Ich bin ja trotz Instagram und Co - wobei ich bei Co eh nicht mitspiele - immer noch ein echter old school-Dino und lese am liebsten Blogs. Liegt wohl daran, dass ich wahnsinnig gern lese. Das ist so, seitdem ich lesen kann. Als Kind habe ich die Stadtbücher leer gelesen. Später besaß ich riesige, gut gefüllte Bücherregale. Und heute lese ich halt täglich mehrere Tageszeitungen, diverse News-Seiten, immer noch Bücher und eben Blogs.
Genau deshalb freue ich mich über Blogrolls wie bei Tina. Da schmökere ich gern mal herum, wenn ich ein bisschen Zeit habe. Und manchmal finde ich da ganz großartige Dinge. Zum Beispiel vor einigen Tagen eine Blogreihe über Dinge, von denen man sich nicht trennen kann.
Davon gibt es bei mir jede Menge. Ich hebe merkwürdige Dinge auf. Die Eintrittskarten fürs olympische Beachvolleyballturnier in London. Uralte U-Bahn-Karten aus Barcelona aus Zeiten, als der Flughafen noch nicht an die U-Bahn angeschlossen war… Den Übersichtsplan vom Louvre. Und ich glaube, ich habe noch irgendwo einen Busfahrplan von Chiclana nach Cádiz. Vieles habe ich vor dem Umzug vor 18 Monaten rigoros aussortiert und weggeworfen. Aber eine Kiste mit völlig sinnlosen Schätzen durfte bleiben und manchmal wühle ich darin herum und freu mich :-)
Und dann habe ich überlegt, von welchen Schätzen in meinem Kleiderschrank ich mich nicht trennen kann - zumindest nicht freiwillig. In diversen Metern liegen und hängen jede Menge Stücke, die schon viele Jahre alt sind. Das älteste ist ein anthrazitfarbener Woll-Blazer, den ihr im ersten Bild dieses Post seht, der schon fast Kurzmantel-Qualitäten hat und den ich mir zum Abschluss meines Studiums gekauft habe - also vor 30 Jahren. Für alle fixen Rechner: Ja, ich habe ein wenig länger studiert als vorgesehen. Es hat halt unheimlich viel Spaß gemacht :-)
Aber wenn ich drei Stücke benennen sollte, bei denen es mich wirklich richtig unglücklich machen würde, wenn sie weg wären, dann wären diese hier ganz sicher dabei:
Meine allerliebste Jeansjacke
Sie wohnt hier schon seit gut zehn Jahren. Sie ist das, was ich eigentlich überhaupt nicht leiden kann: Sehr eng. Aber sie ist auch unglaublich weich. Normalerweise sind Jeansjacken ja irgenwie sperrig und steif. Die hier nicht. Abgesehen davon ist sie ein prima Indikator, wenn ich mal ein paar Kilo zugenommen habe. Und sie passt zu so ziemlich allem: zu Kleidern, zu Hosen und zu Röcken. In meinen Schrank hängt ein halbes Dutzend Jeansjacken. Aber diese hier ist meine Lieblingsjacke. Gekauft habe ich sie übrigens mal bei H&M. Die können also durchaus langlebig.
Die Lieblingshose: beige und weit
Rentnerbeige darf selbstverständlich auch hier nicht fehlen. Die Hose war, soweit ich mich erinnere, das erste Stück, das ich jemals bei COS gekauft habe. Sie ist genau das, was ich mag: beige und weit. Nach jeder Wäsche muss man sie bügeln, aber das schaffe ich inzwischen innerhalb von fünf Minuten. Bügeln gehört wahrlich nicht zu meinen Hobbies, aber für diese Hose tu ich so ziemlich alles. Sie ist ungefähr so alt sie die Jeansjacke - damals habe ich so ziemlich meinen gesamten Kleiderschrank erneuert, nachdem ich ungefähr 25 Kilo abgenommen hatte. OK, in die Hose passt noch das eine oder andere Kilo rein, so für Notfälle. Bisher hat die Hose ungefähr 100 mal Waschen und Bügeln überstanden. Und ich habe echt Angst davor, dass sie irgendwann aufgibt…
Das Kleid
Und dann war da noch das Kleid, das ich so liebe, dass ich es mir gleich zweimal gekauft habe: in beige und einige Wochen später in blau. Es mag Menschen geben, die es Kartoffelsack nennen :-) Ich nenne es bequem. Mit einem Shirt und der Jeansjacke ist es frühlingstauglich und die 35 Grad im letzten Sommer im Büro konnte man damit auch überstehen. Es hat keine Volants, keine Rüschen, keine Blümchen. Es hat eigentlich nix. Und genau das macht es aus.
Und ihr? Wovon würdet ihr euch nicht trennen?
Liebe Grüße
Fran