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Liebe auf den zweiten Blick: Sheffield und Rallyestreifen

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Die Sache mit den Streifen, die eigentlich Galonstreifen heißen, hatten wir ja kürzlich schon, allerdings nur auf einem Hemd. Und während der Rest der Welt Hose mit Seitenstreifen trägt, greife ich zum Rock. Passend zum Ambiente, denn irgendwie erinnert mich der Faltenrock samt Streifen an eine Schuluniform in good old England. Da habe ich die vergangene Woche verbracht. Während ich in den letzten rund zehn Jahren Anfang Mai in London anzutreffen war, heißt das Reiseziel diesmal Yorkshire. Genauer gesagt: South Yorkshire. Noch genauer: Sheffield.

Und nein, ich bin nicht nach Sheffield gereist, um da Blogfotos zu machen. Auf jeden Fall nicht in erster Linie. Aber natürlich habe ich meine Reisebegleitung genötigt, Outfitfotos zu machen - die Kulisse ist ja durchaus eine hübsche Abwechslung zum Deich. Und daher sehen Sie heute *tusch* Die Townhall von Sheffield. Die ist eines der wenigen Gebäude in der Innenstadt, das den 2. Weltkrieg relativ unversehrt überstanden hat und einfach wunderschön. Ich habe ja mit dem Gedanken gespielt, mich bei der Stadtverwaltung als Bote zu bewerben, nur um täglich durch dieses wunderhübsche Gebäude zu wandern. Blöderweise waren gerade keine Boten-Jobs ausgeschrieben.

Die Architektur in Sheffield war übrigens der Grund, weshalb ich den zweiten Blick benötigte, um mich in die Stadt zu verlieben. Die Deutschen haben da im zweiten Weltkrieg ganze Arbeit geleistet und fast die gesamte historische Bausubstanz in der Innenstadt platt gemacht. Die wurde dann ersetzt durch furchtbare Betonsilos Marke „muss schnell gehen“. Inzwischen wird aber hart dran gearbeitet, die Bausünden der 60er abzureißen und so zu ersetzen, dass alt und neu sich ergänzen. Abgesehen davon sind die Yorkies einfach herzzerreißend liebe Menschen. Selbst die Angestellten bei der Sicherheitskontrolle am Flughafen sind nicht deutsch-gründlich-blossnichtsympathisch, sondern filzen das Handgepäck mit einem Lächeln und den Worten „It woh´t take long, sweetheart“. Und es gibt vermutlich keine Kassiererin in ganz Yorkshire, die ihre Kunden nicht anstrahlt und „love“ nennt. Ich finde, man sollte alle Karstadt-Angestellten sofort verpflichten, ihre Kundinnen „Liebchen“ zu nennen. Dann hat Karstadt auch wieder eine Überlebenschance!

Mehr als eine Überlebenschance hatte übrigens auch der Rock, den ich erbeutet habe, als ich eigentlich eine Jeans suchte. Als ich die Streifen in Kombination mit den Falten sah, war die Jeans vergessen. Wer braucht schon eine Jeans, wenn er einen Rock mit Rallyestreifen haben kann? Und Faltenröcke mit Jeansjacken kombiniert sind sowieso genial. Da sich das Wetter in Sheffield nicht unbedingt so richtig frühlingshaft zeigte, war eine zweite Jacke Pflicht und meine Lieblings-Übergangsjacke durfte auch mit. Dazu wären vermutlich Loafer stilvoller gewesen und hätten die Sache mit der Schuluniform komplett gemacht, aber da ich allerhöchstens als Lehrerin kurz vor der Rente durchgehe, habe ich einfach bequeme Chucks gewählt. Lehrer dürfen das. Ich auch.










Und falls die Stadtverwaltung von Sheffield doch mal Boten sucht, hätte ich auch gleich das passende Schuhwerk am Start :-)

Liebe Grüße

Fran


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