab in die Läden und anprobieren. Übrigens allein. Keine beste Freundin, keine Tochter. Ich wollte erstmal selbst wissen, worin ich mich wohlfühle, bevor mir jemand reinquatscht. Ziemlich schnell war klar, was ich will. Für den Anfang am besten einfarbig und möglichst einfach geschnitten. Nichts, was hauteng ist. Nichts, was die Taille betont. Die habe ich nämlich nicht. Und nicht zu lang. Das macht meine kurzen Beine noch kürzer. Mich an den Anblick meiner Beine zu gewöhnen ging recht schnell.

Was die Sache übrigens erleichtert ist es, vor dem Spiegel ein Foto zu machen. Das tu ich inzwischen bei so ziemlich allem, was ich anprobiere, denn auf Fotos sieht vieles nochmal ganz anders aus als im Spiegel. Die eine oder andere Verkäuferin guckt dann durchaus neugierig oder auch mal missmutig, aber da muss man dann halt durch :-)

Für Weihnachten darf es dann auch gern mal ein wenig üppiger sein. Der Schnitt bleibt trotzdem einfach.

Gar nicht so einfach war es übrigens, die richtigen Schuhe zum Kleid zu finden. Da kam mir der aufkommende Trend, Turnschuhe zu jedem und allem zu tragen, eigentlich ganz recht. Wenn schon das Kleid ungewohnt war, war wenigstens die Fußbekleidung eine sichere Bank :-) Mit der Zeit kamen dann auch Sandalen oder Pumps und vor allem Stiefel. Die gehen zu Kleidern im Herbst und Winter immer.

Zwei Kleider habe ich gleich gekauft. Viele andere folgten. Und na klar, auch der eine oder andere Fehlkauf war dabei. Da ich zu Beginn sowieso nicht die wirklich teuren Stücke gekauft habe, war das zwar schade, aber zu verschmerzen.

Strickkleider sind prima, wenn es draußen noch kalt ist. Und völlig unkompliziert sind sie obendrein.

Heute trage ich das ganze Jahr hindurch Kleider und liebe sie. Nicht nur im Sommer ist ein Kleid oft viel luftiger und angenehmer als eine Hose. Im Winter, mit Strumpfhose, Overknees und Stiefeln sind sie wunderbar warm - wärmer auf jeden Fall als eine Jeans. Mit meinen Beinen habe ich mich angefreundet, auch ohne Strümpfe.

Turnschuhe zum Kleid sind sicher nicht jederfraus Sache. Meine schon.

Wer es jetzt auch versuchen möchte, dem lege ich folgende acht Tipps ans Herz:

  • Erstmal die Beine auf Vordermann bringen. Oder eine Strumpfhose nach Gusto anziehen. Letzteres fällt vielen einfacher als sich zusätzlich zum Kleid auch noch an den Anblick der eigenen nackten Beine zu gewöhnen.
  • Online und Offline stöbern, was gefällt. Die Lieblingsfarbe ist immer eine sichere Bank, genauso wie das Lieblingsmuster. Sammelt Bilder von Kleidern, die euch gefallen und findet heraus, was Euch daran gefällt. Weiß man das, wird die Suche einfacher.
  • Anprobieren. Entweder ihr bestellt online oder ihr geht einfach mal mit viel Zeit im Gepäck bummeln. Für mich war es einfach, die ersten Anproben ohne Kommentator im Hintergrund zu absolvieren. Die verunsichern mich nämlich nur.
  • Fotografiert, was Euch im Spiegel gefällt. Auf einem Foto sieht man viel mehr als im Spiegel. Und man kann auch drei Stunden später noch mal einen Blick auf das Kleid werfen. Ach, und beim Fotografieren bitte lächeln! Ein missmutiges Gesicht kann kein noch so schöne Kleid auffangen!
  • Noch mehr anprobieren. Eine Online-Bestellung hat den Vorteil, dass ihr zuhause ganz in Ruhe die Sache mit den Schuhen angehen könnt.
  • Wenn ihr herausgefunden habt, was euch selbst am besten gefällt, dann könnte ihr das Ergebnis auch der Freundin, dem Mann oder den Kindern präsentieren. Aber nicht als schüchternes Mäuschen! Brust raus, Bauch rein und los! Wer meckert, fliegt raus ;-)
  • Ist die Entscheidung gefallen, aber ihr müsst euch erst noch an das neue Kleid gewöhnen? Dann tragt es erst einmal unter Ausschluss der Öffentlichkeit zuhause Probe. Dann zum Spazieregehen. Und erst wenn ihr euch daran gewöhnt habt und das Kleid selbstbewusst tragt, ins Büro. Übung macht den Meister, auch beim Tragen von Kleidern!
  • Wer wie ich seine nackten Beine nicht soooo gern mag, der sollte das Ganze vielleicht im Herbst angehen. Dann ist Strumpfhosen-Zeit und die macht es einfacher.
Inzwischen mute ich dem Rest der Menschheit auch meine unbestrumpften Beine zu. Wer nicht hingucken mag, soll wegsehen ;-)

Liebe Grüße
Fran

Gouvernante? Sekretärin? Oder was?

