Kann es sein, dass das Jahr immer schneller rennt, je weiter es fortschreitet? Oder kommt es nur mir so vor? Der November ist rum, der Dezember hat begonnen. Noch ein paar Wochen und wir haben 2020. Irre.
Ich könnte Euch jetzt natürlich Dutzende von Glücksmomenten des November aufzählen. Tu ich gleich auch. Aber weil ich ja kein Profi-Blogger bin, besteht mein Monat in der Regel nicht nur aus Glücksmomenten. Abgesehen davon habe ich keine Lust, Euch ein X für ein U vorzumachen. Mein Leben ist völlig durchschnittlich. Phasenweise stressig, manchmal langweilig, öfter mal so richtig schön, aber ab und zu auch sehr traurig. Und das alles hatte auch der November an Bord.
Los ging es wie der Oktober geendet hatte, nämlich mit Theater. Eine Mini-Tournee durch Meck-Pom war teilweise skurril, aber wie immer sehr, sehr lustig. Irgendwie schade, wenn man die letzte Vorstellung hinter sich hat. Aber es ist auch schön, wenn die Wochenenden wieder einem selbst gehören. Vor allem dann, wenn es im Job stressig wird. Und das wurde es. Mein Job zur Zeit – neben der Tatsache, dass wir täglich eine möglichst aktuelle und spannende Zeitung machen – ist die Re-Organisaton der Redaktionsarbeit bis Anfang Januar. Dazu gehört nicht nur die detaillierte Planung von künftigen Abläufen, sondern auch das Ins-Boot-Holen aller Kollegen. Das war am Anfang gar nicht so einfach, aber inzwischen läuft es, Teambuilding inklusive. Und wenn ein Team funktioniert, dann macht das Arbeiten noch mehr Spaß als es das ohnehin tut :-) Zwischendrin gab es Momente, in denen ich gezweifelt habe, ob die Redaktionsleitung tatsächlich mein Ding ist. Jetzt weiß ich: Ja, ist es.
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Kisten schleppen. Kann ich. |
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Viele, viele Teile. Drei Mann und 4,5 Stunden Zeit. Und schon stand der Kleiderschrank. |
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Der Rettungsring ist übrigens Pflicht auf meiner Terrasse. Obwohl ich bezweifle, dass jemals jemand gesprungen ist. |
Fast die komplette Freizeit gehörte dann dem nahenden Umzug. Ich habe Luftsprünge gemacht, als ich Anfang November den Schlüssel für unser neues Zuhause in den Händen hielt und seitdem ist viel passiert. Die ersten Möbel stehen schon, unter anderem mein neuer Kleiderschrank. Und ja, ich war froh, dass ich den habe aufbauen lassen und das Abenteuer nicht selbst in die Hand genommen hätte. Ich würde vermutlich heute noch fluchen… Als Fan des Stück-für-Stück-Umziehens anstatt das alles auf einen Schlag machen zu lassen wandert im Moment Kiste für Kiste ins neue Zuhause, die ersten Schränke sind sogar schon eingeräumt und die Terrasse strahlt bereits weihnachtlich. Noch eine gute Woche und das Umzugsunternehmen übernimmt den Rest :-) Dann wird es bei mir auch endlich weihnachtlich, schätze ich. Bis dahin müssen sämtliche Adventskränze dieser Welt warten.
Um mal weg von Job und Umzug und hin zu meiner geliebten Ostsee zu kommen ging es am letzten Wochenende dann nach Travemünde zum High Tea im Grand Hotel, standesgemäß im Kilt, den ich aus Edinburgh mitgebracht habe (jaja, High Tea im Kilt – finde den Fehler). Sollte es euch mal zwischen Oktober und April nach Travemünde verschlagen und ihr habt etwas für einen ordentlichen Afternoon Tea übrig, dann kann ich das Atlantic Grand Hotel in Travemünde definitiv empfehlen. Die Sandwiches waren köstlich, die Scones noch ofenwarm, die Clotted Cream war echte Clotted Cream und die Patisserie göttlich. Na, und der Blick auf die Ostsee während des Tees war einfach toll.
Tja, und dann kam der Tiefschlag. Fast zwölf Jahre war sie mein Hund, die Fine. Sie war damals ein „Erbstück“. Ihre Besitzerin starb ganz plötzlich und niemand außer mir wollte diesen unerzogenen, verfressenen Hund. Wir haben zahllose Spaziergänge am Deich gemacht und dabei Dutzende von Tennisbällen verloren, sie ist kilometerweit in der Elbe geschwommen und ich kenne keinen Hund, der so große Angst vor Rehen hat wie sie. Ich glaube, Fine hatte ein wunderbares Hundeleben. Jetzt rennt sie hoffentlich mit ihrer Doris über Wiesen und plantscht nach Herzenslust. Ich hätte gern noch ein paar Jahre mit ihr erlebt und bin traurig. Ich sag ja, manchmal ist in meinem Leben nix mit Glücksmomenten. Da gibt es nur noch Tränen.
Liebe Grüße
Fran