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Channel: Fran-tastic! Leben, Mode und mehr Ü50
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Faltenrock und beige - ach du liebe Güte

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Ha, bei dem Titel des Posts habt ihr Angst bekommen, oder? Faltenrock und beige - das klingt nach uninspirierter Omma. Beige wird halt immer noch gern als Schimpfwort gebraucht und nur wer in pink-orange daherkommt, kann was von Mode verstehen ;-)

Wobei ich nicht so weit gehen würde zu behaupten, dass ich was von Mode verstehe. Ich kann pmich leidlich anziehen, das wars dann auch schon. Ob nun skinny Jeans volle Kanne out sind oder Plisseeröcke last season, das ist mir ziemlich egal. Ich mag nämlich sowohl das eine als auch das andere, und Plisseeröcke nochmal mehr, wenn sie so schön fallen wie dieses Exemplar und der Stoff einen so subtilen Glanz hat. Abgesehen davon habe ich eine Schwäche für beige, egal was der Rest der Welt so brabbelt. Pink dagegen ist eher nicht mein Fall, auch wenn das strahlende Pink als Geheimrezept für nicht mehr ganz junge Frauen - oder wie meine Kinder sagen würde: mittelalt - gehandelt wird. Sehe ich anders. Ich bin 55 (immerhin noch zwei Wochen lang) und ich darf sogar so aussehen, finde ich :-)


Aber darf man eigentlich heutzutage noch so aussehen wie 55, wenn man es doch ist? Dann hat man nämlich in der Regel die eine oder andere Falte und die Sache mit dem straffen Hals st auch dahin - mehr oder weniger. Abgesehen davon wird das Haupthaar grau und die Altersweitsichtigkeit kommt mit großen Schritten. Letzteres ist zumindest, was mein rechte Auge angeht, gar nicht schlecht. Das wird damit nämlich weniger kurzsichtig. Links war ich schon immer weitsichtig und werde immer weitsichtiger… 


Das kann man alles optimieren, ich weiß. Man kann die Falten unterspritzen oder liften, die Haare färben und die Augen lasern. Und wenn man sich in den sozialen Medien so umsieht, dann sollte man das dringend anpacken. Natürlich nicht, um 20 Jahre jünger auszusehen - funktioniert eh nicht. Sondern um „nicht so müde auszusehen“. Um „frischer zu wirken“. Ganz für sich allein. Jawoll, nämlich.


Äh ja. Ich fühle mich ziemlich frisch. Meine Kollegen können das bestätigen. Wenn ich morgens ins Büro komme, überfordere ich den einen oder anderen regelmäßig mit meiner Frische *grins*. Müde bin ich in der Regel auch nicht. Und falls doch, gehe ich abends einfach eine Stunde früher zu Bett. Funktioniert hervorragend. Und ganz für mich allein komme ich hervorragend damit klar, wie ich aussehe. Dieser - sorry - bescheuerte Optimierungsdruck kommt nämlich garantiert nicht von innen, sondern in den meisten Fälllen von außen. Wie schön, dass ich schon in jungen Jahren gelernt habe, auf Druck von außen zu pfeifen :-)


Ein bisschen ungerecht finde ich das aber schon: Man darf heutzutage ziemlich problemlos unter- oder übergewichtig sein. Body Positivity heißt das Zauberwort. Jedes Körpergewicht ist schön. Finde ich klasse. Es gibt nämlich unglaublich viele schöne Menschen auf dieser Welt und die sind alle ganz unterscheidlich. Dummerweise gilt Body Positivity aber nur für dünne oder dicke Körper. Könnnte sich mal irgendjemand darum kümmernn, dass das auch für junge und alte Körper gilt? Fände ich jetzt irgendwie angemessen. Und noch was: Wir brauchen dafür keinen neuen fancy Begriff. Age Positivity oder ähnlichen Schwachsinn. Wir müssten einfach mal aufhören, ständig alles optimieren zu wollen.


Es würde echt schon ausreichen, wenn jeder einfach so sein darf wie er mag, ohne dass ihm ständig ein „Du bist aber mutig, mit so einer Figur so etwas zu tragen“ oder eben auch „Du bist aber mutig, in deinem Alter so etwas zu tragen“ entgegen schmeißt.









Und genau deshalb trage ich einfach weiter beige, freue mich des Lebens, wie an diesem Tag im technischen Museum am Gleisdreieck-Park, der ein neues Highlight für den nächsten Berlin-Besuch verspricht. Ich hatte das Gleisdreieck nämlich noch aus grauer Vorzeit als absolute Einöde zwischen Kreuzberg und nirgendwo in Erinnerung. Geworden sind aus dem Gewirr von Gleisen und der Einöde ein toller Park und ein großartiges Museum. Und das dürfen sogar Frauen mögen, obwohl Technik dransteht. Womit wir wieder bei einem Thema für einen neuen Blogpost wären… 


Liebe Grüße

Fran


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