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Einsam und allein baumelte dieses entzückende Kleidchen auf einem verlassenen Kleiderständer in einer vom Sale völlig verwüstete Zara-Filiale. Eigentlich war ich schon fast vorbei, auf dem Weg zu neuen, silbernen Schuhe, da hörte ich es leise weinen. Wer hätte da nein gesagt? Äh ja, vermutlich 90 Prozent der weiblichen Bevölkerung. Ein schwarzes, gerades Kleid mit weißem Kragen und weißem Abschluss. Könnte was für die Gouvernante von Klein-George und Marigold auf Downton Abbey sein. Dafür allerdings wäre es arg kurz. Also doch für die Sekretärin des örtlichen Sparkassendirektors?

So ungefähr lauteten auf jeden Fall die Kommentare meiner lieben Töchter, als ich ihnen meinen Fund präsentierte. Pah, die haben doch keine Ahnung. Die Jugend von heute! Die wollen uns in 30 Jahren regieren? Nee, wir waren früher anders. Echt jetzt. Ganz anders. Wir hatten wenigstens noch Respekt vor alten Leuten! *to be continued, wenn ich mich von meinem Lachflash erholt habe*

Wie auch immer, das Kleid musste mit. Tja, und dann gab es da ein Problem. Tochter, groß, und ich beschossen, dass das gute Stück einen adäquaten Hintergrund braucht. Also irgendwie städtisch. Nix da dieses Immergrün. Das wiederum ist gar nicht so einfach, wenn man da wohnt, wo man von der Erde fiele, wenn sie denn eine Scheibe wäre. Klar gibt es eine Stadt in der Nähe. Die hat sogar, alle Dörfer drumherum eingerechnet, 25000 Einwohner. Und sieht irgendwie nicht so richtig aus wie eine Stadt.... 


Außerdem hörten wir auf der Fahrt durch die Botanik dieses leise Plätschern und mussten natürlich nachgucken, was da plätschert. Tja, und dann konnte man auf diesem Mini-Sperrwerk am Entwässerungsgraben auch noch herumturnen! Also musste das Kleid doch wieder mit Grünzeug auf Bild gebannt werden. Anschließend haben wir aber noch die richtige Kulisse gefunden. Bei den Fotos käme doch kein Mensch auf die Idee, dass es sich da um ein winziges Transformatorhäuschen inmitten von Felder und Wäldern handelt, oder? Selbst eine großstädtische Szene mitten auf der Straße (nur für landwirtschaftlichen Verkehr) gibt es heute! Ihr dürft ob dieser grandiosen Location-Wahl jetzt applaudieren! Ach ja, für das Kleid auch ;-)








Und natürlich für die Tasche. Die hatte ich - welch Fauxpas - zuhause vergessen. Eigentlich wollte ich ja auch nur Tochter, groß, zu ihrer Freundin bringen. Also denkt sie euch einfach dazu, die Tasche :-)



Liebe Grüße
Fran

Kleid: Zara
Espadrilles: irgendwo in einem winzigen Laden in Paris gekauft (klingt toll und irre weltgewandt, oder?)

Tasche: Vaho, Barcelona

Sehenswertes in London: Hampton Court Palace

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Darf ich vorstellen? Hampton Court Palace. Folgen Sie mir gern, aber bitte nicht drängeln!

Buckingham Palace kennt wohl jeder, der jemals in London war. Viel interessanter als sich mit Tausenden anderen Touristen die Wachablösung - so hübsch sie ist - vor dem Palast anzusehen ist allerdings ein Besuch in Hampton Court Palace liegt südwestlich von London direkt an der Themse am Rand des kleinen Städtchens Molesey. Im Dorf gibt es übrigens eine ganze Reihe von wunderhübschen Antiquitätenläden. Nur für den Fall, dass man vor Öffnung des Schlosses da ist... Und in den Pubs sind selbst mittelalte deutsche Damen gern gesehene Gäste, die vom Wirt sofort ins Herz geschlossen werden. Äh, ja, hab ich mir sagen lassen ;-)

Aber zurück nach Hampton Court. Am einfachsten kommt man hin, indem man von der Waterloo Station den Zug nimmt. Der braucht rund 30 Minuten und die Fahrkarte kostet ungefähr sieben Pfund. Für den Rückweg empfehle ich allerdings für alle, die ein bisschen mehr Zeit mitbringen, eine Bootstour auf der Themse. Das letzte Boot in Richtung Westminster startet am letzte Anleger gleich neben dem Schloss um ungefähr 16 Uhr. Frühes Erscheinen sichert die besten Plätze und sehenswert ist das Ufer der Themse vom Boot aus allemal!



Bevor es wieder zurück nach London geht, sollte man sich aber erstmal viel Zeit für die Besichtigung des Schlosses nehmen. Das ist nämlich riesig. Die Palastanlage hat insgesamt mehr als 1000 Zimmer und Säle und einen wunderschönen Park. Ganz kurz zur Geschichte: Eigentlich gehörte Hampton Court Palace Kardinal Wolsey, der rechten Hand von König Heinrich dem Achten. Der baute Hampton Court zu einem wunderschönen Schloss aus. Und als der gute Heinrich sich irgendwann seiner ersten Ehefrau Katharina von Aragon entledigen wollte, weil sie irgendwie langweilig war und ihm außerdem keine Söhne bescherte. Wolsey bekam es aber nicht auf die Reihe, den Papst davon zu überzeugen, dass die Ehe rechtswidrig und damit ungültig war. Scheidung war nämlich keine Option, weil verboten. Da wurde Heinrich ein wenig sauer. Er entledigte sich seiner Frau, nahm Wolsey den Palast weg, spaltete die englische Kirche kurzerhand von der katholischen Kirche ab und heiratete Anne Boleyn. Dass das nicht allzu lange gut ging, wissen wir alle. Die Ehefrauen kamen und gingen, Hampton Court als Heinrichs Lieblingsresidenz blieb.

