Der Blick ins Portemonnaie
Patricia und Sunny haben es vorgemacht, ich mache mal den Nachmacher :-) Die Sache mit dem Portemonnaie. Das hier übrigens genau so heißt. Und nie anders geschrieben wird, auch wenn man das längst darf. Also nix Geldbörse oder Portmonee. Portemonnaie. Weil Französisch irgendwie ja doch eine schöne Sprache ist - auch wenn ich sie wohl nie fließend sprechen werde.
Anders als bei vielen anderen Frauen ist mein Portemonnaie kein Reisekoffer. Darin befindet sich Geld, mein Brillenpass, eventuell eine Kundenkarte (von denen ich herzlich wenige besitze) und ganz wichtig - mein Friseur-Terminzettel. Weil ich schon so manchen Friseurtermin verschwitzt habe, mache ich bei jedem Besuch einen neuen Termin, den meine Friseurin notiert. Der Zettel kommt ins Portemonnaie und da bleibt er. Das war`s. Fertig. Aus. Basta.
Da es aber noch einige andere Dinge gibt, die quasi lebensnotwendig sind, hat das Portemonnaie einen kleinen Bruder. In dem kleinen Etui befinden sich EC- und Kreditkarten, ein Not-Schein für Situationen, in denen ich gerade mal kein Bargeld habe (und das passiert mir regelmäßig) und zwei oder drei wichtige Visitenkarten. Und dann war da noch das Etui für mein Handy, das außerdem meinen Ausweis und den Führerschein beherbergt. Außerdem ist immer eine Fahrkarte für den Pariser ÖPNV drin. Man weiß schließlich nie, wann man mal ohne Bargeld in Paris steht und dringend eine Fahrkarte braucht. Blöderweise ist mir die Fahrkarten für Barcelona abhanden gekommen, die wohnte da nämlich eigentlich auch. OK, praktisch wäre dann noch eine Fahrkarte für den Hamburger ÖPNV. Aber das wäre a) irgendwie langweilig und b) gelten die Dinger immer nur am Ausstellungstag. Wäre also quasi Perlen vor die Säue geworfen.
Sunny meinte, sie packt täglich ihre Handtasche um und würde bei einer solchen Herangehensweise an das Thema Portemonnaie dann immer die Hälfte vergessen. Ich packe nicht unbedingt täglich, aber doch mindestens dreimal wöchentlich um. Die drei Gefährten sind trotzdem immer dabei. Dafür gibt es aber täglich einen halben Herzinfarkt, wenn ich im Dunkel der Tasche einen der drei nicht gleich finde. Finden meine Kollegen außerordentlich erheiternd.
Warum ich meine Habseligkeiten Marke „ohne geht nix“ in drei Teile geteilt habe? Das war nicht immer so. Es gab die Zeiten, in denen ich alles zusammen in einem großen Portemonnaie beherbergt habe. Das habe ich dann auch gern mal an der Supermarktkasse liegelassen. Und immer samt vollständigen Inhalt zurück bekommen.
Und dann kam der Tag, als das gute Stück beim Bummeln aus meinen Rucksack geklaut wurde. So richtig klassich: Ich suche gerade nach einer neuen Bluse, da rempelt mich eine Frau an und schwupps - das Ding war weg. Blöderweise beherbergte es damals noch einen USB-Stick, auf dem sich ungefähr 20.000 Fotos aus zehn Berufsjahren befanden. Das Ding war weg und blieb verschwunden. Ehrlich gesagt hat mich die Wiederbeschaffung von Ausweis, Führerschein, Bankkarten und allem Anderen nicht halb so sehr gewurmt wie der Verlust der Fotos. Weil ich nämlich total intelligent war, hatte ich die Fotos auf meinen Rechner nach dem Kopieren auf den Stick gelöscht, weil die Festplatte hoffnungslos verstopft war und die Fotos eigentlich auf dem Redaktionsserver landen sollten. Dass sie das nicht taten, ist eine Geschichte, die mein damaliger Chefredakteur zu verantworten hatte. Aber das ist wieder eine andere Geschichte…
Wie auch immer - damals habe ich beschlossen, meine Habseligkeiten aufzuteilen. Jetzt ist nur dann alles weg, wenn mir gleich die ganze Tasche geklaut wird. Und das ist mir Gottseidank noch nie passiert.
Die Überraschung
Da kommt man nichts ahnend aus dem Urlaub und findet einen großen Briefumschlag auf dem Esstisch. Nein, nicht vom Finanzamt. Das hat es leider noch nicht geschafft, meine absolut pünktliche Steuererklärung zu bearbeiten. Vielleicht sollte ich froh darüber sein…. Nein, der Brief hatte einen viel schöneren Inhalt :-)
Sieglinde von da sempre hatte mich vor einiger Zeit nach Barcelona-Tipps gefragt. Und da ich der Welt ja gern mal mit meiner Barcelona-Liebe auf den Geist gehe, hat sie die natürlich bekommen. Immerhin hat ihr die Stadt genauso gut gefallen wie mir :-) Ihren Bericht findet ihr hier.
In Sieglindes Shop gibt es die wunderschönen Merino-Dreiecktücher von Inverno. So eines habe ich mir im vorletzten Jahr auf dem Weihnachtsmarkt gekauft. Bei Sieglinde habe ich dann die passenden Stulpen entdeckt und wollte sie mir eigentlich kaufen - habe es aber immer wieder aufgeschoben. Sieglinde muss das geahnt haben, denn als Dankeschön für die Barcelona-Tipps hat sie mir die Stulpen geschenkt :-)
Nicht dass ich jetzt besonders ungeduldig auf den Winter warte - aber darauf, die Stulpen zu tragen, freue ich mich sehr!
Liebe Grüße
Fran