Auf den letzten Post habe ich jede Menge Reaktionen bekommen. Darunter eine, die tatsächlich dazu geführt hat, dass mir die Kinnlade herunterklappte. Eine besorgte Leserin gab mir nämlich den Tipp, dass meine Hausärztin und mein Psychiater sowie meine Therapeutin mit der Diagnose Burnout total falsch lagen. Ich habe nämlich genau genommen lediglich eines: Wechseljahre. Herrje, ihr könnt euch vorstellen, dass ich das total klasse fand.
Die Steffi - so heißt die Expertin mit der neuen Diagnose - ist zwar nicht vom Fach, aber sie weiß genau Bescheid, weil sie nämlich total vielen Influencern auf Instagram folgt. Schreibt sie selbst. Und die Symptome, die ich beschrieben habe, sind, verbunden mit meinem Alter, ein total klarer Fall. Kopfschmerzen, Rückenschmerzen, ein verrückt spielender Blutdruck, aggressives Verhalten, Motivationslosigkeit, Unkonzentriertheit, Vergesslichkeit bis hin zu totaler Erschöpfung - das ist ein ganz eindeutiges Indiz für *Trommelwirbel* Wechseljahre.
Und wisst ihr, was das Beste daran ist? Ein paar Pflanzenextrakte reichen schon aus, um all diese Symptome hinter sich zu lassen und wieder gesund zu werden. Therapie? Antidepressiva? Also bitte. Das alles braucht kein Mensch. Na, da hab ich mich natürlich mächtig gefreut. Nicht.
Ich glaube, ich habe es bereits in der Vergangenheit erwähnt: Wenn der gemeine Influencer beginnt, derartige „Tipps“ zu Gesundheit und Diagnosen von Krankheiten zu geben, wird mir latent übel. Ich hab es mal recherchiert. Es gibt tatsächlich Influencer, die ein gutes Dutzend typischer Symptome für Depressionen schlichtweg mit der Diagnose „Wechseljahre“ versehen und selbstverständlich mit Rabattcode entsprechende Pülverchen empfehlen.
Ich habe keine Ahnung, wie viele Frauen tatsächlich dem Influencer der Wahl mehr vertrauen als dem Arzt der Wahl, aber ich weiß, dass die Naivität vieler Menschen quasi unerschöpflich ist. Meine Bitte: Wenn ihr solche Symptome an euch selbst feststellt, geht bitte zu einem Arzt. Pflanzenextrakte könnt ihr dann immer noch nehmen…
Also vielen Dank, liebe Steffi. Aber ich bin wohl ein hoffnungsloser Anhänger der Schulmedizin und abgesehen davon eine echt arme Socke, so dass ich mir all die vielen Pflanzenextrakte nicht leisten kann. Von dem Geld habe ich mir nämlich gerade ein neues Kleid gekauft (puh, und damit wäre der Übergang zum Outfit jetzt auch geschafft ;-)
Orange ist ja seit Frühling meine neue Liebe. Bis März besaß ich genau ein orangefarbenes Kleidungsstück, nämlich eine Strickjacke, die schon viele Jahre bei mir wohnt, Dabei fällt mir auf, dass ich alle Kleidungsstücke aus dem sechs Jahre alten Post immer noch besitze. Bin gerade ein bisschen stolz auf mich.
Wie auch immer, diese Strickjacke blieb lange ein Einzelstück in meinem Schrank. Bis zum Frühjahr diesen Jahres. Seitdem sind ein Hoodie, ein Kaschmirjäckchen und dieses Kleid bei mir eingezogen. Das Kleid war ein Zufallsfund beim Closed-Lagerverkauf, der zweimal im Jahr in Hamburg stattfindet und den ich mir selten entgehen lasse.
Gelb ist nicht sooo mein Fall, also habe ich in diesem Jahr Orange zu meiner Sommerfarbe erkoren. Passt auch hervorragend zu meinem Favoriten Beige :-) In diesem Fall habe ich allerdings eine weiße Shorts zum Kleid kombiniert, weil mir das Kleid allein zum Abendessen zu wenig war. Also habe ich das Kleid unten einfach aufgeknöpft und trage es als langes Hemd. Funktioniert :-) Besser auf jeden Fall als Pflanzenextrakte gegen Burnout…
Liebe Grüße
Fran