Der erste große Schlosshof. Es gibt mehrere davon. Die Anlage ist nämlich riesig!

Nach einem Gelage scheinen diese beiden Gestalten etwas angegriffen zu sein. Ich natürlich nicht.

Und den hier hat es vollends erwischt. Vielleicht hätte er die erste Anlage mit Wasserklosetts in England aufsuchen können. Die ließ Heinrich in seinem Schloss errichten. Mit stolzen 28 Plätzen. Revolutionär!

Heinrich war übrigens nicht nur kein Frauen-, sondern auch kein Kostverächter. Das wird spätestens dann klar, wenn man den riesigen Küchentrakt sieht. Der besteht aus über 50 Räumen, in denen 250 Köche und Küchenjungen die Mahlzeiten für den 600-köpfigen Hofstaat zubereiteten. Damit ist die Küche von Hampton Court die größte noch erhaltene Küche aus der Tudor-Zeit. Erhalten sind übrigens auch die Küchengärten. Und wer möchte, kann im Tudor-Ambiente an großen Holzbänken und riesigen Tafeln speisen. Schwan gibt es allerdings nur zu bestimmten Anlässen, wenn die Koch-Archäologen ein Festmahl wie zu Heinrichs Zeiten auf den Tisch bringen und sich dabei über die Schulter schauen lassen. An allen anderen Tagen kann man den Köchen, die in der Küche werkeln, Löcher in den Bauch fragen. Die sind, wie jeder, der im Palast arbeitet, unglaublich freundlich und immer zu einem Schwätzchen aufgelegt.

Nein, das ist kein stylisher neuer Mantel, sondern einer der Umhänge, die man sich für eine Besichtigung des Schlosses ausleihen kann, damit man selbst etwas stilechter wirkt *grins*.

Von einem Wachmann zum Beispiel haben meine Freundin und ich erfahren, dass wir uns keine Mühe mehr geben müssen, um besondere Verdienste um Land und Krone zu erwerben. Dann nämlich bekam man früher einmal lebenslanges Wohnrecht in Hampton Court Palace. Eine ganze Reihe von Räumen wurden damals zu Privatwohnungen umgebaut. Allerdings verursachte eine alte Lady, die dort lebte, im Jahr 1986 einen Brand im Palast. Sie traute dieser modernen Elektrizität nicht so ganz und benutzte deshalb Kerzen statt elektrischem Licht. Naja, das ging schief. Zwar konnte der Brand relativ schnell gelöscht werden, aber die Schäden waren doch gewaltig. Seitdem nahm man keine neuen Bewohner mehr auf. Inzwischen stehen alle früheren Privatwohnungen leer und auf dem Grundstück lebt in einem Cottage noch eine alte Freundin der Queen. Ansonsten gehört das Schloss wieder den Gespenstern. Dort spukt nämlich angeblich unter anderem Catherine Howard. Sie wurde wegen angeblichem Ehebruch im Tower geköpft.


Ob mir so ein Krönchen wohl auch stehen würde?

Catherine Howard kann man übrigens nicht nur im Spuk-Korridor, sondern auch zweimal pro Woche im Schloss begegnen. Für Geschichts-Muffel, die keine Lust auf trockenes Bücherwissen zu haben, gibt es nämlich fast jeden Tag lebendige Geschichte zu sehen. Eine ganze Reihe von Schauspielern ist nämlich im gesamten Schloss unterwegs und spielt Szenen aus der Zeit Heinrichs des Achten, die sich genau so im Schloss abgespielt haben könnten. Da darf man mit Catherine Howard leiden, die mit List und Tücke des angeblichen Ehebruches überführt wird und ihren König um Gnade anfleht. Oder man wird Zeuge des Streits zwischen Heinrich, der unbedingt Anne Boleyn heiraten will und sich mit Kardinal Wolsey überwirft. Was genau es wo zu sehen gibt, findet man im täglichen Programmheft, das man an der Kasse bekommt. Wem das alles zu viel Geschichte ist, der genießt im Garten einfach die Musik der Lautenspieler.



