Die Ruhe im Haus ist vorbei, das Kind ist zurück. Nun gut, Ruhe gab es in den vergangenen Wochen eher nicht, dafür hat der Bautrockner im Bad schon gesorgt. Und wirklich laut ist das Kind auch nicht. Aber der Probelauf für das „empty nest“ - das große Kind hat ja ohnehin seit fast drei Jahren seine eigene Wohnung - ist erfolgreich beendet.
Klar, ich freu mich, dass das kleine Kind für ein paar Monate bis zum Bachelor wieder zuhause gelandet ist. Irgendwann im Herbst werden dann beide Kinder gemeinsam für ein halbes Jahr nach Barcelona ziehen. Ich finde es zwar ein winzig kleines bisschen ungerecht, dass sie vor mir in meiner Lieblingsstadt leben werden. Aber ich werde natürlich die Gelegenheit nutzen, um sie mindestens einmal pro Monat zu besuchen.
Was will ich eigentlich sagen? Nach 20 Jahren mit Kindern im Haus ist es gar nicht so tragisch, wenn sie eigene Wege gehen. Ich freu mich sehr, dass das Kind jetzt erstmal für einige Monate wieder hier wohnt, die Küche in Beschlag nimmt und den Kühlschrank leert. Dass es seine Jacke und seine Schuhe nicht wegräumt und ständig drölfzig Freunde zu Besuch sind.
Aber ich kann auch prima damit leben, dass sie sich Ende des Jahres wieder geht. Ein paar Situationen in den vergangenen drei Monaten während der Premiere außerhalb des Elternhauses waren nicht einfach für sie, aber das Kind hat sich hervorragend geschlagen. Scheinbar habe ich meinen Job als Mutter nicht gar so schlecht gemacht. Oder das Kind ist ein Naturtalent. Kann natürlich auch sein.
Ich bin gespannt, wann ich es wagen werde, das Zimmer des Kindes zu okkupieren ;-) Es wäre der perfekte Platz für ein Sport-Zimmer mit Ergometer und Laufband… Außerdem würde ich mir gern ein Klavier kaufen und die Nachbarn in den Wahnsinn treiben.
Wie auch immer: Angst vor dem empty nest habe ich nach dem Probelauf definitiv nicht. Ich schätze, ich kann hervorragend damit leben, wenn die Kinder nur noch besuchsweise hier sind und „shopping in my parents fridge“ betreiben. Vereinsamen werde ich voraussichtlich nicht und unter Langeweile kommt hier so schnell auch nicht auf.
Als Blogfotografen allerdings kommen die Kinder dann nicht mehr in Frage. Bis nach Barcelona zu fliegen, um Fotos für den Blog zu haben, ist eventuell etwas übertrieben. Andererseits - die Kulisse wäre grandios. Noch grandioser als der Hamburger Hafen, wo die heutigen Fotos entstanden sind.
Das Kleid hatte ich mir eigentlich für Weihnachten gekauft, aber dann nicht getragen. Die Kinder bestanden auf den obligatorischen Weihnachtspullover… Aber es ist auch Hafen-Spaziergang-geeignet. Ich trage Kleider gern auch im Winter, die Kombination mit Schuhen Marke Waldbandaustreter oder neudeutsch chunky Boots mag ich sehr. Damit ich nicht erfriere, habe ich einfach den Bruder der Erdbeer-Strickjacke dazu kombiniert. Ihr wisst schon, die Strickjacke mit den Dinoknöpfen. Macht nicht unbedingt einen schlanken Fuß, aber war warm genug. Dazu gab es die Bomberjacke, die mich bisher durch den gesamten Winter gebracht hat. Meine Daunenjacke hängt tatsächlich Mitte Februar noch ungetragen im Schrank… Ich habe schon überlegt, sie endgültig wegzupacken, aber mich noch nicht getraut. In zwei Wochen allerdings verschwindet sie bis Oktober im Schrank, das garantiere ich.
Liebe Grüße
Fran