Ich wohne zwar schon seit 25 Jahren in der Nähe von Hamburg, aber ich muss gestehen, dass ich einige Ecken der Hansestadt nur rudimentär kenne. Wilhelmsburg zum Beispiel, liebevoll „Willy-Town“ genannt. Genau wie die Veddel für viele Hamburger ein Stadteil, der als ein bisschen schmuddelig gilt. Bis die IBA kam, die Internationale Bauausstellung. Im Rahmen dieser Ausstellung und der damit verbundenen Stadtentwicklung entstanden in Wilhelmsburg tolle Projekte. Eines davon ist der Energiebunker.
Gebaut wurde der Bunker 1943, als man noch glaubte, quasi unbesiegbar zu sein. Der Bunker ist Wilhelmsburg ist quasi ein Zwilling des Bunkers auf dem Heiligengeistfeld. Das Ding diente nicht nur als Flakturm, sondern auch als Luftschutzraum für die Bevölkerung. Bis zu 30000 Menschen suchten hier bei den Bombenangriffen auf Hamburg Schutz. 1947 sprengten die Briten den Bunker. Dummerweise ging nur innen alles kaputt. Die Außenhülle bliebt stehen.
So stand sie denn da, bis die IBA kam. Aus dem Bunker wurde ein Energiezentrum mit Blockheizkraftwerk, Photovoltaikanlage und mehr. Auf der oberen Plattform wurde außerdem vor ein paar Jahren ein Café eröffnet, das einen beeindruckenden Blick über Hamburg bietet. Außerdem kann man die Plattform natürlich besichtigen. Eine Dauerausstellung dort informiert über die Geschichte des Bunkers und des 2. Weltkrieges - eine wunderbare Gelegenheit, Geschichtsunterricht mit leckeren Kuchen und einem wunderbaren Blick zum Hafen und zur Elbphilharmonie zu verknüpfen.
Das Café ist allerdings eher klein und dem Ansturm nicht unbedingt immer gewachsen, vor allem nicht im Winter, wenn man nicht draußen sitzen kann. Wer aber gegen 14 Uhr kommt, wenn das Frühstück gerade beendet ist, die Kaffeegäste aber noch nicht da sind, findet meist einen Platz. Der Service ist zwar nicht unbedingt turboschnell, aber während man wartet, kann man prima die Aussicht genießen und ein paar Fotos machen. Unbedingt probieren solltet ihr den Mohnkuchen. Der ist sooooo lecker :-)
So langsam entdecke ich Wilhelmsburg und mag diesen Stadtteil richtig gern. Und zwar nicht nur, weil die Towers dort zuhause sind. Auf Entdeckungstour ging ich diesmal übrigens im schwarzen Sandro-Kleid, das mir ein bisschen zu „fein“ für einen ganz profanen Ausflug nach Wilhelmsburg war. Also kam einfach das Hemd dazu, das ihr schon von hier kennt. An den Füßen diesmal ausnahmsweise keine Sneakers, sondern Overknee-Stiefel. Die mag ich immer noch richtig gern - schon allein weil sie die morschen Knie so schön wärmen - und passend zur Länge des Kleides sind die fast unauffällig, also auch mit Ü40 zu tragen.
Da ist er, der Bunker. Riesengroß. |
Auf den ersten Blick ist der Eingang nicht wirklich einladend. Aber was dann kommt, ist großartig. |
Da, links neben dem Kirchturm, da ist die Elbphilharmonie. Das neue Wahrzeichen Hamburgs. |
Und der Blick auf den Hafen und die Köhlbrandbrücke |
Und zum Schluss noch ein Tipp:
Kleider sind toll, aber manchmal hat man das Gefühl, dass das zu sehr „aufgetakelt“ ist. Dann einfach ein Hemd oder einen Hoodie oder eine sportliche Jacke drüberziehen. Das nimmt Euch definitiv das Gefühl, zu aufgerüscht zu sein.
Liebe Grüße
Fran