Der Garten des Palastes ist übrigens mindestens genauso sehenswert wie der Palast selbst. Er erstreckt sich über einige Kilometer am hinteren Ausgang des Schlosses. Wenn man dort das Schloss verlässt und sich umdreht, erlebt man übrigens eine Überraschung. Während der Haupteingang im Tudorstil gebaut ist und wie eine trutzige Festung daherkommt, ist der neuere Teil im Süden und Osten der Anlage im Barockstil erbaut. Dafür ließ Christopher Wren fast den halben alten Palast abreißen. Schade drum, aber das Ergebnis kann sich sehen lassen. Im Park findet sich alles, was das Gärtnerherz höher schlagen lässt. Der Privy Garden hat nicht nur prächtige Blumenbeete, die von einer ganzen Armada von Gärtnern gepflegt werden, sondern auch eine Orangerie und den größten Weinstock der Welt. Der Garten im Norden war einst ein großer Turnierplatz, von dem leider nichts mehr übrig geblieben ist bis auf einen Zuschauerturm. Erhalten ist noch der Irrgarten. Im östlichen Teil ist der Brunnengarten mit wunderhübsch gestutzten Eiben und Stechpalmen. Und im Museumsshop im hinteren Teil des Palastes gibt es für Gartenliebhaber sogar Samen und Gartenzubehör. Tulpenzwiebeln bekommt man übrigens, wenn man ganz lieb fragt, von den Gärtnern, die die Dinger nach der Tulpenblüte aus den Beeten entfernen. Oder man stibizt sie einfach vom Kompost ;-) Ich bin gespannt, in welcher Farbe meine Hampton-Court-Tulpe im nächsten Frühling blüht!

Die "Rückseite" des Schlosses ist ein waschechter Barockbau.


Gärtner at work.
Queen Fran winkt huldvoll aus der Kutsche. Die war eigentlich für Kinder. Aber sind wir nicht alle Kinder? So tief in uns drin?


Der Eintrittspreis von ungefähr 20 Pfund für Hampton Court Palace ist für alle, die alte Paläste und Geschichten lieben, auf jeden Fall gut angelegtes Geld. Wer mit dem Zug hinfährt und dafür nicht seine Oyster Card benutzt, sondern ein National-Rail-Ticket (gibt es am Automaten oder am Schalter an der Waterloo Station), der kann mit Hilfe der „2for1“-Couponhefte, die es ebenfalls an jedem Bahnhof gibt, die Hälfte sparen, so er denn zu zweit unterwegs ist. Wer per Boot zurück nach London, zahlt für die Tour noch einmal knapp 20 Pfund. Verhängnisvoll für meine Finanzen sind dann noch die Museumsshops. Diesmal war ich aber sparsam: Ich habe nur einen Regenschirm gekauft. Naja, eigentlich zwei. Den ersten habe ich nämlich irgendwo im Palast nach ungefähr einer Stunde verloren :-)

Wenn ich die große Krone nicht haben kann, dann will ich wenigstens diese hier!

Liebe Grüße
Fran





Silber - wenn schon nicht auf dem Kopf, dann an den Füßen

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Ich bin keine Goldmarie. Güldenes Geschmeide mag ich nicht. Schon gar nicht in Gelbgold. Aber auch Rot- oder Roségold ist so gar nicht mein Fall. Und um gleich beim Thema zu bleiben: Diamanten mag ich auch nicht. Der einzige Diamantring, den ich in meinem Leben besaß, war ein Geschenk eines ehemaligen Freundes. Die Beziehung kränkelte und er hoffte wohl, sie mit einem dicken Diamanten heilen zu können. Vergeblich. Mit der Beziehung habe ich dann auch dem Ring gekündigt und ihn meiner Schwester geschenkt.

Seitdem trage ich nur noch Silberschmuck, wenn ich denn überhaupt Schmuck trage. Ohne glitzernde Steine. Selbst mein Ehering sieht aus, als sei er aus Silber. Ist er nicht, er ist aus Platin. Silber fand ich für einen Ehering doof. Andererseits entspricht die Haltbarkeit einer durchschnittlichen Ehe vermutlich inzwischen der eines Silberringes. Ich werde wohl mal recherchieren, wie lange Platin hält ;-)

Schmuck allerdings abseits von Ehering und meiner Uhr trage ich ebenfalls eher selten. Und die Sache mit dem Silber auf dem Kopf hatten wir ja auch schonmal geklärt. Nö, noch färbe ich. Solange, bis alles silbern ist. Dafür trage ich dann halt Silber an den Füßen. Als ich die Schuhe im Urlaub entdeckte, war sofort klar, dass sie mit müssen. Superbequem und einfach nur schön. Ich bin übrigens fest entschlossen, sie im Herbst mit Socken zu tragen. Vermutlich wird die Modepolizei mich verhaften. Ich blogge dann aus dem Knast weiter.

Das silberfarbene Top habe ich schon seit einigen Jahren. Aber so richtig oft getragen habe ich es eigentlich nicht, weil ich immer etwas ratlos war, was ich dazu kombinieren soll. Mit der weißen Jeans, die ihr schon aus diversen Posts kenne, gefällt mir das Ganze richtig gut.

Tja, und falls sich jetzt jemand wundert, warum ich eine Jacke trage - als wir die Fotos gemacht haben, war der Sommer noch nicht zurückgekehrt. Jetzt ist er und es sieht so aus, als wenn er nicht nur übers Wochenende, sondern auch die komplette nächste Woche bleibt! Wow! Von mir aus kann er gleich ganz dableiben, ungefähr bis Mai :-) 








Ich wünsche Euch ein wunderschönes Wochenende! Genießt den Herbst, der ein Sommer ist :-)

Liebe Grüße

Fran

Der Knoten im Schuh

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Pünktlich nach eine langen Wahlnacht kommen heute rote Schuhe. Mit Knoten. Nein, keine roten Socken. Und von der Wahl der Schuhfarbe auf die politische Einstellung zu deuten passt auch nicht immer ;-). Hier geht es also nicht um Socken oder Parteiengedöns, sondern um Schuhe.

