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Get to know me - wer bin ich eigentlich?

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Ein Beitrag zur Blogparade "Get to know me" der Ü30-Blogger

Wer bin ich, wer möchte ich sein und wie werde ich derjenige, der ich sein möchte - das sind drei Fragen, die sich furchtbar viele Menschen stellen. Nun mag der eine oder andere sich fragen, wie es sein kann, das man nicht weiß, wer man ist. Aber auch das ist normal. Denn neben der Persönlichkeit, die man ist, gehören dazu auch all die Rollen, die man so hat. Wir sind alle nicht nur XY, sondern auch Mann oder Frau, Sohn oder Tochter, Mutter oder Vater, Kolleg:in, Freund und vieles mehr. Ist also manchmal gar nicht so einfach, die eigene Persönlichkeit abseits dieser Rollen zu definieren.

Aber was ist das eigentich - die eigene Persönlichkeit? Grundsätzlich definiert man sie als die Merkmale einer Person, die das Denken, Fühlen und Handeln bestimmen. Plus die persönliche Erscheinung. 


1. Wer bin ich also?

Beschrieben wird die Persönlichkeit in der Psychologie durch die sogenannten Big Five. Das sind fünf Charaktermerkmale, die eine Persönlichkeit beschreiben. Da wären:


  • Die Extraversion, wohl besser bekannt als die Neigung von Menschen, eher extro- oder introvertiert zu sein. Extravertierte Menschen sind eher gesellig, durchsetzungsfähig und energiegeladen. Introvertierte Menschen sind weniger gesellig, haben weniger Durchsetzungskraft und in der Regel ist auch die Energie nicht ganz so hoch.
  • Dann gibt es den Begriff des Neurotizismus. Er beschreibt, wie emotional stabil Menschen sind. Wer wenig stabil ist, ist etwa unsicher und launisch, aber auch sensibel.
  • Die Verträglichkeit bestimmt, ob Menschen empathisch, kooperativ oder kompromissbereit sind oder eben eher wettbewerbsorientiert und auf sich selbst fokussiert.
  • Dann ist da noch die Gewissenhaftigkeit: Sie reicht von sehr strukturiert, sorgfältig und von hohem Pflichtbewusstsein geprägt bis hin zu einer lockeren Einstellung gegenüber Ordnung oder der Erreichung von Zielen.
  • Der letzte Faktor ist die Offenheit für neue Erfahrungen. Es gibt Menschen, die sind neugierig, spontan und sind bereit, jederzeit neue Dinge auszuprobieren. Oder sie lieben die Routine und ihre Gewohnheiten und haben weniger Interesse, neue Erfahrungen zu machen.


Die Persönlichkeit eines Menschen ist ein Mix aus diesen fünf Faktoren. Manche Faktoren sind extrem ausgeprägt, andere liegen im Mittelmaß - das ist für jeden Menschen individuell. Stellt euch einfach die Schieberegler in einem Bildbearbeitungsprogramm vor: Den ersten zieht ihr ganz nach rechts, den nächsten lasst ihr relativ weit links und den übernächsten positioniert ihr in der Mitte. Und schwupps: Habt ihr eine Persönlichkeit gebaut :-)


Die Persönlichkeit eines Menschen entwickelt sich im Laufe eines Lebens. Geprägt ist sie von der Genetik, von Erfahrungen, die man im Laufe seines Lebens macht, aber auch von der Selbstwahrnehmung.


2. Wer möchte ich sein?

Die eigene Persönlichkeit ändert sich, vor allem in den ersten 30 Lebensjahren eines Menschen. Danach ist die Entwicklung zwar im Prinzip abgeschlossen, aber auch darüber hinaus kann man seine Persönlichkeit noch weiter verändern. Das kann zum Beispiel auch an den Rollen liegen, die man einnimmt. Als Mutter etwa wird man in Sachen Gewissenhaftigkeit oder Offenheit vielleicht anders geprägt als jemand, der keine Kinder hat. Schicksalsschläge können die Persönlichkeit ebenso beeinflussen wie Krankheiten.


Und nicht zuletzt kann man natürlich auch an seiner eigenen Persönlichkeit arbeiten. Wäre das nicht möglich, wäre ein großer Teil der Psychotherapien überflüssig ;-) Die Arbeit an der eigenen Persönlichkeit ist allerdings weder einfach noch eben mal schnell gemacht. Wenn euch ein Coach verspricht, in einem Kurz-Seminar am Samstag dafür zu sorgen, dass ihr das schafft, dürft ihr das durchaus anzweifeln.


