Der Sommer macht zwar gerade eine kleine Pause - hier regnet es seit gestern immer wieder und kalt ist es auch - aber in zwei Tagen kommt der Sommer zurück! Grund genug, schon mal die Sommerhosen aus dem Schrank zu holen :-) Ich habe tatsächlich ein paar Hosen, die ich nur im Sommer trage. Dafür haben Lederhosen und Jeans im Sommer Pause.
Wenn es richtig heiß ist, trage ich allerdings eher selten Hosen. Zumindest keine mit langem Bein. Bei Temperaturen jenseits der 30 Grad sind mir Kleider und Röcke lieber, die sind luftiger. Aber manchmal muss es eben Hose sein. Zum Radfahren zum Beispiel. Oder auf der Vespa. Da sieht ein Kleid nur in „Ein Herz und eine Krone“ toll aus. Im richtigen Leben weht ein langer, weiter Rock hübsch hoch. Ein langer, enger Rock sorgt dafür, dass man sich beim Aufsteigen zum Vollhorst macht. Und ein kurzer Rock - ach, lassen wird das. Ich bin nicht Sharon Stone und Basic Instinct fand ich überbewertet.
Bei Hose und Sommer denke ich normalerweise automatisch an Shorts. Aber die tragen die wenigsten Frauen jenseits der 40 noch gern. Ich schon, aber ich habe inzwischen eingesehen, dass ich damit ein Exot bin. Außerdem gibt es sogar in meinem Leben Tage, an denen ich Rad fahre UND berufliche Termine mit Shorts irgendwie unpassend wären. Für solche Tage habe ich knapp eine Handvoll Sommerhosen im Schrank. Die sind bis auf eine Ausnahme älteren Datums. Ich finde es nämlich ganz schön schwierig, hübsche Sommerhosen zu finden. Blumendrucke passen definitiv nicht zu mir. Leo kommt mir ohnehin nicht ans Bein. Und dann wird es auch schon eng…
Umso glücklicher war ich, als ich 2014 diese Hose in der Marni-Kollektion von H&M fand. Die hat alles, was eine Sommerhose braucht. Ein Muster, das nicht blumig ist, einen elastischen Bund (wegen der langen Grill-Abende auf der Terrasse) und sie ist aus Seide, also spürt man sie kaum auf der Haut. Seit vier Jahren liebe ich sie und gucke regelmäßig, ob ich so ein Exemplar noch auf den einschlägigen Gebraucht-Plattformen finde. Bisher Fehlanzeige. Ich denke jetzt nicht darüber nach, wie ich das gute Stück ersetze, wenn es mal den Weg alles Irdischen geht. Um die Hose werde ich nämlich wirklich trauern.
Die Hose kann übrigens lässig ebenso wie etwas förmlicher. Sie versteht sich mit meiner Radfahr-Kappe genauso wie mit einem Blazer wie ihr seht. Möge ihr noch ein langes Leben beschieden sein! Zur weißen Bluse muss ich vermutlich nix mehr sagen. Die ist wie die Hose aus Seide und ich liebe sie im Sommer. Aber ich liebe ja sowieso jede weiße Bluse. Ha, und die Gürteltasche - da bin ich eines dieser bedauernswerten Trendopfer. Die ist beim Radfahren ziemlich praktisch, weil ein Handy, Taschentücher, Geld und Schlüssel reinpassen. Notfalls würden vermutlich auch noch eine Büroklammer, ein Feuerzeug und eine Rolle Tesafilm reinpassen - falls man während einer Radtour mal in eine gefährliche Situation gerät, aus der man sich McGyver-Like befreien muss.
Ach ja, bevor jetzt jemand sagt, dass das Balancieren auf Gleisen verboten ist - ich weiß das :-) Und ich weiß auch, dass diese Gleise genau einmal pro Woche genutzt werden, nämlich am Donnerstagnachmittag. Ich war da aber an einem Sonntag. Abgesehen davon ist das da rechts am Brückengeländer ein Fußweg. Die Brücke darf man ganz offiziell betreten, ich schwöre! Aber für den Fall, dass hier Kinder mitlesen: Ihr dürft natürlich niemals auf Gleisen spazierengehen. Das darf man nur, wenn man über 50 ist und ein sozialverträgliches Ableben einkalkuliert. Wenn ihr nicht wisst, was das ist, lasst es Euch von Euren Eltern erklären ;-)
Und jetzt schalten wir wieder ins Erwachsenenprogramm. Falls ihr noch auf der Suche nach einer Sommerhose seid oder wissen möchtet, wie ihr sie am besten kombiniert, guckt mal beiden anderen Teilnehmern der Aktion rein. Da werdet ihr bestimmt fündig!
Fran