Als ich die Schuhe mit Knoten auf dem Blog der Alnis gesehen habe (ich mag den Blog sehr gern, es ist einfach klasse, wenn Mütter und Töchter gemeinsam bloggen), war ich augenblicklich schockverliebt. Ich muss gestehen, so geht es mir bei Schuhen öfter mal. Manchmal hält so eine Liebe nicht lange, drum prüfte ich mich natürlich vor einer langfristigen Beziehung, wie sich das so gehört. Frau ist ja keine 17 mehr ;-) Und modische One-Day-Stands mit über 50? Ist ja noch viel schlimmer als Minirock oder Shorts.

Aber rote Schuhe! Üben die eigentlich auf jede Frau magische Anziehungskraft aus? Und flach waren sie auch. Ich mache zwar inzwischen - hey, nur acht Monate nach dem Unfall - erste, zaghafte Versuche mit Absätzen, aber noch ist flach ein Muss. Und dann dieser Knoten! Hach. Das Wetter spielt mir auch in die Karten, denn zumindest in diese Woche soll der späte Sommer noch bleiben. Bis der Herbst mit Stürmen und Regen kommt dauerte es hoffentlich noch ein bisschen und so lange werde ich die Knotenschühchen eben möglichst oft ausführen :-)

Nachdem das Schuhwerk etwas auffälliger geraten ist, habe ich den Rest eher schlicht gehalten. Das Kleid, das ich eigentlich mal als langes Hemd gekauft habe, wohnt schon lange hier. Normalerweise trage ich es über Hosen, aber bei 28 Grad durfte es als Hemdblusenkleid dienen. Da ich an dem Tag mit dem Rad unterwegs war, musste allerdings eine kurze Radlerhose darunter Platz finden. Die dient bei mir im Sommer gern mal als Backup unter Röcken und Kleidern, die die Neigung haben, beim Radfahren ein Eigenleben zu entwickeln. Auf der Vespa übrigens ebenfalls unbezahlbar, wenn man nicht unbedingt großes Aufsehen erregen will. Wie auch immer sämtliche Filmstars dieser Welt es in den 50ern geschafft haben, dass der Rock beim Rollerfahren züchtig unten bleibt. Bei mir klappt das nie.

Da gerade kein roter Gürtel aufzufinden war *notiz an mich: ich brauche einen roten Gürtel* habe ich kurzerhand ein Tuch genommen und die rote Tasche (ihr kennt sie aus diesem Postdurfte auch wieder mal an die Luft. Das darf sie viel zu selten. Ich mag das Ergebnis :-) 







Und? Was sagt ihr zu roten Schuhen? Und was zu Knoten im Schuh?

Liebe Grüße
Fran


Sehenswertes in London: Hampton Court Palace

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Darf ich vorstellen? Hampton Court Palace. Folgen Sie mir gern, aber bitte nicht drängeln!

Buckingham Palace kennt wohl jeder, der jemals in London war. Viel interessanter als sich mit Tausenden anderen Touristen die Wachablösung - so hübsch sie ist - vor dem Palast anzusehen ist allerdings ein Besuch in Hampton Court Palace liegt südwestlich von London direkt an der Themse am Rand des kleinen Städtchens Molesey. Im Dorf gibt es übrigens eine ganze Reihe von wunderhübschen Antiquitätenläden. Nur für den Fall, dass man vor Öffnung des Schlosses da ist... Und in den Pubs sind selbst mittelalte deutsche Damen gern gesehene Gäste, die vom Wirt sofort ins Herz geschlossen werden. Äh, ja, hab ich mir sagen lassen ;-)

Aber zurück nach Hampton Court. Am einfachsten kommt man hin, indem man von der Waterloo Station den Zug nimmt. Der braucht rund 30 Minuten und die Fahrkarte kostet ungefähr sieben Pfund. Für den Rückweg empfehle ich allerdings für alle, die ein bisschen mehr Zeit mitbringen, eine Bootstour auf der Themse. Das letzte Boot in Richtung Westminster startet am letzte Anleger gleich neben dem Schloss um ungefähr 16 Uhr. Frühes Erscheinen sichert die besten Plätze und sehenswert ist das Ufer der Themse vom Boot aus allemal!



Bevor es wieder zurück nach London geht, sollte man sich aber erstmal viel Zeit für die Besichtigung des Schlosses nehmen. Das ist nämlich riesig. Die Palastanlage hat insgesamt mehr als 1000 Zimmer und Säle und einen wunderschönen Park. Ganz kurz zur Geschichte: Eigentlich gehörte Hampton Court Palace Kardinal Wolsey, der rechten Hand von König Heinrich dem Achten. Der baute Hampton Court zu einem wunderschönen Schloss aus. Und als der gute Heinrich sich irgendwann seiner ersten Ehefrau Katharina von Aragon entledigen wollte, weil sie irgendwie langweilig war und ihm außerdem keine Söhne bescherte. Wolsey bekam es aber nicht auf die Reihe, den Papst davon zu überzeugen, dass die Ehe rechtswidrig und damit ungültig war. Scheidung war nämlich keine Option, weil verboten. Da wurde Heinrich ein wenig sauer. Er entledigte sich seiner Frau, nahm Wolsey den Palast weg, spaltete die englische Kirche kurzerhand von der katholischen Kirche ab und heiratete Anne Boleyn. Dass das nicht allzu lange gut ging, wissen wir alle. Die Ehefrauen kamen und gingen, Hampton Court als Heinrichs Lieblingsresidenz blieb.