Aus einem introvertierten Menschen, der sehr gewissenhaft ist und seine Routine liebt, macht man nicht „eben so“ einen Menschen, der sich in Gesellschaft möglichst vieler anderer mächtig wohl fühlt, der lässig und entspannt mal eben seine Gewissenhaftigkeit ablegt und plötzlich offen ist für lauter neue Dinge.


3. Wie werde ich derjenige, der ich sein möchte


Punkt eins: Frage dich mal, warum du das überhaupt möchtest. Um anderen Menschen zu gefallen? Dann lass es bleiben. Es sollte immer um dich gehen. Nicht um die Erwartungen anderer an dich. Und auch der Wunsch, „erfolgreicher“ zu sein oder schlicht und ergreifend „mehr Geld zu machen“ ist eventuell ein wenig zu pauschal. Es gibt Tausende von Coaches, die dir versprechen, „das Beste aus dir rauszuholen“. Was du aber ganz konkret ändern möchtest und warum du das tun möchtest, solltest du dir trotzdem vorher überlegen. Ach ja, und das mit all dem vielen Geld - das verdient am Ende in den meisten Fällen genau einer - und das bist nicht du.


Punkt zwei: Wie macht man das? In ganz kleinen Schritten. Etwa indem sich ein introvertierter Mensch das Ziel setzt, im ersten Step einfach mal einen fremden Menschen anzusprechen und nach dem Weg oder der Uhrzeit zu fragen. Im nächsten Step geht es dann vielleicht darum, etwa während einer Zugfahrt oder im Wartezimmer ein paar Worte zu wechseln. Und noch einen Schritt weiter lautet die Aufgabe, mit einem wildfremden Menschen in der S-Bahn ein Gespräch anzufangen. Das lässt sich beliebig fortsetzen und es funktioniert.


Punkt drei: Und wie weit geht das? Seine Persönlichkeit zu verändern - oder sie weiter zu entwickeln, funktioniert. Wenn die Motivation stimmt und wenn ihr jemanden habt, der euch dabei unterstützt, dann macht es. Aber ob ihr euch vom introvertierten stillen Wasser in einen extravertierten Salonlöwen verwandelt, das würde ich nun nicht garantieren. Und abgesehen davon sind introvertierte Menschen mir sehr sympathisch :-)


Und nun wird es persönlich

Um euch aber neben der grauen Theorie noch ein wenig Anschauungsmaterial zu bieten, ordne ich mal meine Schieberegler. Ihr sollt ja schließlich mehr über mich erfahren :-)


Um die Big Five zu bemühen, würde ich mich mal selbst folgendermaßen einschätzen: Auf einer Skala von 1 bis 10 zwischen introvertiert und extravertiert würde ich mich mal auf einer sieben in Richtung Extravertiertheit einordnen. Ich mag Menschen und bin gern mit vielen davon zusammen. Das war übrigens nicht immer so. In meinen ersten 25 Lebensjahren war ich furchtbar schüchtern. Das hat sich geändert, als ich nach meinem Studium ein paar Monate lang bei einem Radiosender gearbeitet habe. Da MUSSTE ich mit vielen, vielen fremden Menschen reden. Und seitdem liebe ich es.


Die emotionale Instabilität, die mir in der Vergangenheit einen Burnout eintrug, habe ich inzwischen einigermaßen wieder erlangt. Aber ich weiß auch, dass sie noch immer fragil ist und ständige Pflege braucht. Die bekommt sie auch.


In Sachen Verträglichkeit arbeite ich an mir. Es gab Zeiten, da war ich vermutlich eine neun in Sachen Wettbewerbsorientiertheit. Das ist inzwischen anders. Ich würde auf eine fünf bis sechs tippen. Und ich befinde mich vermutlich noch immer zu oft in einem Wettbewerb mir mir selbst.


Bei der Sache mit der Gewissenhaftigkeit wohnen zwei Persönlichkeiten in mir. Die kann ich in bestimmten Bereichen wie zum Beispiel im Job ganz hervorragend. Im Privaten bin ich dann sehr viel entspannter bis hin zu schlampig unterwegs. Aber ich habe in den letzten Jahren gelernt, da strukturierter zu sein. Ihr seht also: Es geht.


Den höchsten meiner Werte erreiche ich vermutlich beim Stichwort Offenheit. Neugier ist mein zweiter Vorname und ich liebe es, neue Dinge auszuprobieren - in jeder Hinsicht. Ich bin in der Lage, lang gehegte Planungen mal eben ganz spontan umzuwerfen. Routinen sind eher nicht mein Ding - ich finde sie langweilig. Was manchmal blöd ist, denn sie können auch sehr, sehr nützlich sein.


Und wie würdet ihr euch einschätzen?

Liebe Grüße

Fran






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