Erwähnte ich schon, dass es mir in meinem neuen Zuhause einfach nur pudelwohl fühle? Ja, ich glaube schon. Aber ich schreib es gern noch einmal: Ich fühl mich pudelwohl :-)
Ich mache lauter verrückte Sachen. Ich gehe zu Fuß in den Supermarkt einkaufen und bin innerhalb von fünf Minuten zu Fuß in einem Drogeriemarkt. Ich setze mich in die S-Bahn und fahre innerhalb von zehn Minuten in die City. Ich finde beim Abendspaziergang plötzlich Kiosks, die die halbe Nacht geöffnet sind. Jaja, für Großstadtpflanzen mag das ja alles völlig normal sein. Für jemanden, der die letzten 30 Jahre in Dörfern mit viel Natur, aber null Infrastruktur verbracht haben, ist das alles echt verrückt. Aber keine Angst, ich komme nicht unnter die Räder. Wenn ich zur anderen Seite aus dem Haus gehe, bin ich innerhalb von Sekunden im Park und wenn ich auf der Terrasse stehe, quaken mich Enten und Blesshühner an. Nur der Deich, der ist ein paar Meter weiter entfernt als bisher. Ich vermisse ihn trotzdem nicht, ich fahre nämlich täglich ungefähr 15 Kilometer lang an ihm entlang ins Büro. Mir fehlt also absolut nichts, aber ich habe tonnenweise Dinge dazubekommen :-) Ich bin damit wohl das lebende Beispiel dafür, dass aus Landeiern ganz leicht Stadtpflanzen werden können.
Nix geändert hat sich allerdings am Inhalt meines Kleiderschrankes. Naja, nicht allzu viel auf jeden Fall - die Gartenklamotten habe ich nämlich aussortiert, die braucht man Terrassen-Owner glücklicherweise nicht. Sobald ich etwas mehr Zeit habe als im vorweihnachtlichen Trubel in der Redaktion könnte sich die Nähe zur Hamburger Innenstadt eventuell fatal auswirken…
Zurück zum Kleiderschrank. Schwarze Lederhosen sind da schon seit vielen Jahren vertreten. Lederleggings gab es bisher nur einmal und die war nur auf der Vorderseite aus Leder und das fand ich dann irgendwie doof. Also war dieses Exemplar der zweite Versuch. Eigentlich wollte Kind, groß, eine für die große Geburtstagsparty von Kind, klein, haben. Was soll ich sagen: Sie trug dann eine Jeans, dafür hatte ich endlich wieder eine Lederleggings im Schrank :-) Die geht dafür zu fast allem. Zum Klassiker „weiße Bluse“ in Überlange samt Sweatjacke, wenn es eher entspannt sein soll.
Und, ich gestehe, alles außer entspannt kann ich gerade sowieso nicht. Ist auch bitter nötig, wenn ich mir anschaue, dass der Rest der Welt gerade etwas von Weihnachtsurlaub faselt und ich sowohl am vierten Advent als auch am 2. Weihnachtstag Dienst habe *schluchz*. Oder wie sagte mein Lieblings-Kreisrat kürzlich zu mir: „Augen auf bei der Berufswahl“ ;-) Recht hat der Mann, aber ich hänge doch an meinem Beruf! Eintauschen würde ich den selbst dann nicht, wenn ich alle Weihnachtstage durcharbeiten müsste. Er hat nämlich auch Vorteile: Man darf in Lederleggings und Nietenboots ins Büro kommen und keiner findet es merkwürdig :-)
Liebe Grüße
Fran