Der erste große Schlosshof. Es gibt mehrere davon. Die Anlage ist nämlich riesig!

Nach einem Gelage scheinen diese beiden Gestalten etwas angegriffen zu sein. Ich natürlich nicht.

Und den hier hat es vollends erwischt. Vielleicht hätte er die erste Anlage mit Wasserklosetts in England aufsuchen können. Die ließ Heinrich in seinem Schloss errichten. Mit stolzen 28 Plätzen. Revolutionär!

Heinrich war übrigens nicht nur kein Frauen-, sondern auch kein Kostverächter. Das wird spätestens dann klar, wenn man den riesigen Küchentrakt sieht. Der besteht aus über 50 Räumen, in denen 250 Köche und Küchenjungen die Mahlzeiten für den 600-köpfigen Hofstaat zubereiteten. Damit ist die Küche von Hampton Court die größte noch erhaltene Küche aus der Tudor-Zeit. Erhalten sind übrigens auch die Küchengärten. Und wer möchte, kann im Tudor-Ambiente an großen Holzbänken und riesigen Tafeln speisen. Schwan gibt es allerdings nur zu bestimmten Anlässen, wenn die Koch-Archäologen ein Festmahl wie zu Heinrichs Zeiten auf den Tisch bringen und sich dabei über die Schulter schauen lassen. An allen anderen Tagen kann man den Köchen, die in der Küche werkeln, Löcher in den Bauch fragen. Die sind, wie jeder, der im Palast arbeitet, unglaublich freundlich und immer zu einem Schwätzchen aufgelegt.

Nein, das ist kein stylisher neuer Mantel, sondern einer der Umhänge, die man sich für eine Besichtigung des Schlosses ausleihen kann, damit man selbst etwas stilechter wirkt *grins*.

Von einem Wachmann zum Beispiel haben meine Freundin und ich erfahren, dass wir uns keine Mühe mehr geben müssen, um besondere Verdienste um Land und Krone zu erwerben. Dann nämlich bekam man früher einmal lebenslanges Wohnrecht in Hampton Court Palace. Eine ganze Reihe von Räumen wurden damals zu Privatwohnungen umgebaut. Allerdings verursachte eine alte Lady, die dort lebte, im Jahr 1986 einen Brand im Palast. Sie traute dieser modernen Elektrizität nicht so ganz und benutzte deshalb Kerzen statt elektrischem Licht. Naja, das ging schief. Zwar konnte der Brand relativ schnell gelöscht werden, aber die Schäden waren doch gewaltig. Seitdem nahm man keine neuen Bewohner mehr auf. Inzwischen stehen alle früheren Privatwohnungen leer und auf dem Grundstück lebt in einem Cottage noch eine alte Freundin der Queen. Ansonsten gehört das Schloss wieder den Gespenstern. Dort spukt nämlich angeblich unter anderem Catherine Howard. Sie wurde wegen angeblichem Ehebruch im Tower geköpft.



Catherine Howard kann man übrigens nicht nur im Spuk-Korridor, sondern auch zweimal pro Woche im Schloss begegnen. Für Geschichts-Muffel, die keine Lust auf trockenes Bücherwissen zu haben, gibt es nämlich fast jeden Tag lebendige Geschichte zu sehen. Eine ganze Reihe von Schauspielern ist nämlich im gesamten Schloss unterwegs und spielt Szenen aus der Zeit Heinrichs des Achten, die sich genau so im Schloss abgespielt haben könnten. Da darf man mit Catherine Howard leiden, die mit List und Tücke des angeblichen Ehebruches überführt wird und ihren König um Gnade anfleht. Oder man wird Zeuge des Streits zwischen Heinrich, der unbedingt Anne Boleyn heiraten will und sich mit Kardinal Wolsey überwirft. Was genau es wo zu sehen gibt, findet man im täglichen Programmheft, das man an der Kasse bekommt. Wem das alles zu viel Geschichte ist, der genießt im Garten einfach die Musik der Lautenspieler.



