Endlich wieder mal ein Outfit. Nix Spektakuläres und schon diverse Wochen alt, aber immerhin ein Outfit. Und das auch noch am Meer :-) Wobei - das war im November, anlässlich des romantischen Wochenendes in Boltenhagen, das sich dann wenige Tage später als sehr wenig romantisch entpuppte… Aber egal. Die Shorts mag ich trotzdem.
Die lief mir im Spätsommer am Flughafen über den Weg. Ich hatte vor vielen, vielen Jahren eine schwarze Ledershorts, die ich sehr geliebt habe. Blöderweise war sie, nachdem ich 25 Kilo abgenommen hatte, viel zu weit. Ich habe es mit einem Gürtel versucht, aber das sah dann eher aus, als sei ich der hoffnungsvolle Nachwuchs der Olsen-Brüder. Also ging die Shorts den Weg alles Irdischen. Tja, und dann fand ich im September ihren Zwilling. Klar, dass der mit musste, oder?
Bisher habe ich die Erfahrung gemacht, dass ich Dinge, die ich vor zehn Jahren getragen habe, nicht unbedingt nochmal haben muss. Bei dem guten Stück ist das anders. Auch wenn meine Beine inzwischen geringfügig älter geworden sind - das Ding iebe ich immer noch. Und dabei ist es mir dann auch herzlich egal, ob Shorts gerade angesagt sind oder nicht. Sind sie vermutlich nicht. Aber einen wirklich großen Geist kann das nicht erschüttern ;-)
Dazu passt im Prinzip alles. Die Dinger sind mit Hoodies kompatibel und mit einer Bluse. Abends wird die einfach mal durch ein Top aufgewechselt und die Thermostrumpfhose weicht einem etwas phantasievolleren Exemplar - fertig. Wildleder-Boots am Strand dagegen sind etwas komplizierter. Herrje, habe ich gebürstet, bis der Sand endlich wieder da war, wo er hingehörte, nämlich am Boden.
Wobei Schuheputzen sowas wie ein Hobby ist. Das fühlt sich so herrlich altmodisch an. Damals, als ich ein Kind war, hat mein Vater jeden Samstag sämtliche Schuhe der gesamten Familie auf der Terrasse versammelt und geputzt. So richtig mit Schuhcreme, Bürste und Lappen. Macht das heute noch irgendwer? Also außer mir? Eigentlich wird doch nur noch das Knöpfchen auf der Dose mit dem Imprägnier-Spray gedrückt. Das ist zumindest meine Wahrnehmung. So etwas Exotisches wie Schuhcreme kauft man dann bei Manufactum.
Aber zurück nach Boltenhagen. Ich hätte gleich wissen müssen, dass das Wochenende unter einem blöden Stern steht. Wir hatten uns in der Weißen Wiek einquartiert - ein Hotelkomplex direkt am Hafen. Sah auf der Buchungsseite sehr vielversprechend aus, entpuppte sich aber beim näheren Hinsehen als absolut seelenloser Riesenbunker, immerhin mit Blick aufs Wasser. Sehr hübsch war auch der Riesenbalkon, von dem aus der Blick, bevor er aufs Wasser ging, erstmal den Außenbereich der Sauna traf. Aua. Das will man nicht sehen, ehrlich nicht. Es gab doch nicht umsonst Bademäntel in den Zimmern. Da muss man nicht seine 30 Jahre alte Lieblings-Joggingbüx mit dem völlig verzogenen Muskel-Shirt tragen. Das wiederum passt natürlich hervorragend zum güldenen Kettchen. Mehr sage ich dazu nicht *grins* Falls es Euch also nach Boltenhagen verschlägt: An der Promenade gibt es wirklich hübsche Hotels in alter Bäder-Architektur… Zwar nicht unbedingt mit Sauna, aber auf die kann man dann auch getrost verzichten, finde ich.
Weil ich aber aus unerfindlichen Gründen Boltenhagen nun nicht mehr so gern mag, geht es für mich morgen nach Kühlungsborn. Ich freu mich wie ein Schnitzel (äh, wie genau freut sich eigentlich ein Schnitzel? Grinst das? Hat schonmal jemand ein grinsendes Schnitzel gesehen?) auf die Ostsee und auf mein Lieblingscafé. Käsekuchen, ich komme!
Liebe Grüße
Fran