Ja, ich weiß. Es ist erst Februar. Also Winter. Ein mächtig kalter Februar noch dazu. Im Moment sieht es so aus, als wenn das auch erstmal so bleibt. Aber sorry, ich habe keine Lust mehr. Und schon gar nicht auf irgendwas zwischen minus fünf und minus zehn Grad und miesen Ostwind. Dazu ein hübsches Grau in verschiedenen Abstufungen. Mal hellgrau, mal dunkelgrau. Aber immer eisig. Das alles hübsch garniert mit hellgrauen, vereisten Schneeresten. Also Winter von seiner schlimmsten Seite.
Und klar weiß ich, dass man das Wetter nicht ändern kann und jammern nicht hilft. Trotzdem will ich Frühling! Noch dreimal mehr, seitdem ich kürzlich ein paar Fotos aus dem letzten April gefunden habe, auf denen es sowas von frühlingshaft aussieht. Also habe ich den Anzug, den ich damals trug, heute einfach mal passend zum Winter gestyled.
Beige Hosenanzüge sollen ja im Frühjahr volle Kanne hip sein. Wie fein, wenn schon seit einem Jahr einer im Schrank wartet :-) Und weil mir so ein stinknormaler beiger Anzug ohnehin zu langweilig war, habe ich einen mit einer Culotte gekauft. Dazu gab es im Frühling einfach nur ein hellblaues Hemd und ein Paar Sneaker. Dann noch eine Tasche dazu und fertig war das Outfit.
Die Kombi ist für den Frühling bei 20 Grad ganz wunderbar und ich freue mich schon sehr darauf, endlich wieder Sneakers ohne Ende zu tragen und die ollen Waldbrand-Austreter endlich in die Pause zu schicken. Bei Eiseskälte ist eine Culotte mir Sneakers aber eher ein Kandidat für Erfrierungen an den Beinen.
Erfrieren wollte ich also nicht. Aber was anziehen, wenn draußen der Ostwind mit 70 Stundenkilometern pfeift und es rattenkalt ist? Ganz klar. Erstmal Stiefel. Am besten solche, die übers Knie reichen. Und eine Leggings unter der Hose. Obenrum reichte mir ein schnödes Hemd auch nicht. Also Hemd, Hoodie und Blazer rüber. Hoodies unter Blazern mag ich ohnehin total gern, das nimmt dem Blazer die Geschäftsmäßigkeit. Das superseriöse Auftreten im Hosenanzug erwartet von mir in der Regel ohnehin kein Mensch – ich leite eine Redaktion und keine Bank. Gottseidank. In einer Bank wäre ich eine glatte Fehlbesetzung.
Über die drei Schichten kam dann noch ein Mantel und mein derzeitiger Lieblingsschal samt Handschuhen. Damit konnte mir kein Ostwind etwas anhaben. Aufs Eis habe ich mich trotzdem nicht getraut… bei so vielen Schichten würde ich vermutlich sofort einbrechen und trotzdem erfrieren, wenn ich nicht vorher ertrinke. Meine Nachbarn haben angesichts der Temperaturen schon Schlittschuhe bestellt. Statt von der Terrasse loszupaddeln ist in der nächsten Woche vermutlich Eislaufen von der Terrasse aus angesagt
Ich schätze, ich bleibe lieber in meinem Homeoffice und seh mir das Eis aus einem wohltemperierten Raum an… Den so zufrieden ich im Prinzip mit dem Ergebnis des Experiments bin, den Frühlings-Anzug wintertauglich zu kombinieren, so sehr sehne ich dann doch den Frühling herbei!
Liebe Grüße
Fran