Der Garten des Palastes ist übrigens mindestens genauso sehenswert wie der Palast selbst. Er erstreckt sich über einige Kilometer am hinteren Ausgang des Schlosses. Wenn man dort das Schloss verlässt und sich umdreht, erlebt man übrigens eine Überraschung. Während der Haupteingang im Tudorstil gebaut ist und wie eine trutzige Festung daherkommt, ist der neuere Teil im Süden und Osten der Anlage im Barockstil erbaut. Dafür ließ Christopher Wren fast den halben alten Palast abreißen. Schade drum, aber das Ergebnis kann sich sehen lassen. Im Park findet sich alles, was das Gärtnerherz höher schlagen lässt. Der Privy Garden hat nicht nur prächtige Blumenbeete, die von einer ganzen Armada von Gärtnern gepflegt werden, sondern auch eine Orangerie und den größten Weinstock der Welt. Der Garten im Norden war einst ein großer Turnierplatz, von dem leider nichts mehr übrig geblieben ist bis auf einen Zuschauerturm. Erhalten ist noch der Irrgarten. Im östlichen Teil ist der Brunnengarten mit wunderhübsch gestutzten Eiben und Stechpalmen. Und im Museumsshop im hinteren Teil des Palastes gibt es für Gartenliebhaber sogar Samen und Gartenzubehör. Tulpenzwiebeln bekommt man übrigens, wenn man ganz lieb fragt, von den Gärtnern, die die Dinger nach der Tulpenblüte aus den Beeten entfernen. Oder man stibizt sie einfach vom Kompost ;-) Ich bin gespannt, in welcher Farbe meine Hampton-Court-Tulpe im nächsten Frühling blüht!

Die "Rückseite" des Schlosses ist ein waschechter Barockbau.


Gärtner at work.
Queen Fran winkt huldvoll aus der Kutsche. Die war eigentlich für Kinder. Aber sind wir nicht alle Kinder? So tief in uns drin?


Der Eintrittspreis von ungefähr 20 Pfund für Hampton Court Palace ist für alle, die alte Paläste und Geschichten lieben, auf jeden Fall gut angelegtes Geld. Wer mit dem Zug hinfährt und dafür nicht seine Oyster Card benutzt, sondern ein National-Rail-Ticket (gibt es am Automaten oder am Schalter an der Waterloo Station), der kann mit Hilfe der „2for1“-Couponhefte, die es ebenfalls an jedem Bahnhof gibt, die Hälfte sparen, so er denn zu zweit unterwegs ist. Wer per Boot zurück nach London, zahlt für die Tour noch einmal knapp 20 Pfund. Verhängnisvoll für meine Finanzen sind dann noch die Museumsshops. Diesmal war ich aber sparsam: Ich habe nur einen Regenschirm gekauft. Naja, eigentlich zwei. Den ersten habe ich nämlich irgendwo im Palast nach ungefähr einer Stunde verloren :-)

Wenn ich die große Krone nicht haben kann, dann will ich wenigstens diese hier!

Liebe Grüße
Fran




Die Schippe und ich

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Ich schreibe gern über Dinge, die mir in der großen, weiten Welt der Blogs so über den Weg laufen und die ich dann mit diebischer Freude mal durch den Kakao ziehe. Wenn mir dann Leser in den Kommentaren sagen, dass ich doch „solches Zeug“ nicht lesen soll, weil sie mir nicht gut tun, war ich anfangs irritiert. Inzwischen verstehe ich das. Aber Grund zur Sorge gibt es da wirklich nicht. Ich schwöre!

Ich weiß, dass viele von Euch es bevorzugen, auf Blogs die schönen Dinge des Lebens zu lesen oder zu sehen. Der Rest zieht nur runter. Das ist ok, aber ich bin da scheinbar anders gestrickt. Ich habe schon als Kind alles gelesen, was mir in die Finger kam. Zur Not auch die Inhaltsliste des Spülmittels ;-) Und das fällt definitiv in die Rubrik „runterziehen“. Ich mag es, lesend mehr über die Welt zu erfahren - und zwar aus verschiedenen Perspektiven. Vermutlich habe ich deshalb meine Beruf gewählt. Denn der setzt voraus, dass ich mir eine Sache aus allen Perspektiven ansehe, bevor ich mir eine Meinung bilde. Ich liebe das.

Runterziehen tut mich das nicht. Ich bin durchaus in der Lage, mir das ganz neutral anzugucken. Jahrzehntelange Übung macht da den Meister. Ich kann völlig ungerührt sogar Blogs lesen, in denen liebevolle Menschen morgens tanzend aus dem Bett hüpfen. Wenn ich mich darüber aufregen würde oder wenn mich das tatsächlich runterziehen würde, wäre ich vermutlich schon vor Jahren an einem Herzinfarkt gestorben oder würde den Rest meines Lebens heulend in der Psychiatrie verbringen. Da gehe ich die Sache viel lieber mit etwas Humor an.

Ich kann mir Hochglanz-Modeblogs en bloc reinpfeifen, ohne anschließend deprimiert von dannen zu ziehen, weil ich weder Größe 32 trage noch wallende, blonde Haare habe und mir die Klamotten dort sowieso nicht leisten kann. Ich lese tatsächlich gern Blogs quer durch den Garten, auch um zu gucken, wohin die Reise in Sachen Blogs geht. Ich muss die Reise ja nicht mitmachen, ich darf auch einfach zuhause bleiben und so weiterbloggen wie ich es mag. Aber es interessiert mich ganz einfach, wie sich die Blog-Welt entwickelt. Dafür bringe ich gern auch Lese-Opfer und lese ich eben auch Blogs, die in großen Dosen eingenommen zu Hirndiarrhoe führen. Ich versuche die Dosis klein zu halten ;-)

Und ich lasse es mir auch nicht nehmen, den ganzen Zirkus dann und wann auf die Schippe zu nehmen. Das macht mir nämlich Riesenspaß. Und wir leben schließlich in einer Spaßgesellschaft. Seht es also so: Was dem einen die Superfoods, dem anderen die It-Labels, das ist mir die Schippe. Die im Übrigen kaum jemals in irgendeiner Weise persönlich gemeint ist. Es gibt Menschen, die sich durch den einen oder anderen lästerhaften Blog-Gedanken persönlich angegriffen fühlen. Nicht nötig, denn wenn ich mit viel Spaß lästere, dann in der Regel über Phänomene und nicht über Personen. Versprochen.

