Heute gibt es das dritte und letzte Outfit mit meiner Lieblings-Sommerhosel. Wie drückte Anna von Weibswort es aus, als sie das Outfit auf Instagram erspähte: „Du siehst beinahe seriös aus“.
Ich schätze, das macht der Blazer. Nachdem ich die Dinger jahrelang geflissentlich übersehen habe, hat es mich im Frühjahr dann doch gepackt. Man wird halt weiser und älter :-) Und so ein Blazer, zumal in schwarz, wirkt auf den Rest der Menscheit lustigerweise tatsächlich so, dass man den Träger ernster nimmt als wenn er im Hoodie des Weges kommt. Wobei mich beim Stadtbummel - zu dieser Gelegenheit trug ich das Outfit - genau genommen kein Mensch ernst nehmen muss. Eigentlich hatte ich den Blazer auch nur aus dem Schrank geholt, weil es für eine Lederjacke zu warm und für keine Jacke zu kühl war.
Die Hose macht sich prima zum Blazer, finde ich. Das Ergebnis sieht für meine Begriffe in der Tat schon sehr erwachsen aus. Wenn ich so im Büro aufschlagen würde, hieße die erste Frage allerdings vermutlich, ob ich ein Vorstellungsgespräch habe. Nein, habe ich nicht. Ich wollte lediglich ein wenig durch das hübsche Lüneburg bummeln und lecker frühstücken.
Aber a propos Vorstellungsgespräch: Es begab sich zu einer Zeit, als ich ein solches für einen genialen Job in Hamburg hatte. Damals, mit gerade mal zwei Jahren Berufserfahrung, kam ich in Blazer, Bleistiftrock und Pumps. Alles farblich passend und superseriös. Schon bei der Anreise hätte ich mir fast den Hals gebrochen, weil es rund um den Fischereihafen in Hamburg dummerweise nur uraltes Kopfsteinpflaster gab. Nachdem ich unfallfrei bis in die Redaktion gekommen war, traf ich dann den.Chefredakteur. In zerlöcherter Jeans und nicht ganz taufrischem T-Shirt. Herrje, ich kam mir selten so overdressed vor wie an diesem Tag. Fortan habe ich mich freudig an die Kleidungsgepflogenheiten in dieser Redaktion angepasst :-) Beeindruckt wurde da eher durch Kompetenz als durch Outfits. Wobei das Eine das Andere nicht ausschließt.
Ein absoluter Vorteil des Blazers an diesem Tag war übrigens, dass ich ihn, als es zu warm wurde, einfach im Rucksack verschwinden lassen. Das Exemplar nimmt so schnell nichts übel und benötigt weniger Raum als eine Jeansjacke. Also nicht nur erwachsen, sondern auch praktisch. Auf Pumps habe ich diesmal verzichtet. Die sind für die Lüneburger Altstadt allerdings denkbar ungeeignet, denn auch hier regiert Kopfsteinpflaster.
So, das war jetzt die Mini-Reihe „Eine Hose, drei Outfits“. Habt ihr einen Favoriten?
Liebe Grüße
Fran