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2023: Ein schönes, unschönes Jahr mit glücklichen und traurigen Momenten

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So, das war es also mit uns, liebes Jahr 2023. Du hattest einen Sack voller Überraschungen dabei und nicht alle waren schön. Aber alle hatten etwas gemeinsam: Ich habe unglaublich viel dabei gelernt. Unter anderem, dass dass nichts sicher ist, aber dass es immer einen Weg gibt. Es gab in meinem Leben eine Zeit, in der ich, wenn es nicht gut lief, eine Meisterin des Katastrophisieren war. Das hat sich geändert. Ich weiß, dass es immer weiter geht und dass es auf die eine oder andere Weise gut weiter geht. Und deshalb bin ich 2023 dankbar. 


Bilanz eines schönen Jahres

2023 war für mich auch ein schönes Jahr. Ich habe zwei große Meilensteine geschafft: Die Prüfung zur Heilpraktikerin für Psychotherapie ist geschafft und ich bin sehr, sehr glücklich damit, immer weiter über psychische Krankheiten und Therapien zu lernen. Sehr viel gelernt habe ich auch in meinem neuen Job. Nach dem Burnout hatte ich Ende 2022 meinen alten Job als Tageszeitungsredakteurin gekündigt und bin in Richtung Öffentlichkeitsarbeit gegangen. Ein bisschen Muffensausen hatte ich dabei schon, denn Vieles war Neuland. Aber großartige Kollegen und Kolleginnen haben es mir sehr leicht gemacht. Nach einem Jahr kann ich wohl mit Fug und Recht sagen, dass ich die Herausforderung hervorragend gemeistert habe und mich pudelwohl fühle.




Ich hatte mir vorgenommen, in diesem Jahr in Bewegung zu bleiben. Geistig ebenso wie körperlich. Und das war eine gute Idee. Die geistigen Herausforderungen hatten wir ja. Zusätzlich bin ich mehr als 300 Kilometer geschwommen und mehr als 2500 Kilometer auf den Füßen unterwegs gewesen. Beides hat mir gut getan und auch dabei habe ich etwas gelernt: Kraulen. Zu Beginn meiner „Schwimmkarriere“ war ich einer dieser Teebeutel. Ihr wisst schon: Senkrecht im Wasser, sich langsam fortbewegend. Einen ordentlichen Brustschwimm-Stil hinzukriegen war einfach. Aber ich wollte endlich das lernen, was ich in meiner Kindheit und Jugend nie konnte: Kraulen. Inzwischen kann ich es, in einem ordentlichen Stil und in ziemlich guter Geschwindigkeit. Soll mal keiner sagen, dass man mit fast 60 zum alten Eisen gehört ;-)



Bilanz eines unschönen Jahres

Eigentlich war alles schön an diesem Tag Mitte März. Fünf Tage später sollte es in den Urlaub gehen, die Stimmung war richtig gut. Dann brach mein Mann bei einem Spaziergang am Sonntagmorgen einfach zusammen. Zwei Schlaganfälle später war nicht klar, dass er überleben würde. Er hat überlebt, dank der schnellen Versorgung und der hervorragenden Ärzte, die erst eine Aortendissektion flickten und ihn dann nachts stundenlang notoperierten. Es war nicht klar, dass er jemals wieder gehen oder überhaupt ein normales Leben führen können würde. 





Drei Monate Reha-Klink später: Er kann wieder gehen. Er kann sogar laufen. Er kann wieder Basketball spielen und schwimmen. Er führt ein ganz normales Leben. Ja, es gibt noch immer Einschränkungen und die sind manchmal sehr belastend. Ich habe ihn beim Gesundwerden begleitet und werde das weiterhin tun. Manchmal ist das hart und ich muss dabei sehr auf mich selbst aufpassen. Aber ich habe gelernt, wie das geht. Sehr klar wurde mir das im März, als ich kurz nach dem Tag X mit einer Panikattacke aufgewacht bin. „Das war es dann“, war das erste, was mir durch den Kopf schoss. Aber ich habe es geschafft, diese Panikattacke einfach wegzuatmen. Ich habe es geschafft, zuversichtlich zu bleiben. Und das soll so bleiben. Es ist nicht einfach. Aber ich kann das.


So viel zu dem, welche großen Dinge im vergangenen Jahr für mich sehr prägend waren. Aber es gab noch so viele andere, kleine Dinge.


Was hat mich traurig gemacht?

Der Abschied von einer sehr alten Freundin. Ich hab sie sehr gemocht. Aber unsere gemeinsame Zeit war wohl abgelaufen.

Dass ich trotz Ausbildung manchmal einfach nicht helfen kann, aus einem verzweifelten Moment herauszukommen.


Was hat mich glücklich gemacht?

Das Gefühl, endlich keine Antidepressiva mehr nehmen zu müssen und nicht mehr krank zu sein.

Die Tatsache, dass ich es schaffe, mir Zeit für mich zu nehmen. Jeden Tag.

Viele Ausflüge an die Ostsee mit ganz viel Sonne und Meer.

Mit meinen Töchtern viel Zeit zu verbringen und unter anderem Malaga zu erobern 

Die Gespräche mit meiner Therapeutin.

Meine Freundinnen in den arm zu nehmen und gemeinsam zu lachen.

Die Tatsache, dass ich ganz viele kleine Momente als Glücksmomente erkennen und feiern kann.

Schaukeln.







Und was bedeutet das alles für 2024?

Vorsätze sind ja inzwischen ganz furchtbar aus der Mode gekommen. Ich kenne niemanden, der Vorsätze für das neue Jahr fasst. Kein Wunder, Vorsätze sind verrufen wie nix. Weil man sie meistens ohnehin nur für wenige Wochen durchhält.


Trotzdem habe ich Ziele für das kommende Jahr. Ich möchte weiter lernen und nicht nur meine eigene Achtsamkeitspraxis noch einmal intensivieren, sondern auch Weiterbildungen in Sachen Verhaltenstherapie, Achtsamkeit und Stressmanagement nicht weiter aufschieben, sondern in Angriff nehmen und in der zweiten Jahreshälfte neben meinem Job in diesem Bereich selbständig tätig werden.


Ich möchte aber auch zu einem sehr kleinen Teil zumindest beruflich dahin zurückkehre, woher ich komme. Denn ganz ohne Schreiben geht es bei mir einfach nicht. Das ist mir in den letzten Wochen sehr bewusst geworden. Es gibt auch noch ein größeres Projekt, das seit Monaten in den ersten Zügen auf der Festplatte liegt und das ich hoffentlich im Laufe des Jahres weiter bearbeiten kann.


Ich möchte meine Zeit wieder mehr strukturieren. In den letzten zwei Jahren habe ich gelernt, auch mal zu „nixen“. Nichts zu tun. Gar nichts. Das möchte ich weiter üben. Aber gleichzeitig brauche ich für alles andere ein wenig mehr Struktur, um glücklich zu sein.


Außerhalb der Komfortzone war ich jetzt einige Jahre lang. 2024 möchte ich mir wieder eine Komfortzone schaffen. Ohne darin zu versinken. Aber ein wenig Komfort habe ich mir verdient :-)


Bleibt hier, mich bei euch für ein Jahr zu bedanken, in dem ihr alle mich begleitet habt. Danke fürs Lesen. Danke für die vielen, vielen Kommentare. Danke fürs Mutmachen und danke für eure lieben Worte. Danke!





Passt auf euch auf und habt ein zauberhaftes neues Jahr.


Liebe Grüße

Fran


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