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Mein April 2020 - Ganz viel Frühling

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Der April 2020 wird vermutlich als Quarantäne-Lagerkoller-Katastrophenmonat in die Geschichte eingehen. Ich fand ihn gar nicht so schlimm. In Gegenteil: Ich fand ihn prima, den Corona-April. Ist für mich allerdings auch nicht schwierig. Ich habe einen Job ganz ohne Kurzarbeit, meine Kinder sind groß genug, um bereits selbständig für ihre Mutter kochen zu können *grins*, ich durfte gemütlich im Homeoffice in der Sonne sitzen, hatte genügend Klopapier, Mehl und Hefe und hab den Frühling nach Kräften genossen.

Gab es je einen so sonnigen April? Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber so viel Sonne hat sämtliche coronabedingten Einschränkungen sehr viel erträglicher gemacht, denn glücklicherweise habe ich sowohl Terrasse als auch Balkon, und beide seit Anfang April sogar möbliert :-) Ich bin sowas von heilfroh, dass die Gartenmöbel trotz Corona geliefert wurden. Ansonsten hätte ich nämlich auf dem Holzboden sitzen müssen und das wäre vermutlich wenig gemütlich gewesen.




Also durfte ich beim Arbeiten die Frühlingssonne genießen, den Enten beim Quaken zuhören und Milchkaffee trinken. Und wenn alle Geschichten fertiggeschrieben waren, dann war das Erkunden der Elbinsel, auf der ich wohne, angesagt. Ich war zu Fuß und per Rad unterwegs und habe wunderschöne Plätze entdeckt. Sogar insta-taugliche Zierkirschblüten waren dabei ;-) Bevor es abends zu kalt wurde, gab es noch einen Absacker auf der Terrasse und anschließend eine mehr oder minder große Portion Serien. „Unorthodox“ kann ich übrigens empfehlen, selbstverständlich „Das Haus des Geldes“ (boah, wer bitte hat sich den Cliffhanger wieder ausgedacht?) und „The English Game“.








Ein Stadtbummel war auch noch drin, nachdem die Geschäfte zumindest wieder halbwegs offen waren. Die angekündigten Horden von Shopping-Süchtigen waren wohl noch im Homeoffice. In der City war es nämlich gähnend leer. Und die paar Menschen, die unterwegs waren, waren sehr auf Abstand bedacht. OK, das war jetzt ein sehr subjektiver Eindruck. Aber einen anderen habe ich nun mal nicht zu bieten.

Die Diskussionen der letzten Wochen darüber, ob die Lockerungen zu schnell gehen und die Empörung über Menschen, die sich nicht buchstabengetreu an die Erlasse halten, gingen mir durchaus auf die Nerven, muss ich gestehen. Vielleicht sollte jeder einfach vor der eigenen Tür kehren und die Blockwart-Mentalität dahin tun, wo sie hingehört: In den Mülleimer der Geschichte. Und wenn er die Öffnung von Geschäften oder ein Spaziergang mit gleich zwei Menschen aus der eigenen häuslichen Gemeinschaft für zu früh hält, kann er ja einfach zuhause bleiben. Er ist keineswegs gezwungen, deswegen andere Menschen anzupöbeln. Etwas Empathie, eine kleine Prise Verständnis und ein Teelöffel Humor machen das Leben manchmal einfacher. Ich schwöre.


Ach ja, unter die Paddler bin ich auch gegangen. Wenn man schon von der Terrasse aus lospaddeln kann, will das auch genutzt sein. Und weil ich kein Boot mein Eigen nenne, habe ich mir das meiner Nachbarn ausgeliehen und habe eine Proberunde gedreht. Ich könnte mir durchaus vorstellen, zum Paddel-Profi zu werden.



Und dann war da noch das Drama aus Entenhausen. Es war da eine Ente, die sich dazu entschieden hatte, in einem Blumenkübel auf einer Terrasse zu brüten. Als die Küken schlüpften, nahm Mutter Ente eines ihrer geschlüpften Küken mit und paddelte davon. Die kleinen Geschwister piepsten nach Mama, fanden aber kein Gehör. Also wurden sie flugs in einen Karton verfrachtet und der Mama nachgetragen. Nach der geglückten Familienzusammenführung war eigentlich alles gut. Dann allerdings schlüpfte aus dem letzten Ei mit viel Verspätung ein weiteres Küken. Und nun? Mutter und Geschwister waren längst weg und Enten kommen nicht zurück zu ihrem Nest. Zu finden waren sie auch nicht. Der Kleine wurde Enton getauft und per Hand aufgezogen. Inzwischen ist Enton fast zwei Wochen alt und durfte gestern zum ersten Mal mit seinen Ersatzeltern spazierengehen. Der kleine Kerl hat es sehr genossen.




Ich bin gespannt, wie es im Mai weitergeht, mit dem Leben, mit Corona und mit Enton. Und ich bin gespannt, ob ich Pfingsten wie vor Monaten geplant an der Ostsee verbringen kann. Drückt mir die Daumen, ja?

Liebe Grüße

Fran


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