Auch wenn oder gerade weil der Sommer hier im Norden seit einer Woche gerade mal eine Pause einlegt, kriege ich prompt Fernweh. Ich kann nicht anders, ich bin ein Sommerkind. Und Sommerkinder brauchen Sonne und Hitze und Meer. Im Moment habe ich Dauerregen bei 20 Grad… Da drängt sich Fernweh geradezu auf, zumindest bei mir.
Eigentlich war für den Spätsommer Andalusien geplant. Ich wollte den Caminito del Rey erkunden, nach Granada und Cadiz fahren und natürlich ans Meer. Im April habe ich dann mal sicherheitshalber zwei Wochen Ostsee reserviert… Ich mag die Ostsee. Wirklich. Immerhin habe ich den letzten Sommerurlaub dort verbracht. Damals bin ich von Danzig über Stettin nach Rügen und zum Schluss nach Kühlungsborn gefahren und es war toll - bei durchschnittlich 30 Grad und Sonne ohne Ende. Aber wenn ich mir den Dauerregen der letzten Woche ansehe und mir vorstelle, dass das im Spätsommer auch so sein wird, dann ist die Ostsee vielleicht doch nur eine semi-gute Idee? Und kommt mir jetzt nicht mit „Es gibt kein schlechtes Wetter, sondern nur falsche Kleidung“. Das stimmt zwar im Prinzip. Mit einem ordentlichen Regenmantel wird man bei Dauerregen nicht völlig durchnässt. Aber will ich das? Will ich das wirklich?
Kind, groß, regte an, einen Roadtrip durch Süddeutschland und Österreich zu machen. Hm. Ist vermutlich die einzige Gelegenheit in den nächsten 20 Jahren, ihr Neuschwanstein ohne drölfzig Touristen aus Asien zu zeigen. Als ich das letzte Mal da war, war ich ungefähr acht Jahre alt und aisatische Touristen gab es schlichtweg nicht. Vor ein paar Jahren habe ich Neuschwanstein ein zweites Mal angepeilt, aber angesichts der Menschenmassen sofort den Rückzug angetreten. Abgesehen davon verstehe ich in Süddeutschland wieder niemanden, die gucken sparsam, wenn ich nachmittags „Moin“ sage und abgesehen davon finde ich es ganz schön anstrengend, ständig bergauf und beragab zu laufen.
Ich muss gestehen: Ganz tief in mir drin will ich – nach Andalusien. Ist eine proppelvolle Ostseeküste wirklich ungefährlicher als eine leere Costa de la luz? Andererseits: Möchte ich im schlimmsten Fall in einem spanischen Krankenhaus landen? Und wieder andererseits: Na, die haben wenigstens jede Menge Erfahrung :-) Ok, ein Trip in die Pryrenäen, entlang der französischen Antlantikküste und zum Schluss nach Paris ginge auch :-) Äh ja. Kind, groß, hat bereits die Augen verdreht, als ich ihr die Ohren vollgejammert habe und ihr dürft mir jetzt auch gern den Kopf waschen :-)
Wesentlich weniger unentschieden als in der Urlaubsfrage bin ich in der Frage nach der potentiellen Urlaubsgarderobe. Schwarz ist da eigentlich immer im Sortiment. Passt ämlich zu so ziemlich allem. Zur Jeans beispielsweise. Denn die ist sowieso im Koffer. Ein Top zur Jeans ist fein genug, um abends essen zu gehen und lässig genug, um nicht zu aufgebrezelt zu sein. Und eine leichte Strickjacke sorgt dafür, dass ich garantiert nicht friere. Ausprobiert habe ich das schonmal im Juni in Kühlungsborn :-) Die Sneakers müsst ihr mir verzeihen. Die mussten sein, ich hatte mir nämlich am Vortag in neuen Schuhen prächtige Blasen gelaufen und da gingen nur noch die bequemsten Sneakers, die an Bord waren. Normalerweise habe ich, wenn ich neue Schuhe dabei habe, auch immer Blasenpflaster im Gepäck. Diesmal nicht, weil die Neuen ja waaaaaahnsinnig bequem waren. Äh ja. Nach zehn Kilometern eben doch nicht mehr.
Aber jetzt verratet mir doch mal, ob ihr für dieses Jahr noch Urlaub plant und falls ja, wo ihr ihn verbringt. Abgesehen davon wüsste ich gern, wann es endlich aufhört zu regnen…..
Liebe Grüße
Fran