Dass der Sommer meine ungeschlagene Lieblings-Jahreszeit ist, ist ein offenes Geheimnis. Knapp dahinter steht der Frühling, weit abgeschlagen sind Herbst und Winter. Wo andere Menschen spätestens im September von kuscheligen Cardigans schwärmen, lebe ich im Sommer und bei Temperaturen von mindestens 25 Grad so richtig auf. Ich liebe sie einfach, die langen, heißen Tage, an denen man morgens um fünf von Vogelgezwitscher geweckt wird, um sechs die Nase auf die Terrasse hinausstreckt und die noch kühle Morgenluft genießen kann. Diese Tage, an denen ich früh um sieben in Shorts und T-Shirt ins Schwimmbad nebenan laufe und die Sonne auf dem Wasser glitzert. Und das geht dann den ganzen Tag so weiter, bis abends um elf, wenn ich mit einem Buch auf der Terrasse sitze und den wunderschönen Sommertag verabschiede.
Sieht also so aus, als ob die Juni-Blogparade der Ü30-Blogger genau für mich gemacht ist :-) Und was liebe ich ganz besonders am Sommer? „Alles“ wäre jetzt meine Standardantwort. Aber die lässt sich so schlecht bebildern ;-).
In keiner anderen Jahreszeit finde ich es so einfach, mich morgens anzuziehen. Keine Schichten, kein ausgeklügelter Layer-Look. Ein weiter Sommerrock oder eine luftige Hose plus Bluse, ein Kleid oder eine Shorts und fertig. Jacken dürfen getrost zuhause bleiben. Hallo? Wie einfach kann das Leben sein?
Das Meer liebe ich zu allen Jahreszeiten. Wenn Herbststürme es richtig wild werden lassen. Wenn einem beim Strandspaziergang im Winter bei Ostwind die Nasenspitze einfriert. Oder wenn die Dünen im Frühling ein hellgrünes Kleid tragen. Aber am liebsten mag ich das Meer im Sommer. Wenn die Wellen träge an den Strand schlagen, ich sofort die Schuhe ausziehe und meine Füße nach dem Laufen auf dem heißen Sand abkühlen muss. Wenn das Wasser warm genug ist - wobei das mit dem „warm genug“ in der Ostsee echt Verhandlungssache ist - um sich einfach hineinfallen zu lassen. Oder wenn ich mich frühmorgens einfach in den Sand setzen und Wellen gucken kann.
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„Meinen“ Park. Ich wohne mitten in einem relativ großen Park in Hamburg. Und es gibt nichts Schöneres als abends, wenn es etwas abgekühlt ist, einen Spaziergang durch diesen Park zu machen und zu gucken, wo etwas Neues blüht oder wo neuer Nachwuchs angekommen ist. Ich liebe das Gepiepse von Entenküken, die neugierigen jungen Gänse, die unglaublich zutraulich sind und die ganz winzigen Teichhühner. Ok, wenn Mama Teichhuhn mich morgens schon um vier durch ihr Geschnatter weckt, dann würde ich ihr gern ein Kissen an den Kopf werfen. Aber die winzigen Küken sind einfach zauberhaft. Genauso wie die Seerosen, die gerade blühen. Und die Rosen auf dem ehemaligen Friedhof, der ein Teil dieses Parks ist. Man kann im Park jeden Tag Neues entdecken. Und wenn die Natur nach dem langen Winter so sehr explodiert wie in diesem Jahr, dann ist das einfach wunderschön.
Ich wollte immer am Wasser wohnen. Bis vor ein paar Jahren musste ich noch über den Elbdeich klettern. Jetzt habe ich zwar nicht mehr die Elbe neben, aber Wasser unter mir. Es gibt nichs Schöneres als im Sommer auf der Terrasse zu sitzen, mit Buch und einem guten Kaffee, und den Paddlern zuzusehen, die direkt an meiner Wohnung vorbeiziehen. Ok, die Frage, ob es im Keller nicht etwas feucht ist (har har), kann ich langsam nicht mehr hören… aber quasi im Wasser zu wohnen und morgens auf dem Weg ins Büro über eine Brücke aufs „Festland“ zu gehen ist einfach zu schön. Genauso wie die Reflexion des Wassers, die mich jeden Tag aufs Neue an der Küchendecke verzaubert.
Was liebe ich noch am Sommer?
Das leichte Essen ohne viel Gedöns. Und weil ich ein Glückskind bin, habe ich demnächst gleich zwei Köche aka Töchter im Haus, die sich da jeden Tag nicht nur etwas einfallen lassen, sondern es auch zubereiten :-) Das wird er Futter-Sommer meines Lebens! Ein als zum Abschluss darf übrigens nicht fehlen. Und eines zwischendurch. Und eines am Nachmittag. Eis geht immer.
Träge, warme Sommerabende im Biergarten. Weil hier quasi jeder Biergarten am Wasser liegt.
All die Menschen, die im Sommer viel mehr lächeln als im Winter. Die das Wetter genauso genießen wie ich. Und die selbst an der Supermarktkasse genauso gute Laune haben wie ich. Radfahren mit viel Fahrtwind. Spontane Verabredungen, die nicht erst Wochen zuvor geplant werden müssen, weil scheinbar jeder im Sommer viel flexibler ist.
Kann man also den Sommer mit all seiner Leichtigkeit nicht mögen? Ich werde ihn auf jeden Fall wieder sehr genießen. Und mit all den Bildern des Sommers im Herzen können mir dann auch Herbst und Winter nichts mehr anhaben.
Liebe Grüße
Fran