Die Welt, und zwar nicht nur die Bloggerwelt, wartet auf den Frühling. Der lässt sich aber noch nicht blicken. Meine Wetter-App sagt für die nächsten zwei Wochen Höchsttemperaturen von drei Grad voraus. Immerhin soll es trocken bleiben und die Sonne scheint fast jeden Tag :-) Und ich kann meine roten Overknee-Stiefel noch ein bisschen länger tragen.
Die waren ein Sale-Fund aus dem letzten Monat. Rote Stiefel wollte ich schon immer. Und dank Schuhgröße 41 habe ich jetzt welche :-) Allerdings sind die Dinger eine echte Herausforderung. Bei den ersten Versuchen erinnerte ich meine Kinder - die sich vor Lachen wegwarfen und mir rieten, die Dinger schnell aus dem Haus zu befördern - an den gestiefelten Kater. Das hat man nun davon, wenn man dem Nachwuchs Märchen vorliest… Man vermittelt ihnen nicht den Spaß am Lesen oder an Geschichten, sondern man gibt ihnen Munition, die sie kalt lächelnd zehn Jahre später wieder auspacken!
Blöderweise untermauerten die Fotos vom ersten Outift die Version vom gestiefelten Kater. Die landeten also im Giftschrank und werden wohl erst beim nächsten Outtake-Post vorgeholt. Dann standen die Stiefel zwei Wochen lang ungetragen in meinem Zimmer und ich habe sie immerhin täglich gestreichelt :-) Und dann folgte der zweite Versuch, den ihr heute zu sehen bekommt.
Mein beigefarbenes Rentner-Strickkleid - weil beige ja nun mal die Vorzeige-Farbe für Rentner ist - brauchte sowieso ein bisschen Farbe. Also habe ich die Stiefel, eine rote Tasche, die je nach Lichteinfall genau oder ungefähr zur Farbe der Stiefel passt und einen Schal aus dem Schrank gekramt. Und siehe da: Kein gestiefelter Kater mehr, sondern nur eine gestiefelte Fran :-) Einen Nachteil haben die hübschen Stiefelchen aber trotzdem: Der niedliche kleine Absatz, bohrt entweder Löcher in den Rasen oder bleibt im Kopfsteinpflaster hängen. Wenn die Löcher wenigstens groß genug wären, um Krokuszwiebeln reinzusetzen, würde ich ja jetzt mit der Verschönerung des Gartens beginnen. Sind sie aber nicht. Deshalb behaupte ich jetzt mal, ich bin eine Art menschlicher Vertikutierer :-)
Wie auch immer, mit Strickkleid und Stiefeln bin ich für die momentanen Temperaturen gut gerüstet und kann sogar ohne den Kältetod zu sterben im Büro meiner Kollegen vorbeischauen, die auch bei minus zwei Grad den halben Tag bei offenem Fenster da sitzen. Weiß jemand von Euch, ob Männer wirklich so hart sind oder nur so tun als ob oder ob die beiden vielleicht unter einer besonders schweren Form von männlichen Wechseljahren leiden? Ich schnapp mir auf jeden Fall immer nen Schal, bevor ich das Büro betrete und freue mich anschließend über meine kuscheligen 22 Grad…
Ach ja, und falls jemand von Euch den Frühling sieht - er möge doch bitte so langsam mal zu Potte kommen. Ich weiß, noch ist Februar. Aber so ein winziges kleines bisschen Frühling wäre trotzdem schön, Stiefel hin oder her.
Liebe Grüße
Fran