Nein, nicht was ihr jetzt denkt. Ich habe mein Herz wieder mal an eine Stadt verloren. Edinburgh. Edinburgh sollte es nun rechtzeitig vor dem Brexit-oder-doch-nicht endlich sein. Eigentlich wollte ich da schon im vergangenen Jahr hin und im Jahr davor, aber irgendwie hat es nie so richtig gepasst. In London war ich schon unzählige Male. Teile von Südengland kenne ich auch, Sheffield und Manchester ebenfalls. Aber Schottland war Neuland. Um es gleich vorweg zu nehmen: Schottland ist großartig! Also zumindest das, was ich davon gesehen habe. Die Schotten sind ein mega entspanntes Völkchen, die Pubs sind großartig und das Einzige, was mir gefehlt hat, war clotted cream zum Scone. Aber der geht auch mit Butter.
Edinburgh hat so ziemlich alles, was ich an Städten liebe. Eine Altstadt, die den Namen verdient hat. Die ist so verschachtelt, kreuz und quer, bergauf und bergab gebaut, dass es zumindest mir eine wahre Freude ist, mich da zu verlaufen, immer wieder unglaublich schöne Hinterhöfe und Gassen zu entdecken, zwischendurch eine Pause im Pub oder Tearoom zu machen und gleich wieder auf irgendetwas zu stoßen, das mich vor Begeisterung quietschen lässt. Ich habe oft gequietscht in Edinburgh und bin, obwohl deutlich angekränkelt, begeistert durch diese Stadt gestreift. Es gibt aber nicht nur eine entzückende Altstadt, sondern auch ganz viel Grün, irre nette Menschen und eine Royal Mile, die Geschichte atmet ohne Ende. Und ja, an der Royal Mile gibt es wahnsinnig viele Touri-Shops, die einem dringend schottisches Kaschmir zum Schnäppchenpreis, das vermutlich aus China stammt, andrehen wollen. Aber die kann man auch einfach ausblenden. Einfach ein Stockwerk höher gucken und schon schlägt das Herz auch wieder höher :-)
In Edinburgh entstand, so sagt man, der erste Teil von Harry Potter. Und das glaube ich unbesehen. Wenn ich erstmal dahin ziehe, schreibe ich vermutlich auch Bücher über Zauberlehrlinge :-) Wen diese Stadt nicht inspiriert, der muss wohl schon tot sein. Finde ich.
Für alle, die noch nicht da waren, hätte ich fünf Dinge, die ich jederzeit wieder tun würde, wenn es mich das nächste Mal nach Edinburgh verschlägt. Was hoffentlich nicht allzu lange dauern wird:
Nicht nur die Royal Mile durchstreifen, sondern auch die kleinen Closes, die links und rechts abzweigen. Treppen sollte man dabei mögen ;-) Dafür gibt es atemberaubende Aussichten, pittoreske Innenhöfe und geniale Kneipen.
Arthurs Seat erklimmen. Edinburghs Hausberg bietet eine geniale Sicht über die ganze Stadt bis zum Meer. Vom Holyrood Palace aus hat es eine halbe Stunde gedauert, bis wir oben waren. Ja, es ist anstrengend. Aber der Blick von oben entschädigt für alles.
Ein paar Stunden in einem Pub verbringen und einfach nur gucken. Und natürlich etwas essen. Pub Food ist großartig. Indian Pale Ale auch. Und Craftbeer wird auch in Schottland wirklich groß geschrieben. Außerdem sind die Schotten ein sehr kommunikatives Volk. Verstehen kann man sie auch.
Auf Greyfriars Kirkyard die Gräber suchen, die Frau Rowling in Sachen Namen ihrer Figuren inspiriert haben. Ich sag nur: McGonagall.
Edinburgh Castle und den Holyrood Palace angucken. Klar, das sind typische Sehenswürdigkeiten und man stößt nicht nur auf Myriaden von Touristen, sondern wird selbst als einer enttarnt. Aber a) ist man ja nun mal Tourist und b) sind sie es wert.
Es gibt vermutlich noch 1000 Dinge mehr, die man unbedingt tun muss, wenn man in Edinburgh ist. Ich könnte zusätzlich empfehlen: Mit offenen Augen und zu Fuß die Stadt durchstreifen. Und falls mir irgendjemand erklären kann, wie die Schotten es geschafft haben, diese Stadt in drölfzig Ebenen zu bauen, die ich noch nicht wirklich durchschaut habe: Ich will es wissen!
Liebe Grüße
Fran
P.S. Meine Reiseoutfits waren vor allem praktisch und gemütlich. Große Shootings habe ich in Edinburgh weder geplant noch hätte ich die passenden Klamotten dabei gehabt. Ich hoffe, ihr verzeiht mir das. Ich verreise unglaublich gern, aber dann doch in erster Linie, um die Welt kennenzulernen. Nicht um Klamotten abzulichten ;-)