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Channel: Fran-tastic! Leben, Mode und mehr Ü50
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Und noch ein Trend: Bestickte Jeans an Trench

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Ich erinnere mich dunkel, dass während meiner Grundschulzeit das schöne Fach "Handarbeiten" auf dem Stundenplan stand. Schon die Topflappen, die ich damals häkeln sollte, waren eine echte Herausforderung für mich. Meine Mutter versuchte zwar, mir zu erklären, wie das mit den "Stäbchen" funktioniert, sie blieb aber leider erfolglos. Schließlich häkelte sie in Vertretung selbst, was mir eine hervorragende Note eintrug, aber zur Folge hatte, dass die Schul-Häkelarbeiten meiner Töchter von meiner Schwiegermutter angefertigt werden mussten - ich hatte diesen wichtigen Schritt in meiner Persönlichkeitsentwicklung ja übersprungen. Fragt sich jetzt, was meine Enkel, falls es sie jemals gibt, in Sachen Häkeln unternehmen. Aber vielleicht ist bis dahin ja das Fach "Handarbeiten" nicht mehr im Lehrplan enthalten.

Wie auch immer, der nächste Schritt war das Sticken. Hatte ich schon vor der Häkelnadel kapituliert, tat sich das vor der Sticknadel natürlich ebenfalls. Das war mir irgendwie alles zu kompliziert. Kreuzstiche und ihre Abarten... nee. Woher das hübsche, bestickte Taschentuch kam, das ich irgendwann meiner Lehrerin präsentierte, weiß ich nicht mehr. Vermutlich wieder aus der Manufaktur Mama. Zu meiner Ehrenrettung muss ich allerdings hier mal betonen, dass ich durchaus sinnvolle Dinge wie Knöpfe annähen, Löcher stopfen und Bänder an Spitzenschuhe annähen kann. Letzteres mit ganz kleinen, unsichtbaren Stichen.

Wer nämlich glaubt, "richtige" Spitzenschuhe kommen samt fachgerecht befestigten Satinbändern aus dem Laden wie die nachgeahmten Dinger, die gerade überall verkauft werden, der hat sich getäuscht. Die Satinbänder gibt es separat und die müssen bittedanke selbst befestigt werden - mit der glänzenden Seite nach außen. Oder innen. Ich hab`s vergessen.  Nicht vergessen habe ich, dass ich nicht wirklich böse war, als Tochter, groß, die Spitzenschuhe an den Nagel hängte. Die Dinger hielten nämlich immer nur wenige Wochen und dann war wieder Nähen angesagt... grrrrr. Wer jetzt fragt, warum das Kind das nicht selbst gemacht hat - für den habe ich leider keine sinnige Antwort. Höchstens eine Ausrede von Super-Glucken-Mutti. Also fragt einfach nicht ;-)

Wo waren wir stehengeblieben? Sticken, genau. Ich mag bestickte Klamotten, die inzwischen neudeutsch "embroidered" heißen und im Moment überall zu sehen sind. Deshalb durfte nach dem Blümchenkleid, dem Blümchenpullover und der bestickten Bomberjacke aus dem letzten Jahr jetzt diese Jeans einziehen. Die sorgte nämlich beim bloßen Ansehen für Frühlingsgefühle. Nachmittags ist es inzwischen warm genug, um den Trench aus dem Schrank zu zerren. Der geht zu allem, auch zur bestickten Jeans. Der "ich brauche gerade mal Farbe"-Cardigan sorgt dafür, dass das böse, böse Rentnerbeige nicht überhand nimmt. Wobei für mich ein Trench genau so gehört. Rentnerbeige halt. Sollte mich tatsächlich jemand für einen Rentner halten, kann er mir gerne eine Zehner zustecken, weil Rentner total arm sind ;-) Die Sache mit der Unsichtbarkeit erschlage ich halt mir dem Cardigan.








Wer hat eigentlich Eure Topflappen gehäkelt? Oder war Handarbeiten nur in NRW in den Siebzigern ein echter Renner in der Grundschule?

Liebe Grüße
Fran



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