Ich habe keine Ahnung, ob es irgendjemand außer mir gemerkt hat, aber den Juni-Rückblick habe ich mir einfach mal gespart. Und der Rückblick für den Juli kommt auch ziemlich spät… Der Grund? Ganz einfach. Ich habe völlig unspektakulär den Sommer genossen.
Das darf man angesichts von europaweiter Dürre, Waldbränden und Rekord-Hitzewellen vermutlich kaum sagen. Aber hier in Hamburg war es die meiste Zeit absolut erträglich. Die Rekordtemperaturen hatten wir zwar auch, aber nur für wenige Tage und im Anschluss hat es dann das getan, was anderorts fehlt: Es hat geregnet. Und wenn es das nicht tat, habe ich fast pausenlos draußen auf der Terrasse gelebt.
Da gibt es nämlich nicht nur fast den ganzen Tag irgendwo ein schattiges Plätzchen, sondern jede Menge zu sehen. Entenküken im Dutzend zum Bespiel. Die ließen in diesem Jahr ganz schön lange auf sich warten, waren dann aber so hinreißend wie immer und ließen sich in den Entenhäusern gleich vor der Terrasse häuslich nieder. Ein Rekordjahr, was den Nachwuchs angeht, verzeichneten auch die Gänse, die hier jeden Tag vorbeischwimmen. Drei Familien mit ingesamt 20 Mitgliedern sind es nach erfolgreicher Brut.
Und der lustigste Moment war dann irgendwann Ende Juni erreicht, als zwei Mädchen - ich schätze, so zwölf bis dreizehn Jahre alt - auf dem Weg zur Schule vorbeiradelten und sich lauthals über die hübschen „Schwäne und ihre Küken“ freuten. Au weia. Biologieunterricht ist wohl auch nicht mehr das, was er mal war. Seitdem grüble ich über die Ansiedlung eines Schwanenpaares vor meiner Terrasse, damit den armen Mädchen im nächsten Jahr eventuell ein Licht aufgehe ;-)
Reichlich Nachwuchs gab es auch bei Familie Nutria und Papa Nutria chillt gern auf der Mauer des Parkplatzes. Der Gute scheint mich auch nicht für besonders gefährlich zu halten und bleibt stoisch sitzen, wenn ich einparke und aussteige. Vielleicht sollte ich den beiden jungen Biologie-Expertinnen den Haus-Nutria demnächst mal als Otter vorstellen?
Wie auch immer, ich liebe meine Terrasse auf dem Wasser im Sommer ganz besonders, denn irgendwer schwimmt immer vorbei. Und wenn ich mal ein wenig Abwechslung brauche, gehe ich
einen halben Kilometer in den Park zum nächsten Teich und trinke meinen Milchkaffee einfach dort.
Und wenn es noch mehr Wasser sein sollte, bin ich einfach ans Meer gefahren. Ein paar, viel zu wenige, Tage am Atlantik und ganz viel Ostsee. Wobei ich die Ostsee im Frühling, im Herbst und im Winter einfach lieber mag als in den Sommerferien, wenn sich die Urlauber stapeln. Und das tun sie, auch wenn gefühlt die ganze Welt in Griechenland oder auf Mallorca weilt.
Was gab es noch? Ein blaues Auge. Und zwar nicht im übertragenen Sinne… Was auf den ersten Blick aussieht wie der neueste Augen-Make-Up-Trend (und Augen-Make-Up kann ich echt nicht), war ein Sturz über einen Poller, der eigentlich einen Parkplatz absperrt. Dummerweise stand dieser Poller nicht, sondern lag auf dem Gehweg. Und ich war damit beschäftigt, das Theaterprogramm auf der anderen Straßenseite zu studieren. Meine Brille hat dann den Rest besorgt. An so einem Veilchen hat man übrigens ganze zwei Wochen lang Spaß und kriegt jede Menge Angebote, dass einem bei häuslicher Gewalt doch geholfen werden kann.
Und dann war da noch jede Menge Hund. Ich denke regelmäßig darauf herum, ob ich nicht doch wieder einen Hund haben möchte… Fine wird keiner toppen können, aber so eine Fellnase im Haus wäre einfach schön. Und solange ich mich nicht durchringen kann, sind Nemo, Alma und Elli meine besten Kumpels :-)
Ha, ein Examen und einen Bachelor gab es auch noch zu feiern. Sie waren doch gerade eben noch so klein! Das große Kind hat ihren Abschluss mit einem Umzug verbunden und ist jetzt nicht mehr Dorfpomeranze, sondern ebenfalls Hamburgerin - und nein, sie ist nicht wieder ins Hotel Mama zurückgekehrt, gottseidank. Im nächsten Jahr geht es dann weiter im Studienplatz-Roulette. Ich plane derweil, was ich mit dem Zimmer von Kind, klein, mache, wenn sie dann das traute Heim verlässt :-)
Aber erstmal ist August. Und hoffentlich noch einmal eine Portion Sommer!
Liebe Grüße
Fran