Und meine Meinung, die muss auch keiner teilen. Ist ja meine Meinung. Wenn wir alle die gleiche hätten, wäre das Leben strunzlangweilig. Ich bin übrigens sogar in der Lage, meine Meinung zu ändern, wenn es gute Argumente gibt. Inzwischen finde ich sogar Instagram recht witzig. Da meine Fotos aber, äh ja, meine Kollegin bezeichnet sie als „komisch“ sind, ist meine eigene Präsenz noch ausbaufähig. Aber ich gucke mir inzwischen durchaus mit Begeisterung Sonnenauf- und untergänge an, liebe Meer-Bilder und freue mich über Urlaubsfotos aus der ganzen Welt. Nur schneeweiße Lofts, die liegen mir noch immer nicht so sehr. Das pralle Leben mag ich einfach lieber. Und das ist nun mal höchst selten weiß.

Im Übrigen freue ich mich und amüsiere mich prächtig über Blogger, die es ähnlich halten. Sunny zum Beispiel hat mich heute früh mit der Vorstellung, dass sie im kleinen Schwarzen samt Killer-Heels auf dem Randstein sitzt, mächtig amüsiert. Und Anna hat mir mit ihren heutigen fünf Tipps für Glück und Erfolg den Tag versüßt. Ich denke noch auf einer Serienproduktion für Kastanienskulpturen nach...

Liebe Grüße
Fran

P.S. Natürlich gibt es auch Dinge, über die ich mich aufrege und die mir nicht gut tun. Die sind im Vergleich zu den herzhaft spaßigen Lästereien dann oft tatsächlich persönlich. Und da bleibt selbst mir der Spaß im Halse stecken. Die werden nicht verbloggt.


Spritztour mit Isabella

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So, das soll er jetzt gewesen sein, der letzte Sommertag. Und während ab heute vermutlich überall Herbst-Outfits zu sehen sein werden, trauere ich den Temperaturen rund um 30 Grad ein wenig hinterher. Ich fand den diesjährigen Spätsommer einfach traumhaft. Vor allem dann, wenn Tochter, groß, ausnahmsweise nicht unterwegs war. Dann gehörte Isabella nämlich mir.

Wie jetzt? Isabella? Nein, wir sind keine Mädchenhändler. Isabella heißt die Vespa, mit der das Tochterkind inzwischen Tag und Nacht unterwegs ist. Einen Slot für eine kleine Tour durch die Landschaft zu finden ist gar nicht so einfach. War ich mit 16 eigentlich auch ständig unterwegs? Vermutlich ja. Wie auch immer, manchmal war ich in den letzten Wochen schnell genug und konnte eine kleine Spritztour unternehmen. Und das war bei dem Wetter einfach nur wunderschön. Im nächsten Sommer kaufe ich mir einen eigenen Roller, so viel steht mal fest. Oder ich überrede das Kind, auf ein Motorrad umzusteigen und übernehme Isabella. Oder ich kaufe mir selbst wieder ein Motorrad... Möglichkeiten gibt es viele :-)

Auf dem Motorrad wäre allerdings Lederkombi Pflicht. Rollerfahren geht dagegen, zumindest bei kurzen Spritztouren auf verkehrsarmen Strecken und in gemäßigtem Tempo, ganz hervorragend in Jeans und Lederjacke. Vermutlich zum letzten Mal kam dann auch die Offshoulder-Bluse zum Einsatz *schnüff*. Mir ist gerade auch egal, was die Trend-Gurus im nächsten Sommer von Offshoulder halten - ich werde die Blusen weiterhin tragen. Jawoll. Genauso wie meine silbernen Schuhe, die eigentlich zu fast allem passen. Selbst zu Isabella. Und ja, natürlich besitze ich auch „ordentliche“ Motorradstiefel und eine Lederkombi. Aber die ist auf Isabella nicht wirklich nötig, zumindest nicht solange ich gemächlich über die Feldwege schleiche. Helm ist natürlich Pflicht, keine Frage. Und in diesem Fall sind kurze Haare dann wirklich mal praktisch. Helm runter, kurz durchstrubbeln und fertig. 

Jeans, Bluse und Lederjacke eignen sich in meinen Augen allerdings nicht nur als Vespa-Outfit, sondern sind sowieso meine Basics für den Herbst. Die Stiefelzeit ist hoffentlich noch längst nicht da. Erstmal hätte ich jetzt gern noch eine große Portion Altweibersommer!

Wie ist es bei Euch? Seid ihr froh, dass das Thermometer für die nächste Woche endlich mal unter 20 Grad fällt? Oder trauert ihr ein bisschen mit mir um den Sommer?









Liebe Grüße

Fran

Jeans & Schuhe: Zara
Bluse: H&M
Lederjacke: Mango
Isabella: Vespa Primavera 125
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