Ein Thema, das nicht nur Instagram, sondern auch die reale Welt zurzeit beherrscht: Wann kommt die Weihnachtsdeko endlich weg und macht etwas „Frischem“ Platz? So eilig wie man es irgendwann zwischen Ende November und Anfang Dezember hatte, die Deko aufzubauen, so schnell wird man ihrer scheinbar nach Weihnachten überdrüssig.
Früher mal, da stand der Weihnachtsbaum bis Maria Lichtmess Anfang Februar im Wohnzimmer. Da wurde das gute Stück aber auch erst am Heiligabend aufgestellt und nicht schon am ersten Advent. Heute darf sich der durchschnittliche Weihnachtsbaum freuen, wenn er den Jahreswechsel noch erleben darf und nicht schon am 27. Dezember zugunsten eines Straußes Tulpen weichen muss.
Ich liebe Tulpen. Nicht so sehr wie meinen Weihnachtsbaum, aber ich liebe sie. Bei mir darf der Baum übrigens bis Neujahr beziehungsweise das Wochenende nach Neujahr stehenbleiben. Also auch nicht wirklich lange. Das hat ganz praktische Gründe. Am Wochenende habe ich Zeit, den Baum abzutakeln. Der Adventskranz hat übrigens schon am Abend des 2. Weihnachtstages einen Abgang gemacht – die Kerzen waren schlichtweg runtergebrannt. Ein großer Teil der Deko darf noch eine Weile bleiben, vor allem sämtliche Lichter. Die Tage werden zwar inzwischen schon wieder länger, aber so richtig merke ich das noch nicht. Gegen 16 Uhr wird es duster und vor neun nicht so richtig hell. Und so lange das so ist, dürfen alle Kerzen gern bleiben und müssen notfalls in Symbiose mit Tulpen leben. Die restliche Deko verschwindet bei mir gewöhnlich bis Ende Januar, je nach Stimmung.
Was allerdings kaum jemand weiß: Ich bin ehemalige nationale Rekordhalterin, was die Lebensdauer von Weihnachtsdeko angeht. In meinem ersten Jahr in Hamburg, also vor ungefähr drölfzig Jahren, war ich ein wenig, nennen wir es eskaliert, was die Deko angeht. Damals gab es dieses Kaminzimmers. Ja, sowas hatte meine erste Wohnung hier. Es war ein Zimmerchen mit acht Quadratmetern und einem riesigen offenen Kamin. Wenn man den anfeuerte, wurde es innerhalb weniger Minuten unerträglich heiß im Zimmer… Klingt also toll, war aber ein Reinfall. Auf jeden Fall hatte ich die Fenster dieses Kaminzimmers mit diesem fluffigen Schnee aus der Spraydose eingesprüht. Sah sehr weihnachtlich aus. Den Schnee allerdings zu entfernen, das hätte bedeutet, die Fenster im Kaminzimmer zu putzen. Und dazu hatte ich keine Zeit. Ehrlich, ich schwöre! Im August fanden einige Menschen, unter anderem mein Vermieter, es sei an der Zeit, der Weihnachtsdeko nun endlich ein Ende zu bereiten. Ihr ahnt nicht, wie hart dieser blöde Sprühschnee werden kann, wenn ein paar Monate lang die Sonne draufscheint. Das Zeug war kaum von den Scheiben zu bekommen… Aber als nationale Rekordhalterin in Sachen Weihnachtsdeko muss man halt Opfer bringen :-)
Seitdem kommt mir übrigens kein Sprühschnee ins Haus. Aber der Rest der Deko, der darf gern noch eine Weile bleiben. Und bei Euch? Wie lange darf der Baum noch bleiben? Oder ist er gar schon weg?
Liebe Grüße
Fran