„Wie viel Persönliches/Privates muss, kann, sollte ein Blog enthalten?“ frage Maria Al-Mana auf ihrem Blog „Das Unruhewerk“ kürzlich. Ich entdeckte die Frage bei Sabine, die diese Frage für sich beantwortet hat. Und ich fand die Frage spannend. Denn sie ist etwas, das ein Grund dafür war, dass ich lange überlegt habe, ob ich überhaupt anfange zu bloggen.
Auch wenn ein Blog sich hauptsächlich „nur“ um Mode dreht - für mich braucht er Persönlichkeit, die über reine Outfits hinausgeht. Es gibt durchaus Modeblogs, bei denen ausschließlich Outfit-Fotos und Herstellerangaben zu finden sind. Sonst nichts. Manchmal fehlt bei den Fotos sogar der Kopf. Solche Blogs zeigen zum Teil großartige Outfits. Ich mag sie trotzdem nicht. Sie sind mir zu unpersönlich.
Einen solchen Blog wollte ich nicht, das stand fest. Wenn ich blogge, dann so, wie ich mir selbst einen Blog wünschen würde. Mode sollte im Vordergrund stehen, aber ich selbst wollte nicht völlig im Schatten bleiben. Also würde der Blog durchaus etwas über mein Leben erzählen, nicht nur über meine Kleidung. Aber wollte ich das?
Mit dieser Frage habe ich lange gehadert. Will ich wirklich, dass möglicherweise die Nachbarin drei Häuser weiter, der missmutige Kollege aus dem ersten Stock oder der Vorsitzende des dörflichen Sportvereins weiter hier Informationen über mein Privatleben mitlesen? Klingt erstmal doof. Aber beim zweiten Hinsehen ist es eigentlich nur halb so schlimm. Denn WAS ich erzähle, habe ich selbst in der Hand. Dass ich den tollsten Mann der Welt, zwei großartige Tochter und einen trotteligen Hund habe, weiß sowieso jeder. Dass ich manchmal etwas schräg aussehe, auch.
Ich sage meinen Kinder immer, sie sollen sich bei allem, was sie bei Facebook oder in irgendwelchen Netzwerken von sich geben, einfach nur eine Frage stellen: „Würdest du das auch einem völlig Unbekannten auf der Straße erzählen? Oder jemandem, den du nicht leiden kannst? Wenn ja: Mach es“. Und an diese Maxime halte ich mich auch auf meinem Blog.
Privates bleibt privat. Ob ich gerade eine Erkältung habe, darf jeder wissen. Meine liebsten Urlaubsziele sind ebensowenig geheim. Und die Kleidung, die ich trage, kann man bei Bedarf auch auf der Straße bestaunen. Meine Familie bleibt dagegen zu großen Teilen außen vor. Natürlich wissen sie, dass ich blogge und ich bekomme von Zeit zu Zeit sogar mal einen Kommentar zu dem, was ich poste. Meine Töchter sind prima Stichwortgeber für die eine oder andere Anekdote. Und genau einmal gab es hier auch Fotos von ihnen, da ich Euch die Fotografinnen vorstellen wollte. Die Bilder haben sie selbst ausgesucht und ihr ok dazu gegeben. Sie hätten nicht einmal etwas dagegen, öfter hier zu erscheinen. Das wiederum möchte ich nicht. Vielleicht gibt es irgendwann ein Foto von Kind, groß, wenn ihr Tanz-Team in die Bundesliga aufsteigt -). Oder von Kind, klein, wenn es sein Abiball-Kleid präsentiert. Bilder von Da Män allerdings wird es hier wohl nie geben. Obwohl er ein echter Schnuckel ist :-)
Auch allzu private Stories über Liebe, Leid und Glück sucht man hier vergebens. Ebenso wie Bikinofotos - obwohl ich inzwischen gelernt habe, dass die bei Teenies inzwischen quasi als qualifiziertes Auswahlkriterium für Beziehungspartner dienen.... Wie gut, dass ich gerade keinen Partner suche. DAS wäre mir zu anstrengend: stundenlang den Bauch einziehen oder den Umgang mit Photoshop lernen - näääää.
Liebe Grüße
Fran